Donnerstag, 27. Juni 2019

26. Juni 2019 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch im Ruhrgebiet (Witten) bei Wolf

Vorspeise: 1 Scheibe Brot, halbe Tomate, Piementos
Hauptgang: Pollastre Barcelona (Hühnchen spanische Art), dazu Patatas Bravas (spanische Pommes-Art)
Nachtisch: Joqua (Eigenkreation aus Joghurt, zwei Sorten Quark, Rohrohrzucker, Vanille und Himbeeren)


Völlig losgelöst ...

von Vorgaben, Vorstellungen und Erwartungen.

Wolf ist Musiker, aber bei weitem kein Hobby-Koch. Die Klarinette bespielt er virtuos, und seine diversen Kaffeekapselmaschinen auf genau dem Level, auf dem die Hersteller dies gerne sehen. Werbung für Ristretto? Er trinkt bis zu 40 von diesen kleinen Espressi am Tag - kann sein, dass es ein paar weniger sind: Allerdings gibt jede Kapsel nur einen Schluck der schwarzen Flüssigkeit frei, so dass es wiederum auch möglich ist ... diese Mengen in sich hineinzukippen und vor allem

so viel Kapsel-Müll zu produzieren.

Einst hat Stevie Wonder ihn zufällig spielen hören. Jetzt fehlt noch George Clooney, der ihn Espresso trinken sieht.

Im Ruhrgebiet soll Wolf "berühmt" sein - das ist schön für ihn, und ich kenne ihn nun auch. Leider kann ich nicht dafür garantieren, dass er mir auch im Gedächtnis bleibt. Obwohl? Allein seine Vorspeise ist schließlich unvergesslich umwerfend ... für eine Sendung, die den Titel "Das perfekte Dinner" trägt.

Er hat sie aus Spanien importiert, wo er jeweils sechs Monate eines Jahres lebt, bevor er wieder in Witten seine Zelte aufschlägt. Allerdings genießt er sie in Barcelona zum Frühstück:

Eine Scheibe Brot, eine halbe Tomate und ein paar tot gebratene Piementos.

Ein Experiment? Nach dem Motto: Wie weit kann ich gehen, um zu weit zu gehen? Oder noch im Rahmen zu bleiben?

Lacht er die Zuschauer (und seine Gäste) an oder lacht er sie aus?

Erwartungen enttäuschen kann ich gut, sagt Wolf. Das beinhaltet natürlich, dass die Erwartungen anderer an ihn übertroffen  oder auch untertroffen werden können.

Hier würde ich sagen: An sein Kochen hatte ich keine Erwartungen, aber er hat sie glatt noch untertroffen.

Wie ist er in die Sendung gerutscht? Ist er bekannt mit jemandem von der Produktionsfirma? Ist er der Nespresso-Trinker des Jahrzehnts und aufgrund seines Kaufverhaltens im Hinblick auf die Kapseln aufgefallen? Man bedenke die Kunden-Karten, die einer der ersten Wege zum gläsernen Menschen waren. Aber hat jemand wie Wolf überhaupt Kundenkarten?

Das alles weiß ich nicht. Ich sehe nur, dass Wolf sich keine Mühe gibt, auch nur den Anschein zu erwecken, er hätte irgendeine Affinität zum Kochen ...

die hat er eher, das absolut Profane schön zu reden.

Er redet die Gäste vermutlich dusselig, damit sie ihn am Ende in der Mehrheit mehr als fair bewerten:

Fritz, Tanja und Linda geben ihm je sagenhafte 7 Zähler für diesen Unsinn, während nur Jan eine 5 zückt. Insgesamt sammeln sich 26 Punkte auf seinem Konto bei Vox an.

Greta hätte ihm wegen dem ganzen Kapsel-Müll vermutlich null Punkte gegeben.

Aber weder bin ich sprachlos wegen der hohen Bewertung noch macht es mich irgendwie betroffen: Die Bewertung ist einfach sinnfrei.

Schön wäre es, wenn er am Ende der Woche gewinnen könnte - damit sich alle über ihre Punkte-Vergabe mal so richtig wundern. Leider ist das nicht mehr möglich, aber rein theoretisch wäre es drin gewesen ... Huch, die größten Freuden werden einem am Ende stets verwehrt.

Darauf jetzt einen großen Pott Kaffee aus meiner Kaffeemaschine.


Guten Morgen, Gruß Silvia

1 Kommentar:

  1. Wolf - der mit dem Saxophon tanzt!

    Jedem Teilnehmer am perfekten Dinner steht das Recht zu, sich im Vorfeld zu überlegen wie er sich an seinem Dinnerabend präsentieren möchte. Den Teilnehmern steht es frei, ihre Menüs zu üben und ihre eigenen Schwerpunkte zu setzen. Es gibt Gastgeber die ihre Wohnung präsentieren möchten, Gastgeber die vom Kochehrgeiz befallen sind und Gastgeber, die einfach mal im Fernsehen sein möchten!

    Wolf gehört in die Kategorie, ich kann kochen, ich muss mein Menü nicht üben, ich bin relativ genial am Herd und ich kann mich daher voll auf die Musik konzentrieren. Bereits früh fällt auf, Wolf erklärt gerne, Wolf erzählt gerne und Wolf wirkt relativ ungeübt am Herd. Seine halbe Tomate ist ein Offenbarung und seine Brotscheiben sind gleichmäßig gebräunt. Brot wird aus Spanien eingeflogen, Rezepte in der "Pandabar" entliehen und über allem schwebt ein Hauch von "Ich bin Klasse!". Es passt, die Gäste hegen Erwartungen, der Gastgeber erzeugt Erwartungen und am Bildschirm sind die ersten Erwartungen bereits enttäuscht!

    Apero: nett mit Farbe!

    Vorspeise: also, äh, eine halbe Tomate, eine Scheibe Bauernbrot und ein paar, zerschmurgelte Pimientos! Ein Teil der Gäste sind ob der Üppigkeit verwirrt.

    Hauptgang: Salat mit Salat - einmal mit Orangen, einmal mit Hähnchen! Die Sättigung übernehmen ein paar Bratkartoffeln. Da die Gerichte aus der "Pandabar" in Barcelona stammen, müssen die Gerichte einfach so.

    Dessert: ich habe das Dessert nicht verstanden und nicht verstanden, wie aus dem Quark eine Creme wurde! Hübscher schwarzer Zucker wird geschwärzt und ein netter Kapselkaffee serviert.

    Wolf findet sein Menü gut, drei Gäste können sich zu 7 Punkten aufraffen und ein Gast wirkt relativ ehrlich: Jan greift zur 5er-Tafel!

    Wolf bekommt einen großen Persönlichkeitsbonus und kann jetzt entspannt die restlichen Abende genießen!

    AntwortenLöschen