22. August 2024 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Köln bei Dominik

"Eine romantische Reise durch Eurasien"
Vorspeise: Libanon - Ein „Cous“ der Aubergine - Baba Ghanoush
Hauptgang: Italien - Zart gebratenes Rinderfilet, umgarnt von cremigem Risotto und verführt von asparagi tricolore
Nachtisch: Frankreich - Liaison zwischen Zitronentraum und Basilikum-Sorbet

Es ist besser, sich beliebt zu machen, als sich wichtig zu machen.
- Joseph Joubert (1754 - 1824)

Was macht Menschen bei anderen besonders beliebt? Man könnte Dominiks Gäste befragen, denn die Bewertung für sein Menü entspringt nicht den gekochten Tatsachen, die jeder Zuschauer sehen kann, sondern, dass fast alle Teilnehmer ihn gut leiden können. Mit dem "fast" lasse ich Felix außen vor: er gibt immer viele Punkte, was er sicher schon beabsichtigt hat, bevor er seine Mitstreiter überhaupt kennengelernt, geschweige denn bei ihnen gegessen hat. Vielleicht hat ihm ein Vögelchen gezwitschert, dass gutes Benehmen nicht so wichtig ist - wie gute Punkte zu geben.

Trotzdem ist es natürlich möglich, dass auch Felix den aalglatten Dominik mag, was nicht auf Gegenseitigkeit beruhen muss. Nur Bruchteile von (gesendeten) Aussagen der

anderen vier Kandidaten weisen darauf hin, dass Felix nicht wirklich gut gelitten ist. Kann es sein, dass sie ihm besonders verübeln, die Show an sich zu reißen? Allerdings wäre es ohne Felix in dieser Woche ausgesprochen langweilig - und zwar nur langweilig. Damit meine ich auch die bisher servierten Menüs,

inklusive des heutigen von Dominik.

Extrovertiert sei er, erzählt Leslie, Dominiks beste Freundin seit Schultagen und Schnibbelhilfe. Sorry, davon bemerke ich gar nichts.

Der 34jährige Dominik ist Gymnasiallehrer für Englisch und Geografie. Was liegt da näher als das Menü drei Ländern zuzuordnen? Aber als

romantische Reise durch Eurasien

geht das nun wirklich nicht durch.

Das Menü

beginnt mit einem Petersilien-Couscous-Salat. Zwar sagt die Sprache der Blumen über die Petersilie:

"ich möchte dir gern etwas Liebes tun. Du bist zum nächsten Mittag bei mir eingeladen" - aber was besagt das schon?

Baba Ganoush habe ich schon gegessen und klein püriert für gut befunden, was das Verstecken der bei mir sehr ungeliebten Aubergine angeht.

Die Gäste sind begeistert, denn sie sind immer begeistert - außer wenn einer wie Felix meint, Pudding mit Fisch zu toppen.

Der Hauptgang sieht misslungen aus: das Fleisch ist übergart, der Spargel in weiß, grün und mit roter Bete gefärbter weißer Spargel, um die italienische Flagge zu simulieren - sieht aus, als wären durch reinen Zufall ein paar Reste vom vergangenen Sonntag auf den Tellern gelandet.

Dem Nachtisch fehlt es definitiv an Romantik oder es zieht diese allein aus dem Wort "Liaison". Doch schließlich ist Petersilie genug an Romantik für ein Essen mit sehr neuen Bekannten, von denen

der eine sich mehr und mehr ausgestoßen fühlen muss.

Fazit

Und Vox scheut sich nicht, viele der exklusiven Felix-Sprüche in einer Aneinanderreihung zu wiederholen. Das zeigt, dass wenigstens der Sender sich

über die Teilnahme von Felix freut: Sie schonen ihn keinesfalls, ohne sicher alles preiszugeben, was Felix vom Stapel lässt (aber die Sendezeit ist schließlich begrenzt). - Eher würden sie ihn befeuern als zu bremsen.

Und was sagt Felix an diesem Tag? "Ich habe lange keine so schöne Woche erlebt."

Leider zeigt das, dass er die Empfindungen seiner Kandidaten-Kollegen nicht lesen kann ... Felix' Fokus liegt wohl ausschließlich auf Wolfgang, einen Namen, den er abgelegt hat, um fortan als Felix Ungemach zu ernten.

Beinahe hätte ich Mitleid mit ihm, wenn er nicht in der Punkte-Lotterie ganz vorneweg marschieren würde:

je 10 Zähler geben Felix, Daniela und Karolin, 9 gibt Daniele.

39 Umdrehungen ... für dieses Menü ... kann es noch dreister werden?

Guten Morgen, Gruß Silvia