Vorspeise: Jakobsmuschel (in der Muschel gegrillt) mit Lachstatar und Pad-Thai-Salat
Hauptgang: Iberico Secreto mit Zitronenrahmspinat und Polenta-Chips
Nachtisch: Marzipanmousse mit Himbeeren und Eierlikör mit Limette
Am Ende gibt es Kohle
... und die muss nicht Untertage mühsam gefördert werden, weil in fünf Küchen um sie gerungen wurde und wird. Für den einen oder die andere mag es ein mühsames Ringen um Kochen und Kunst gewesen sein, für andere ein leichteres Unterfangen. Diese "krasse" Woche geht in Hagen bei Linda zu Ende, und Linda wirft ihren Monstergrill an, um zu beweisen: Wackelige Romantik-Grillgeräte auf drei Beinchen waren gestern, heute ist Luxus angesagt.
Wolf ist froh, dass es Gegrilltes vom Iberico-Schwein gibt, denn nach eigener Aussage hat er vom Genuss des Schweinefleisches bei Jan Pickel bekommen. Ein Held, der seine Unverträglichkeiten tapfer runter schluckt ... und nicht schon im Vorfeld die Welle macht. Oder eben nur eine dahin geworfene Aussage. Das einzige, was ich ihm wirklich glaube, ist seine heutige Aussage: Ich bin absolut von mir überzeugt!
Linda hat ein schönes Haus mit Swimming-Pool, und in der Tat ist nicht nur der Grill monströs, sondern auch ein gemaltes Frauenbild über dem Fernsehgerät ... Jan könnte sich hier nicht mehr aufs Fernsehen konzentrieren,
muss er aber auch nicht, denn ferngesehen wird heute nicht, heute wird Fernsehen gemacht.
Linda hat sich immer gern mit ihrer Mutter übers "perfekte Dinner" ausgetauscht und die Tochter zu einer Bewerbung aufgefordert. Leider ist ihre Mutter inzwischen verstorben. Man sollte also Vorhaben nie zu lange aufschieben, sonst kommt das Leben selber dazwischen.
Jan schlägt Töne an, die ich am Montag nicht für möglich gehalten habe: "Mit kleinen Abstrichen hatten wir gute Dinner", sagt er, und bei Gelegenheit muss er mal die Höhe seiner Abstriche ausmessen. Mit Ausmessen kennt sich allerdings Wolf besser aus. Er war intensiver damit beschäftigt, seinen gedeckten Tisch abzumessen als sich um vernünftiges Kochen zu kümmern. Manche nennen sie dennoch hochtrabend philosophisch, diese Kocherei des Künstlers.
Vor der Kohle kommen die Punkte: Wolf (der heute sogar mal ein klein wenig Kritik anbringt, oh Wunder) und Jan geben je 9, Tanja 8 und Fritz seine üblichen 7 Zähler. Mit 33 Gesamtpunkten geht der Topf im Ruhrgebiet nicht an Linda,
sondern an Jan. Sehe ich Krokodilstränen in seinen Augen? Er sagt, er hätte Linda den Gewinn so gewünscht! Quatsch, in erster Linie gönnt es doch jeder mal sich selber ... und Jan mit seinem Ehrgeiz sowieso.
Mit Lindas Heimatstadt Hagen verbindet mich eine Kurzgeschichte. Die ist allerdings dann doch zu lang, um sie hier zu erzählen. Und womöglich auch zu belanglos.
Gemeinsam gehen wir ins heiße Wochenende. Das wird so manchen an seine Grenzen bringen, also bleibt mir nur noch zu sagen:
Glück auf! Haltet durch. Den Kumpeln in den Bergwerken ging es damals nicht viel besser: Dunkel, heiß und dreckig war es tief drinnen. Da werden wir doch mit dieser Hitze klar kommen. Hoffentlich.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Linda - Grill gut!
AntwortenLöschenDie Dinnerwoche im Ruhrgebiet strebt ihrem Ende zu. Es wurden Informationen über den Bergbau, über Klarinetten, Pandabären in Barcelona zu Gehör gebracht und die Runde ist sich einig: "Wir sind Freunde fürs Leben!". Gut, gar so viel Gesprächsstoff haben die fünf Freunde am letzten Abend nicht mehr, aber dafür kann Wolf über Farben philosophieren, Jan über Wandbilder nachdenken und Fritz feststellen, sein Dinner war ihm irgendwie persönlich näher.
Linda hat das Grillgen in sich, hat zu Weihnachten den Wintergarten freigeräumt und ein Gasgrillmonster installiert. Der Preis der Arbeit, die Bude stinkt nach Rauch! Egal, das Endergebnis zählt, leckeres Schweinefleisch vom Feuer. Und sind wir ehrlich, der Grill ist so groß, den kann man auch als Zweitwohnsitz nutzen.
Eigentlich gestaltet sich das Menü der heutigen Köchin relativ einfach, der Salat ist einfach nur Schneidearbeit, der Zitronenrahmspinat nicht wirklich anspruchsvoll und eine Mousse mit Marzipan ist nicht schwerer in der Zubereitung, wie eine Mousse ohne Marzipan. Für schwere Arbeiten gibt es Unterstützung, die 14jährige Tochter hilft gerne mit, macht nebenher die Hausaufgabe und verschwindet am frühen Abend, selig beschwingt, ins Theater.
Linda traut sich an die Zubereitung von Polenta"chips" - okay, Polentakloppsen, die, so stellt es sich später heraus, nicht gelingen und nicht weiter förderlich sind für den Genuss des Menüs. Das Endergebnis ist trocken und schwarz.
Die Gäste nahen und wirken dabei eine wenig, wie Figuren aus der der Erzählung vom "Rattenfänger aus Hameln".
Apero: nett, frisch, appetitanregend.
Vorspeise: die Jakobsmuscheln sehen gelungen aus, der Salat setzt einen farbigen Akzent und Wolf darf mit Stäbchen üben.
Hauptgang: das Fleisch ist der Star - der Rest ist reine Nebensache!
Dessert: Marzipanmousse mit Himbeerspiegel - nett, doch nicht wirklich aufregend.
Die Gäste sind zufrieden, aber auch kritisch! Jan wünscht Linda den Wochensieg und muss doch selbst gewinnen.
Dem Sieger bricht ein wenig die Stimme und man merkt ihm die Freude, sichtlich, an!