Donnerstag, 22. August 2024

21. August 2024 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Köln bei Daniela


Vorspeise: Allegro calmato - Lachs / Spargel / Butter
Hauptgang: Lento, quasi andante - Ossobuco milanese
Nachtisch: Con Brio - Blaubeertarte mit Vanilleeis


Dinner nach musikalischen Tempi

Es ist eine Sache, im Privaten viel Ruhe um sich herum zu verbreiten, eine andere ist es jedoch, mit dieser Seelenruhe eine TV-Show bestreiten zu wollen. Die

43jährige Personalberaterin Daniela will sich mit der Teilnahme an der Sendung eine interessante Erinnerung schaffen. Leider schafft sie es nicht, mein ungeteiltes Interesse zu erlangen, denn ihr beim Arbeiten in der Küche zuzusehen ist, als würde ich

permanent auf eine Uhr gucken, um festzustellen, wie langsam Zeit vergehen kann.

Nach der Trennung von ihrem Freund lebt sie allein mit ihrem Kater "Pepe" in einer netten Einzimmerwohnung nebst Schlafzimmer - und

höchstgefährlich für "Pepe" - einem für Katzen ungesicherten Balkon. Katzen springen gerne, und so manche ist schon über eine Balkonbrüstung gestürzt. Die Sache

mit den 7 Leben einer Katze ... ist nur ein Märchen.


Das Menü

Die einzelnen Gänge hat sie nach einer Sonatine von Joseph Horvitz benannt, und ich erkenne den Sinn dahinter nicht wirklich, obwohl sie einst Klarinette gespielt hat.

Es beginnt mit einem angeblichen Allegro (rasch, munter, heiter, fröhlich). Ja, halbwegs munter packt sie Lachs und grünen Spargel in Alufolie, die nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die Gesundheit bedenklich ist.

Lento (langsam, geschmeidig, locker) für das Schmorgericht passt schon besser, wenn man freundlich sein will: die Kalbsbeinscheiben benötigen viel Zeit, aber verursachen neben dem Schnibbeln von Gemüse wenig Arbeit. Herd und Ofen ziehen das Ding allein durch. Am Ende serviert sie in tiefen Tellern (die das Schneiden des Fleisches erschweren) blasses Fleisch mit einer suppigen Soße.

Con brio (mit Schwung, lebhaft) ist wieder völlig übertrieben. Es gibt Blaubeertarte und Eis, aber ich vermisse den Schwung.


Fazit

Den einzigen Schwung bringt Felix alias Wolfgang in die Sendung, ohne allerdings einen Plan von feinem Humor zu haben, denn all seine Reden klingen sehr nach Altherren-Witze.

Er vermisst heute eine gewisse Experimentierfreudigkeit, was das Menü anbelangt: etwas simpel sind die drei Gänge wirklich - aber die Freude an Anti-Genüssen, wie Felix sie mit seinem Pudding über Fisch und Meeresfrüchten scheinbar hat, fehlt mir heute gar nicht. Mir fehlt nur, dass ich den Blick endlich von der

Uhr (als Synonym) nehmen kann, damit die Zeit schneller vergeht.

Und dann haut Felix noch ein Gedicht über sich selbst als streunenden Rüden raus - und irritiert die daraufhin sprachlosen anderen Kandidaten.

Für die Gespräche der anderen, an denen er sich nicht dominant beteiligen kann - interessiert er sich hingegen überhaupt nicht. Allzu gern hört er sich nur selber reden, und neben dem einen oder anderen Kalauer übt er viel Kritik am heutigen Menü, die allerdings konsequenzlos bleibt:

9 Punkte gibt er, und jeweils 8 geben Daniele, Dominik und Karolin.

Mit 34 Zählern liegt Daniela knapp hinter Daniele, der mit Spaghetti samt Tomatensoße erfolgreich war.

So what!


Guten Morgen, Gruß Silvia



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen