Vorspeise: Variation vom Thunfisch an Salatbeilage
Hauptgang: Surf and Turf von Rinderfilet und Garnele, dazu ein Goma-Wakame-Salat und Hasselback-Kartoffeln
Nachtisch: Crème brûlée
Ein bisschen Monk schadet nie
Im Vorfeld wurde Manuel von seinen Konkurrenten als der dringend gesuchte Profi-Koch gehandelt. Manuel selber bemüht sich überhaupt nicht, diesen Eindruck auch gegenüber dem Publikum zu verstärken. Schnell erzählt er, dass er gerne fotografiert, und ihm aus diesem Grund das Food-Foto-Ergebnis weitaus wichtiger ist als das, was er am Ende isst. Den typischen Instagramern kann auch Vox nicht entkommen. Da werden Fotomotive von Laien derart gekonnt in Szene gesetzt, dass man gar nicht mehr ahnt, was vorrangig ist. Der Genuss oder doch das Foto: Manuel verrät es.
Weiter gibt er preis, dass er lieber grillt als kocht, und dass Nachtische nicht sein Metier sind. Ein bisschen mehr Mühe - besonders fürs Dessert - Fehlanzeige! Er zieht sein Ding durch und entzieht sich den Verdachtsmomenten, der beruflich Kochende zu sein. Sicher gibt es auch Kantinenköche, und es gibt sogar Köche, von denen man es nie annehmen möchte, dass es ihr Beruf ist, andere mit Essen zu versorgen. Aber nachdem es von der letzten bis zu dieser Profi-Runde relativ lange gedauert hat, gehe ich davon aus, dass es überhaupt nicht einfach ist, Hobby- und Profi-Köche derart zusammenzuwürfeln, dass man kaum einen Unterschied merkt.
Nachdem bereits Marko durchs Raster fällt, springt Manuel ihm nun hinterher.
Als Kantinenkoch sehe ich Manuel auch nicht, denn da würde die fehlende Anrichtungshingabe ihm sicher schwer zu schaffen machen:
In seiner Küche stehen in Reih und Glied in mehreren Etagen übereinander die gesammelten Gewürze, und die sind derart exakt platziert als hätte jemand mit dem Maßband gearbeitet. Seinen Bacon füllt er neben Kirschen mit Pfeffer, und der muss unbedingt in einer strengen Linie und mit den immer gleichen Abständen ausgelegt werden, obwohl er am Ende zusammengerollt wird.
Ein bisschen Monksche Verzweiflung wird ihn vermutlich packen, wenn er nicht vor dem Zubettgehen seine Küche wieder auf Vordermann bringen kann.
Die ohnehin spärlich möblierte Wohnung lässt ansonsten keinerlei Unordnung zu, was das Bild verstärkt. Und auch die Bilder an den Wänden sehen wie mit der Wasserwaage angebracht aus (gut, das soll man auch so machen, aber er hatte sicher gleich drei Waagen in Gebrauch).
Noel und Martin meinen, dass er unter Strom steht und nervös ist - ich weiß gar nicht, ob Manuel überhaupt einen inneren Stromanschluss hat, unter dem er stehen könnte.
Eher stelle ich mir vor, dass es ihn hibbelig macht, wenn die Voxschen Leute mit ihrem Equipment nicht in einer Reihe stehen, um ihn abzulichten, sondern munter durch die Gegend huschen und von oben, von unten, von den Seiten und von hinten filmen.
Manuel bekommt 29 Punkte. Hoffentlich stört ihn am Ende der Woche nicht diese ungerade Zahl. Dass er nicht gewinnt, wird ihn wohl eher weniger tangieren, denn aufgrund seines Nachtisches rechnet er bereits nicht mehr mit dem Sieg.
Fazit: Ein bisschen Monk schadet nicht. Denn der ist gerade wegen seiner Macken weltberühmt geworden. Auch, wenn diese Ticks nur im Fernsehen lustig sind.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Manuel - über die Salzplanke musst du gehen!
AntwortenLöschenEs geht ein feiner Riss durch die Dinnerwoche! Der Unterschied zwischen Herd und Grill, zwischen dem Kampf am Herd und der Rauch des Smokers. Manuel tanzt auf diesem Riss, behauptet zwar er ist der Herr an der Holzkohle und endet dann doch für viele Stunden am Herd. Die Vorbereitungen finden Indoor statt, das Filet wird Indoor gegart und erst zum Schluss folgen kleine Einsätze am Feuer.
Bereits die Menükarte löst bei den Gästen eine leichte Irritation aus, Manuel scheint es sich an seinem Abend durchaus ein wenig einfach zu machen. Ein raffinierter Algensalat zum Hauptgang kommt direkt vom Händler und der Einsatz unzähliger Gewürzgläschen garantiert noch lange keinen Sieg. Die Leidenschaft für die Gewürze eines bestimmten Herstellers ist extrem praktisch, Geschenke für Manuel, zum Geburtstag oder zu Weihnachten, sind über Jahrzehnte hinaus, gesichert. Ich finde Menschen mit einer solchen Sammelleidenschaft durchaus praktisch!
Was auch an diesem Abend auffällt: Erklärungen, philosophische Betrachtungen und die Suche nach der inneren Essenz am Grunde des Topfes. Da bleibt halt keine Zeit für Soße zum Hauptgang und damit bleibt es eben bei Garnele mit Fleisch und nicht bei "Surf & Turf"!
Cocktail: müffeliger Rauch im Cocktail! Die Gäste schnuppern begeistert!
Vorspeise: ein erster Tipp, das Geschirr von Manuel ist eindeutig nicht für das Fernsehen geeignet! Ein Salat trifft auf ein paar Brocken Thunfisch! Der Thunfisch wird kurz auf den Grill gelegt und lernt dort die Salzplanke kennen. Die Komposition des Pfeffers kommt ausgesprochen gut an.
Hauptgang: eine rustikale Grillkartoffel freut sich darauf ein Rinderfilet zu treffen! Die Garnele schadet jetzt nicht, macht den Hauptgang aber auch nicht wieder warm.
Dessert: Creme Brullet!
Das Menü zu einfach, die Zubereitung nicht immer formvollendet und ein Gastgeber im Stress!
Kein Profiabend, kein kompletter Ausfall und dennoch, ein wenig kann einem Manuel auch leid tun, die anspruchsvollen Profigäste sind durchaus auch anstrengend!