Vorspeise: Kartoffel-Karotten-Suppe mit Blätterteigspirale und Krabben
Hauptgang: Ochsenbäckchen mit Stampfkartoffeln und karamellisierten Möhrchen
Nachtisch: Schichtdessert mit Walnusseis und Fruchtspiegel
Hier heißt der Bergmann Berchmann
... aber man kann sagen, dass die Idee, Kindern das Schreiben nach Gehör zu ermöglichen, sogleich zum Unsinn wird, wenn man den Unterschied zwischen Sprech- und Schreib-Sprache betrachtet. "Ach, dein Vater gehörte noch zu den letzten Berchmännern" sagt der eine Student zum anderen, "meiner war schon immer was Besseres." So oder ähnlich könnte eine Konversation ablaufen, aber das Land NRW hat das "Schreiben nach Gehör" wieder abgeschafft. War wohl sowieso eine Schnapsidee. Und nachdem Goethe und Schiller sich in ihren Gräbern umgedreht haben ...
Andererseits verlieren sich Dialekte manchmal wie von selber: Den schweren Ruhrpott-Slang höre ich hier so gut wie nie, aber auch der leichte verwässert immer mehr. Und Daniel, der das "pD" so charmant und witzig als Sprecher begleitet, sollte den Versuch unterlassen, den Dialekt zu imitieren: Er kann es nicht!
Trotzdem schön zu hören, dass Fritz es noch drauf hat und es bei ihm wie selbstverständlich klingt, und dennoch jeder versteht, was er sagt.
Bis zu seiner Rente hat er als Elektrosteiger im Bergbau gearbeitet, und auch bei der Grubenwehr (Feuerwehr für die Gruben) war er tätig. In dieser Woche bessert er seine Freizeit mit einer Teilnahme beim "perfekten Dinner" auf. Insgesamt macht er gar keinen schlechten Job und bereichert die Dinner-Crew, die nun keine belebten Fördertürme mehr findet, sondern nur noch Industrie-Denkmäler, um ein Stück Klischee. Immerhin konnte man (bis vor einiger Zeit) ausschließlich beim "Dinner" noch annehmen, dass hier alles voller Ruß und Kohle ist.
Da ich annehme, dass man im Bergbau schon immer sehr vorsichtig sein musste - ist Fritz auch heute ziemlich abwägend, bevor noch ein Unglück passiert - und irgendetwas im Menü falsch läuft:
Er ist ein Gramm- und Milligramm-Fuchser erster Güte. Gut, beim Backen muss man alles genau abwiegen ... aber ansonsten kann man geringe Mengen von diesem und jenem durchaus nach Gefühl hinzugeben. Vielleicht hat Fritz kein Gefühl dafür?
Jan meint, das Schichtdessert stamme "gebürtig" aus dem Ruhrpott. Das ist wohl seine Logik, und die kommt noch vor dem Nachdenken:
Denn ein Schichtdessert hat ja nichts mit "Schicht im Schacht" zu tun, sondern ist landesweit ausgesprochen beliebt. Tanja ihrerseits weiß nun, warum sie ein Schichtdessert nicht kennt: Ihre Eltern stammen nicht aus dem Ruhrgebiet. Derart kann sie sich abgrenzen ...
Dabei wird solch ein Schichtdessert in allen Küchen "erfunden": Schön einfach. Alles rein, was schmeckt und übereinander klatschen. Fertig.
Und dann lande ich vor der Punktevergabe noch einmal beim Ruhrgebiets-Slang: Mein Vater und sein Bruder hatten ihn drauf, meine Oma seltsamerweise nicht. Meine Mutter erst recht nicht: Und sie hat dafür gesorgt, dass ich mich nicht darin verirre ...
Nur mit einem bisschen Mühe kann ich ihn sprechen, und dann gewiss authentischer als Daniel (was ja kein Wunder ist). Natürlich fließen in meine Reden - durch gute Laune bedingt - schon mal Wörter wie datt und watt ein oder auch ganze Redewendungen, die so direkt nur hier rüber kommen, z. B.
Fritz bekommt auch direkt von jedem Gast 8 Punkte, und mit insgesamt 32 Punkten setzt er sich vor Tanja an die bisherige Spitze.
Gar nicht Spitze war der Schlaf in dieser tropischen Nacht im Ruhrgebiet, sondern eine Qual, weil er nicht zu finden war.
Guten Morgen, Gruß Silvia
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