Montag, 4. Dezember 2023

3. Dezember 2023 - ARD - Tatort Köln: "Des anderen Last"



Max Ballauf – Klaus J. Behrendt
Freddy Schenk – Dietmar Bär
Dr. Med. Joseph Roth – Joe Bausch
Norbert Jütte – Roland Riebeling
Natalie Förster – Tinka Fürst
Milan Strasser – Dennis Svensson
Lena Strasser – Zoe Valks
Sybille Jäger – Susanne Bredehöft
Boris Riedle – Nils Hohenhövel
Jenny Wegner – Paula Kober
Klaus Brettschneider – Hans-Martin Stier
Sandra Brettschneider – Stefanie Philipps
Vincent Brettschneider – Linus Moog
Erich Lobusch – Dieter Schaad
Laszlo Kovacs – Roland Silbernagl
Rainer Scholl – Marc Fischer


Tatort Köln
Des anderen Last

Es ist die Last der vielen Pakete, die von unterbezahlten Auslieferungsfahrern zu den Online-Bestellern gebracht werden müssen -

aber auch die Last eines sehr alten Schauspielers, Dieter Schaad, der beinahe 97 Jahre alt, immer noch in Filmen auftreten musste (musste, weil er am 4. Februar 2023 verstorben ist). Aber vielleicht war es sein freier Wille und seine größte Freude, bis zuletzt als Schauspieler tätig sein zu können.

Wie es der freie Wille ist, bei einem Paketdienst zu arbeiten: das ist kein leichter Job, das ist kein gesellschaftlich anerkannter Job - aber es ist ein Job, auch, wenn er so wenig attraktiv ist wie viele andere ebenfalls.

Daher fällt für mich die vermutlich angestrebte Sozialkritik aus dem Raster. Stress könnten die Millionen von Paketen im Grunde auch für die lokalen Händler bedeuten, denen man aus reiner Bequemlichkeit keinen Euro mehr gönnt - und stattdessen lieber im Internet bestellt.

Von 250 Paketen pro Auslieferer spricht die Chefin des Unternehmens - das ist natürlich eine harte Hausnummer. Aber wenn nur jeder der Adressaten

1 Euro Trinkgeld gibt, was nicht so wirklich unwahrscheinlich ist, dann - und natürlich nur dann und bei einer ähnlich hohen monatlich zusammenkommenden Summe - wäre es all den Stress wert. Dann wäre der Niedriglohn dieser Beschäftigten lediglich als Umkehrschluss nur das Trinkgeld.

Und wenn ein Lieferer irgendwann genug auf der hohen Kante hat - die Trinkgeldfreude der Bevölkerung kann ich allerdings nicht wirklich einordnen - dann kann er schließlich etwas anderes mit seinem Leben anfangen.

Ist vielleicht auch eine Milchmädchen-Rechnung ...



Weihnachtszeit in Köln

Freddy seinerseits will eigentlich nicht online bestellen - und befindet sich auf der verzweifelten Suche nach einem Weihnachtsgeschenk für seine Frau: eine Handtasche soll es werden ... aber möglichst eine, die in den Gehaltsrahmen eines Kommissars passt.

Unterdessen wird der Paketdienstfahrer Milan ermordet aufgefunden. Und Ballauf und Schenk ermitteln im dem Unternehmen unter lauter als Weihnachtsmänner verkleidete Lieferfahrer. Sie fühlen der Unternehmerin Sybille Jäger auf den Zahn, die ihre Angestellten an der kurzen Leine hält - und dominant mit einer unsichtbaren Peitsche den Laden in Schuss zu halten versucht.

Freddy sucht nach einer verzweifelten Off-Line-Suche nun doch online nach einer Handtasche ...

Und der hoch betagte Erich Lobusch sucht nach einem wenig Wärme ... und bekommt sie von einer jungen Paketbotin,

während die junge Kriminaltechnikerin Natalie Förster undercover bei dem ins Visier geratenen Paketdienst anheuert.

Dann stirbt ein weiterer Auslieferungsfahrer, Boris, eines unnatürlichen Todes, und die Kriminaltechnikerin gerät in Gefahr.

Ein Rentner, der eigentlich seinen Ruhestand genießen sollte, bessert sein monatliches Einkommen nicht nur mit dem mies bezahlten Job im Paketdienst auf, er hat - wie einige andere in dieser Firma Tätigen - Dreck am Stecken.

Am Ende entlarvt Milans Ehefrau die Mörderin/den Mörder. Für meine Leser, die diesen Krimi im Nachhinein sehen möchten,

lasse ich die Aufklärung des Falles aus. Nur so viel: die Lösung ist durchaus eine kleine Überraschung ...


Fazit

Ein solider Sonntagsabend-Krimi, der am Rande ein bisschen weihnachtliche Stimmung ins heimische Wohnzimmer bringen könnte - Weihnachtsstimmung ist ja nicht immer nur heiter und locker flockig, denn in der Weihnachtszeit haben viele Menschen auch sehr viel Stress. So kann man sich gemütlich zurücklehnen, den Tatort genießen und sich vielleicht daran freuen, dass für andere auch nicht nur die

süßen Weihnachtsglöckchen läuten.

Ich gebe 4 von 5 möglichen Sternen für diesen vertrauten Blick in die Augen der beliebten Kölner Ermittler und in eine gradlinig erzählte Verbrechens-Geschichte.


Guten Morgen, Gruß Silvia



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