Hauptgang: Steak mit belgischen Fritten
Nachtisch: Belgische Waffeln, ein Haufen aus Schokolade
Was der Bauer nicht kennt ...
bekommt hier eine ganz neue Bedeutung: Zwar kann Ulrich alles essen, aber alles selber kochen liegt ihm ferner als sein geliebtes Belgien von Wermelskirchen entfernt ist. Aber er beherrscht das Deligieren: Sohn Xaver, ebenfalls kein Hobby-Koch und ansonsten der "Knecht" auf dem Rinderzuchthof muss parieren, selbst dann noch, wenn der Vater unbedingt ins Fernsehen will. Warum dieser auch immer das will! Ganz offensichtlich ist es nicht. Vielleicht sucht er eine "Magd" für seinen Hof? Vielleicht sucht er einfach nur allgemeine Aufmerksamkeit? Am Tag danach sucht er eventuell eine Tarnkappe? Nein, nicht Ulrich! Er wird hocherhobenen Hauptes und als Herrscher über seinen Hof und durch Wermelskirchen wandern, um sich für diesen Auftritt noch feiern zu lassen.
Der Hund des Hofes, Bruno (ich dachte erst, es wäre eine Bracke, aber Ulrich nennt ihn einen Schweizer Laufhund ... nie gehört) lebt als Fußabtreter an einer langen Kette. Ist Kettenhaltung nicht verboten?
Ist solch ein Auftritt beim Dinner nicht eigentlich auch verboten?
Immerhin hält Ulrich auch Gisela an einer langen Kette. Die gute Freundin bekommt kurzfristig mitgeteilt, was sie in der Küche veranstalten soll ... ist da eine andere Freundin abgesprungen? Gisela hat mit Kochen auch nichts am Hut. An Giselas Stelle würde ich ihm die Vorspeise noch mehr verhunzen - bei der Nachtisch-Mousse gelingt es ihr ohne viel eigenes Zutun durch Unkenntnis. Ein Klecks aus Schokolade und Eiweiß, und fertig ist der dicke fette Haufen.
Den zweiten Bestandteil des Desserts (welch ein feines Wort für solch einen Humbug), die Waffeln, bereitet Ulrich selber zu: Über dem Grill in einem Uralt-Waffeleisen, mit der Patina des Erbtums und einer Gleichgültigkeit, die ihresgleichen sucht.
Nur das Fleisch grillt Ulrich selber. Die Gäste dürfen am Grill sofort zugreifen. Auf jeden Fall ist eines gewährleistet: Das Fleisch hat keine Zeit, kalt zu werden.
Roland, der Vegetarier sitzt auf verlorenem Posten neben den beiden anderen Gästen, die schon mal kräftig zulangen. Seinen Gang bereitet Xaver in der Küche zu: Es gibt Pfannkuchen mit Pilzen, aber verspätet.
Man kann das alles jetzt lustig finden, und in der Tat dürfte beim Zuschauer keine Langeweile aufkommen. Ob die Leute in Ulrichs Umgebung und der Hund Bruno ihn ebenfalls lustig finden, wage ich zu bezweifeln.
Ulrich selber macht sich darum sicherlich keinen Kopp: Ein Kerl ganz alter Schule. Er beweist, dass die immer noch nicht ausgestorben sind. Die Wettbewerbsregeln für dieses Dinner-Spiel ignoriert er nicht nur, sondern stellt sie auf den Kopf. Das könnte positiv oder lustig sein ... hier jedoch sehe ich das nicht.
Ach ja, es gibt sogar noch Punkte für diesen Abend. Die liegen nicht etwa im Minus-, sondern doch im Plusbereich und sind mit 15 an der Zahl von 30 möglichen ziemlich hoch gegriffen.
Und dann sehe ich Ulrich in meiner Fantasie, wie er mit seinem Trecker durch Wermelskirchen fährt und hofhält ... für die Bürger hat er Waffeln mitgebracht, die Sohn Xaver serviert, während er von seinem erhobenen Platz die Sympathiebekundungen entgegennimmt.
An dieser Stelle dämpfe ich meine Fantasie - sonst geht die noch mit allen Gäulen durch.
Guten Morgen, Gruß Silvia
als kleiner Einstieg: es gibt genaue Auflagen die man erfüllen muss um einen Hund, teilweiße, an der Laufkette halten zu dürfen - ob die erfüllt waren??
AntwortenLöschenUlrich - Grillabend auf dem Bauernhof!
Ein wenig macht man sich ja Sorgen um den Ulrich! Etwas behäbig wirkt der heutige Gastgeber, ein wenig frühzeitig gealtert und ein Hauch so, als sollte man ihn nicht zu sehr belasten. Mit 72 Jahren ist die Teilnahme am Dinner durchaus mit zusätzlichem Stress verbunden.
So sieht man ein wenig kritisch zu, wie der Herr des Hofes über das Außengelände tobt, durch die Küche zischt, hier Hand anlegt und dort zum Spaten greift. Stallarbeit geht halt so manches mal vor und auch der Spargel muss noch frisch gestochen werden. Den gesamten Bauergarten bewirtschaftet Ulrich selbst, Hilfe ist ihm unangenehm. Im Hintergrund steht sein Sohn zur Unterstützung, aber nein, Ulrich schleppt selbst säckeweise Holzkohle und Sitzgelegenheiten an. Man glaubt ihm gerne, dass er am Vorabend noch einen schönen Waffelteig und eine leckere Mousse au chocolat vorbereitet hat. Respekt vor diesem Tatendrang!
Okay, so hätte der Abend verlaufen können! Ulrich hat einen anderen Ablauf ausgewählt - er ist anwesend! Die Arbeit in Küche und auf dem Hof werden vom Sohn und von Gisela (einer Freundin, die Haushälterin....) ausgeführt. Für diesen Abend wurde keinerlei Vorbereitung getroffen, kein Menü wurde im Vorfeld geplant, dieser Abend ist ein einziges großes Fragezeichen! Große Frage: hätte nicht Gisela im Vorfeld mal die Kocherei üben können?
Was möchte uns der GG sagen? Fertigwaffelteig ist eine gute Sache, wenn man keinen Teig ohne Klümpchen zubereiten kann? Verschmutzte Fritteusenkörbe sind in Ordnung wenn man sie im Freien einsetzt? Gäste mögen Fleisch auch ohne Gewürz und Beilage? Belgische Kartoffeln stammen aus Florida? Dem GG ist der Abend eh egal?
Keine Ahnung - Ulrich gestaltet seinen Abend wir er möchte und die Gäste müssen da jetzt durch!!
Abendessen: Spargelsalat, viele Fleischbrocken mit Pommes und Waffeln mit Klümpchen!
Mahlzeit!
Die Gäste sind neutral und verteilen 3 x 5 Punkte!