Sonntag, 9. Januar 2022

9. Januar 2022 - ZDF: Horst Lichter: Keine Zeit für Arschlöcher



Heute, 9. Januar 2022,  ab 20.15 Uhr im ZDF; ich habe den Film vorab in der Mediathek gesehen

Margret Lichter - Barbara Nüsse
Horst Lichter - Oliver Stokowski
Nada Lichter - Chiara Schoras
Anni, Margrets Schwester - Johanna Gastdorf


Horst Lichter: Keine Zeit für Arschlöcher

"Mach dich nicht immer zum Affen"

Zwar hat der großspurige Titel fast gar keinen Bezug zum Film, aber sehenswert ist das Bio-Pic allemal. Der geringe Bezug besteht in der Selbstanklage des H. Lichter, wenn es um seine 1. Ehe geht. Die ist jedoch nebenbei und schnell abgehandelt. Auch der Tod seines Kindes spielt lediglich eine Nebenrolle.

Das Hauptaugenmerk liegt auf der Mutter-Sohn-Geschichte: als die Mutter schwer erkrankt, kümmert sich Lichter um sie ...

und meine Frage, was zum Beispiel mit dem in Rückblenden gezeigten Geschwisterkind ist, wird nicht beantwortet. Spielte dieses beim Sterben der Mutter keine Rolle? Nur die Schwester von Margret Lichter ist in die Sterbebegleitung eingebunden.

In Rückblenden wird die Kindheit Horst Lichters aufgearbeitet: im Gegensatz zu dem sanften Vater war die Mutter ein harter Brocken. Ihr Umgang mit Horst war nicht gerade zimperlich. Man sieht den Jungen, der

weinend in der Speisekammer sitzt. Und den Jungen, der im Kaninchenstall ein bestimmtes Tier vermisst. Als es Essen gibt,

erklärt die Mutter "Das ist das Schwein des armen Mannes."

Im Angesicht der tödlichen Krankheit, die Margaret mit stoischer Gelassenheit hinnimmt, nähern sich Mutter und Sohn einander an.

Zu seiner TV-Karriere hat die Mutter eine eindeutige Meinung: "Mach dich nicht immer zum Affen ... die Nachbarn sprechen mich schon darauf an ..."


Bewertung

In ruhigen Bildern wird diese Annäherung erzählt. Der Horst-Lichter-Darsteller gibt hier nicht den Clown, sondern den nachdenklichen Menschen.

Hervorzuheben sind die schauspielerischen Leistungen von Barbara Nüsse und Oliver Stokowski: da passt jede Bewegung, jedes Wort, jeder Blick, jedes Lachen, jedes Weinen.

In der ZDF-Mediathek habe ich mir im Anschluss noch eine halbstündige Doku über den TV-Koch angesehen. Es wird auch kurz angerissen, dass es zu einem Zerwürfnis zwischen Johann Lafer und Horst Lichter gekommen ist ... Details werden nicht genannt.

Vielleicht ist auch dieser Rückblick auf die 1960er Jahre für manchen Zuschauer interessant: hoffentlich sind aber damals nicht alle Kinder noch verprügelt worden.

3,5 von 5 möglichen Sternen von meiner Seite.

Der Film ist eine gute Alternative zum "Tatort" - vor allem, da man nie genau weiß, welche Überraschungen in dem Sonntags-Krimi  (oft seltsame, man nennt sie jedoch innovativ) aufgefahren werden  ...


Guten Morgen, Gruß Silvia 

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