Vorspeise: Skrei in italienischen Kräutern und Pancetta-Mantel, dazu gehackter Wildkräutersalat mit Honigsud
Hauptgang: In japanischem Sud geschmorte Ochsenbäckchen, dazu Glasnudelsalat
Nachtisch: Gries-Soufflé mit Vanille-Krokant, dazu Sauerrahmeis auf Portwein-Kirsch-Feigen-Ragout
Neal ist der Profi
Und ich höre bereits, wie der eine oder die andere bei diesem Titel schlucken muss. Doch der 22jährige Neal bricht sicher wie ein Profi die Herzen vieler Töchter und Schwiegermütter. Er ist ein Profi-Charmeur. Neal ist gut erzogen, und er hat in den vergangenen Tagen eher das Positive bei den anderen "Köchen" hervorgehoben - und stets fair bewertet. Das spricht beinahe für einen Profi-Teilnehmer in einer öffentlichen Doku-Soap.
Der Profi-Koch ist er eher nicht.
Als angehender Psychologe macht er seine Sache gut und ist wissensmäßig breit aufgestellt. Er behält den Durch- und Überblick,
wenn auch nicht direkt über alles, was in seiner Küche passiert.
Insgesamt und überhaupt passt die Psychologie besser zu ihm. So passt auch seine Freundin Lulu gut zu ihm,
obwohl es besonders Marko bitter aufstößt, dass sie Neal in der Küche zur Hand geht.
Allenfalls macht Luise "Lulu" Hilfsarbeiten, und Neal selber ist bis zum Hals in seine Kocherei verwickelt. Es dampft in allen Töpfen, die Zutatenliste wird immer länger - und Neal behält den Überblick ... bis er ihn doch noch im zeitlichen Rahmen verliert. Er hat kaum die Möglichkeit, seinen Gästen Gesellschaft zu leisten -
und als er es einmal zwischendurch wagt, brennen seine Soufflés an. Ganz pragmatisch schneidet Lulu die angebrannten Deckel ab,
doch Marko, heute ein bisschen auf Krawall aus, bemerkt das. Er hat eine Ahnung davon, dass soeben in der Küche ein Malheur passiert ist - und dreht das Soufflé einfach einmal um, und schon entdeckt er den bösen Fehler,
den man, so Janina, im übrigen überhaupt nicht herausschmeckt.
Ganz professionell beurteilt Neal am Ende sein Dinner selber als kein perfektes.
Trotzdem gibt Janina ihm satte 9 Punkte. Insgesamt erkocht Neal sich 31 Zähler, und somit liegt Janina weiterhin und verdient auf dem bislang 1. Platz.
Natürlich ist es nicht schön, dass Neal seine Teller auf dem Fußboden anrichtet, weil es ihm an Platz mangelt und er offensichtlich keine bessere Lösung findet. Aber, selber ein ganz klein wenig vom Charme des jungen Studenten eingenommen, sehe ich das eher als lustig an. Ich schreibe ja nicht nur, um der Gerechtigkeit auf die Sprünge zu helfen - sondern um meine Meinung in Worte zu kleiden.
Ehrlich gesagt, passt Neal trotz aller Mängel besser in diese Profi-Runde als Marko und Manuel. Noel hat vielleicht nur noch nicht gemerkt, dass manchmal weniger doch mehr sein kann. Ich stufe ihn jedoch als sehr lernwillig und auch wissbegierig ein - er wird es noch weit bringen. Auch im Kochbereich.
Und falls er einmal die Lust am Kochen verlernt: Die Welt braucht in Zukunft noch viel mehr Psychologen ...
Guten Morgen, Gruß Silvia
Neal - Menü mit Erklärung!
AntwortenLöschenHeute darf Neal in Hamburg loslegen. Darf sein Konzept für Fusions-Küche vorstellen, darf darstellen, warum welche Gewürzsoße eingesetzt werden muss, darf dozieren über den Umgang mit Kochlöffeln und darf zeigen, was er in der Küche so alles drauf hat. Die Küchentheorie ist für den heutigen Gastgeber eindeutig ein bekanntes Terrain, ob seine Praxis daran heranreicht? Der Abend wird es zeigen!
Eng ist es in der Küche von Neal, die restliche Fläche ist mit einigem Krimskrams zugestellt und der Koch kann sich nur noch auf einem Schneidebrett mit ca. 60cm² "austoben". Ungebremst legt es los, füllt Topf für Topf mit Brühe, arbeitet mit Sojasauce, mit Sake und mit viel Gemüse. Schneidet, säbelt, schnippelt und verursacht am Bildschirm ein wenig Unbehagen: seine Fingerhaltung am Messer wirkt durchaus gefährlich!
Über allen Kocharbeiten schwebt eine große Erklärungswolke! Erklären kann Neal gut, dozieren noch einen Deut besser und ganz besonders in seinem Element ist er, wenn er erklären und dozieren kann! Vorbei scheint die Zeit zu sein, in der ein Menü für sich selbst sprechen konnte! Der Weg ist das Ziel.......und der Gedanke macht die Jakobsmuschel. Ich möchte an eine Profiköchin aus vergangenen Dinnertagen erinnern, die ihr Menü perfekt selbst sprechen lassen konnte und ausschließlich eine zurückgenommene Stichwortgeberin war!
Neal verstrickt sich immer mehr in seinem Menü und dann die Überraschung, er hat sich keinerlei Gedanken gemacht, wo er Fläche finden könnte um sein Menü anzurichten. Der Fußboden ist die durchaus schlechteste Idee von allen Lösungsmöglichkeiten!
Apero: Grapefruit und Gin - regt absolut den Appetit an!
Vorspeise: dreierlei Meeresgetier auf asiatische Art! Der Granat verzeiht die Fritteuse und die Muschel freut sich über den Bunsenbrenner. Ein Glück, alle 10 Finger sind noch an den Händen von Neal zu finden.
Hauptgang: Kalbsbäckchen und Püree - mehr moderner Klassiker mit gepflegter Langeweile ist kaum möglich. Die Gäste lieben, wie die Gewürze harmonieren und freuen sich über zerfallendes Fleisch.
Dessert: Soufflé gehört in den mutigen Bereich und die Mischung mit Kompott ist sicher köstlich. Der dunkelbraune Deckel verschwindet und das Glück findet Platz auf den Tellern der Gäste.
Trotz Kritik und schlechtem Zeitmanagement, kann Neal den momentanen zweiten Platz erobern! Es sei ihm gegönnt, das Rennen um den Profi dürfte er verloren geben!