Mittwoch, 7. August 2024

6. August 2024 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Frankfurt a. M. bei Jenni


"Essen verbindet …"
Vorspeise: Shanghai Sheng Jian Bao – Dumplings /​ Bärlauch /​ Schwein /​ Garnelen
Hauptgang: J’s geröstete, regionale, freilaufende Ente und J’s vegane Bällchen – Ente /​ Pfannkuchen /​Tofu /​ Kartoffeln /​ Zucchini
Nachtisch: Obst mit rotem Klebreis im Glas – Reis /​ Kokosmilch /​ Mango


Von manchen Fernseh-Sendungen ist man so geplättet,
dass sich jeder Flachbildschirm erübrigt.

© KarlHeinz Karius (*1935)

Als reine Unterhaltungs-Sendung darf das "Perfekte Dinner" natürlich platt und beliebig sein, vielleicht sogar oberflächlich. Trotzdem sollten die Zuschauer zumindest akustisch verstehen können, was eine Teilnehmerin erzählt:

die 62jährige Kauffrau Qing Jing, gebürtig aus Shanghai, nennt sich der Einfachheit halber Jenni, denn selbstverständlich will sie das Publikum nicht überfordern und es keineswegs zu vermeintlichen Zungenbrechern verleiten. Seit 40 Jahren lebt sie in Deutschland und sicherlich beherrscht sie alle nötigen Vokabeln unserer Sprache - aber den starken Akzent schleppt sie immer noch mit sich herum. Der aber disqualifiziert sie für diese Sendereihe,

worauf Vox natürlich geflissentlich pfeift.

Von sich behauptet Jenni und beweist sofort das Gegenteil, dass sie "nicht so der Kamera-Mensch sei". Bin ich auch nicht, aber ich ziehe Konsequenzen daraus ... Qing Jing will trotzdem "ins Fernsehen".

Erst einmal lobt sie ihre Tochter über den "Grünen Klee", denn deren berufliche Erfolge muss sie breittreten - leider verstehe ich auch hier nicht wirklich, was die Tochter Hervorragendes geleistet hat. Mir hätte es gereicht, sie hätte den Namen der Tochter verraten - oder auch den Namen ihres Mannes. Nix da!

Angeblich nimmt sie teil, um ihre vor 40 Jahren verstorbene Mutter stolz auf sich zu machen. Zumindest vergisst Qing Jing schnell, dass sie kein "Kamera-Mensch" ist. Sie redet, und sie redet viel - und ich höre viel und verstehe kaum etwas.


Das Menü

Zum Aperitif gibt es Champagner mit Tonic-Water: eine mal etwas andere Art, Champagner zu verhunzen.

Das Menü ergibt sich weitgehend aus der obigen Speisekarte. Die Gäste loben, als hätten sie von Qing Jin erwartet, sie würde - anstatt etwas aus ihrer Heimat - Sauerbraten mit Rotkohl und Klößen servieren ...

Nur nicht anecken - fällt mir bei diesen Gästen auf. Ich könnte mir auch vorstellen, dass Jenni extrem sauer auf Kritik reagieren würde, weil sie

das gesamte Gericht ihrer Mutter widmet. Und nicht nur deshalb.

Der Salat zur Vorspeise bekommt kein Dressing. Aber wer will darüber schon großartig meckern?

Der Hauptgang ist kein Highlight und sieht nicht einmal ansprechend aus: Entenscheiben sollen die Gäste in einen Mini-Pfannkuchen wickeln und somit auf "exotische" Art per Hand oder Stäbchen verspeisen. Das Gemüse dazu: belanglos, langweilig.

Der Nachtisch ist ein Nachtisch und zumindest kein Kuchen.


Fazit

Nachdem sie Tochter und Mutter ausgiebig gelobt hat, darf auch ein wenig Eigenlob nicht fehlen, denn das, was sie heute in der Küche herstellt,

bedürfe ihrer Meinung nach in jedem China-Lokal vieler helfender Hände. Ich kann ihr beim Umfang ihrer Vorbereitungen nicht zustimmen. Da ist alles im grünen und gut zu schaffenden Bereich - und weitere Hände wären weitgehend arbeitslos.

Auf viel Lob folgen gute Punkte: je 8 geben Joanna und Jessica, je 9 geben Marc und Christoph.

Mit 34 Zählern liegt sie am 2. Tag auf dem bislang 1. Platz.

Für den Unterhaltungswert gebe ich heute 5 lieb gemeinte Punkte. Man kennt das mit dem "lieb gemeint" noch von früher ...


Guten Morgen, Gruß Silvia


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