Samstag, 9. Dezember 2023

9. Dezember 2023 - Die Märchenpolizei sucht ... Hänsel und Gretel




Die Märchenpolizei sucht ... Hänsel und Gretel

Von einer Gruppe Kinder wurden im Wald und in ihrem süßen Hexenhäuschen die sterblichen Überreste  einer Frau gefunden. Ihr Körper ragte aus einem riesigen Ofen heraus, als wolle sie mit dem Hintern winken ... aber sie hatte bereits das Zeitliche gesegnet.

Gut bekannt war sie einigen Märchenfiguren wie Rotkäppchen, aber auch der Prinz, der gerade die Frau suchte, der ein verlorengegangener Schuh gehörte, kannte die - liebevoll Hexe genannte - alte Frau - und ihr schickes und bestechendes Lockmittel für Kinder, das ihr Haus war. Außen war es gepflastert mit Leckereien, und auch drinnen bereitete sie vor ihrem Ableben stets die köstlichsten Gerichte zu. So erzählten es sich zumindest diverse Märchenfiguren untereinander.

Rübezahl, der hin und wieder an dem Haus vorbeikam, konnte der Märchenpolizei den entscheidenden Hinweis geben: zuletzt waren über einen längeren Zeitraum zwei Kinder bei der alten Frau zu Gast gewesen, erzählte er. Zufällig kannte Rübezahl diese Kinder flüchtig ... und da sie jetzt auch fußläufig auf der Flucht waren, suchte sie nun die Märchenbrigade, um ihnen einen

Mord anzudichten. Oder einen Totschlag. Auf jeden Fall ein Verbrechen.

Die Hexe war schließlich bekannt für ihre guten Taten - jedem Hungrigen, der im Wald unterwegs war, spendierte sie ein Lebkuchen oder anderes von ihrem Haus ... Kinder hatte sie bereits öfter beherbergt, aber die Frau war so alt und klapprig und beinahe blind, dass niemand ihr unrechte Absichten unterstellen würde. Wenn sie nicht so

hässlich wäre, würde man sie sicher gütig nennen.

Mit ihrem reinrassigen Wolf, der die Märchenpolizei in Such-Angelegenheiten stets als Spür-Wolf unterstützt, machten die Ermittler märchenhafter Verbrechen sich auf die Suche nach dem Geschwisterpärchen. Der Wolf vorneweg, und er fand die mörderischen Kinder innerhalb einer knappen Stunde.

Da wühlten Hänsel, Gretel und ihr Vater gerade in Gold und Edelsteinen - und die Märchenpolizei verhaftete erst einmal alle drei: eindeutig handelte es sich bei dem Schatz um

Diebesgut.

Es lag also ein Mord aus Habgier vor, und die Beute war enorm.

Hänsel und Gretel aber tischten den Märchen-Kommissaren eine hanebüchene Geschichte auf: die Hexe hatte Hänsel fressen wollen, und Gretel musste ihn in seinem Stall täglich mästen ...

Als die Hexe schließlich den Ofen für den fetten Kinderbraten Hänsel anwerfen wollte, überlistete Gretel - in Notwehr - wie sie beteuerte, die Hexe und schubste sie in den brennenden Ofenschlund, in dem sie verstarb.

Danach seien Hänsel und Gretel mit wertvollen Hexen-Besitztümern zurück nach Hause geflüchtet ... in ein Zuhause, in dem die Stiefmutter sie nicht haben wollte ... aber die war inzwischen ebenfalls verstorben.

Hänsel, Gretel und ihr Vater wurden mit ins Märchen-Kommissariat genommen, um sie als Beschuldigte zu vernehmen. Es steht im Raum, dass auch die Stiefmutter keines natürlichen Todes gestorben sein soll ...

Den Dreien steht eine harte Zeit bevor. Die Kinder plädieren weiterhin auf Notwehr  ... während der Vater nur versichern kann, dass er seine Frau nicht um die Märchen-Ecke gebracht hat.

Als Anwalt steht ihnen Rumpelstilzchen zur Seite. Nur widerwillig gibt er den Märchen-Kommissaren seine Personalien preis.

Am Ende der Geschichte wird ein Urteil gesprochen werden. Das kann so oder so oder anders aussehen. Manchmal hören sich die Geschichten vor Gericht märchenhaft an, manchmal sind die Urteile märchenhaft ... 

Nur wir als Märchen-Kenner wissen, wie es wirklich war ...


Guten Tag, Gruß Silvia


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen