Viel Verzicht
oder doch
mehr Gewinn?
Als Hundefreundin mit zwei süßen mir zugeneigten Haar-Nasen (meine beiden haben kein Fell) könnte ich nun bemängeln, dass ich auf dieses oder jenes verzichten muss:
In Wahrheit wiegt der Gewinn jeden möglichen oder denkbaren Verzicht auf.
In der Regel (klar, von jeder Regel gibt es auch Ausnahmen) bin ich ein Mensch, der vorher denkt, dann handelt und nicht handelt, bevor er nachgedacht hat.
Mir war klar, dass - wenn ich meine Hunde nicht vorübergehend in andere Hände geben will, und das wollte ich eben nie - einiges weg fällt, was ich zuvor unternehmen konnte. Ich kann sie schließlich nicht in Länder mitreisen lassen, in denen es
1. zu heiß für sie ist und
2. Tierliebe mit Füßen getreten wird.
Ich denke zum Beispiel an Thailand, aber ich möchte (jetzt) nicht sagen, was ich in dem Land alles sehen musste. Dort war ich, bevor ich erst einen und dann den zweiten Hund (sozusagen eine Erbschaft) in mein Leben gelassen habe.
Thailand ist ohnehin kein Traumziel für mich: Einmal gesehen reicht mir. Ich könnte auch sagen, dass ich mir das hätte ersparen können. Sorry an alle, die dieses Land lieben, aber meine Meinung ist in diesem Punkt festgetackert. Sie soll aber niemandem die Freude an Thailand nehmen.
Bei Gelegenheit und falls ich die Kraft besitze berichte ich vielleicht einmal darüber, w a s ich dort alles in Bezug auf Tiere sehen musste.
Ich habe ebenfalls viele andere Länder gesehen, so dass ich gar keine so große Sehnsucht danach habe, ein paar weitere unbedingt bereisen zu müssen. Ein bisschen Fernweh bleibt, aber das ist jeweils nur ein vorübergehender Zustand ... denn in der Ferne ist es selten besser als hier um die Ecke. Gut, wir haben hier kein Meer - aber in Holland und weiter nördlich in Deutschland ist es möglich, Menschenbeine und Hundepfoten im Wasser zu entschleunigen.
Spontane Kurzreisen sind absolut möglich. Man packt die Hunde ins Auto - und los geht es. Ich sehe keine großartigen Hindernisse - für die Hunde muss man nicht einmal jede Menge an Gepäck verstauen. Besonders für Robin war es immer spannend, eine neue Umgebung kennen zu lernen. Leider hat sich das seit seiner Blindheit ein bisschen geändert, aber ich muss auch jetzt auf nichts verzichten (schließlich sind Robin und Bienchen an meiner Seite),
während Robin leider auf sein Augenlicht verzichten muss. Wenn ich könnte, ich würde ihm eines meiner Augen geben. Dafür müsste er mir aber versprechen, noch mindestens 10 Jahre zu leben (unwahrscheinlich, da er schon über 15 Jahre alt ist ... traurig).
Einige Kurzreisen habe ich mit den Hunden allein unternommen, besonders mit Robin. Er hat dafür gesorgt, dass ich schnell mit anderen Leuten ins Gespräch kam. So sind Hunde, so reagieren Hundefreunde. Außerdem fühlte ich mich mit den beiden an meiner Seite kein bisschen alleine.
Ein anderes Dilemma:
Vielleicht fällt es manchen Menschen schwer, wenn ihre Hunde plötzlich mehr Geld brauchen als gedacht. Aber das ist eben auch solch ein Ding: Vorher daran denken!
Robin hat außer Hundesteuer, hier und da mal eine kleine Sache beim Tierarzt, jährliche Impfungen und Zahnsanierungen nie viel Geld verschlungen. Bei Bienchen ist es bis heute noch so. Leider fallen die Zahnsanierungen bei ihr wegen ihres ebenfalls hohen Alters nun aus.
Dann wurde es im letzten Jahr ein bisschen teurer: Wir waren ständig mit Robin zu Konsultationen in der Tierklinik, er brauchte viele Medikamente. Am Ende stand die Operation zwecks Entfernung seiner Augen am 2. April 2019 auf dem Plan.
Auf die vielen Sorgen hätte ich gern verzichtet ... wenn ich hier schon mal einen überflüssigen Verzicht angeben soll.
Doch diese Qualen sind nun weitgehend ausgestanden, und er und Bienchen machen mir weiterhin jede Menge Freude,
und die habe ich tagtäglich.
Und wenn weiter nachdenke, kann ich aus ganzem Herzen sagen:
Mir fehlt gar nichts. Ich muss auf nichts verzichten, was mir wirklich wichtig ist. Im Gegenteil habe ich durch die Hunde kennen gelernt, was wirklich zählt - und wie großartig ein Leben mit ihnen ist und welchen Gewinn Tiere im allgemeinen darstellen. Sie stellen damit - für mich - alles andere in den Schatten.
Guten Tag, Gruß Silvia
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