12. Dezember 2023 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Lübeck bei Regina

Foto: Marianne Mossel

"Alles im grünen Bereich"
Vorspeise: Erbse trifft Lauge und Parmesan
Hauptgang: Junges Tier an grüner Wiese
Nachtisch: Falscher grüner Apfel

Reginas Dinner-Zutaten: Gute Laune mit Schwung

Ihren Dinner-Auftritt kann die 53jährige Verkäuferin Regina spätestens Weihnachten mit ihrem beruflich kochenden Bruder Revue passieren lassen, denn dann ist er erstmals ihr Weihnachtsgast. Vielleicht fällt sogar das Menü üppiger als üblich aus, das sie zusammen zusammenrühren werden ... denn die 3.000 Euro Gewinn-Prämie ist nicht wirklich weit entfernt.

Für diese Sendung "angemeldet" hat sie ihr - ebenfalls gut gelaunter - Ehemann Frank, der einige Male in die Show platzt und weitere Fröhlichkeit verbreitet. Eigentlich wollte sie nicht, dass Frank sie "anmeldet" und hat ihm sogar mit Rauswurf gedroht ... doch nun darf er mittendrin ein bisschen mitspielen. A b e r:

Regina wartet auf die Retour-Kutsche, die sie ihm einbrocken möchte: es ist offenbar ziemlich einfach geworden, Teil einer TV-Sendung zu werden. Der Wille und ein Anmelden reicht! Und wer einmal

Fernseh-Blut geleckt hat ...

Ich habe selber früher öfter TV-Luft schnuppern können/müssen, allerdings ohne einen eigenen Auftritt, nur als Begleitung. Und das ist bis heute Grund genug, mich niemals, niemals irgendwo "anzumelden" geschweige denn zu bewerben. Aber meine ist natürlich eine völlig andere Geschichte, und sie ist nicht im Bereich der Doku-Shows angesiedelt.

Hilfreich zur Hand geht Regina ihre ältere Schwester Dörte. Eine von 5 weiteren Geschwistern. Bedenkt man hier die Anhängsel aller Brüder und Schwestern - und rechnet noch ihre liebste Nachbarschaft hinzu -, ist beinahe schon die angesteuerte Einschaltquote gesichert.

Das Menü

Zur Vorspeise serviert Regina eine feine, also keine derbe, Erbsensuppe mit Laugen-Croutons (wie gestern) und Parmesan-Chips.

Megi mag keine Erbsen, so wie sie am Vortag keine Kohlrabi gemocht hat: weil es beides in ihrem Heimatland Georgien nicht gibt. Ich bin gespannt auf ihren Dinner-Tag, an dem sie vielleicht erzählt, wie lange sie bereits in Deutschland lebt. Und es ist außerdem gar nicht unüblich, dass man etwas mag, obwohl es im Heimatland angeblich nicht angebaut wird.

Übrigens hilft Google manchmal, und dort habe ich gefunden: "Kichererbsen und Linsen sind in Georgien seit der Antike verbreitet. Auch Bohnen gibt es."

Zu den Kalbsbäckchen bemerkt Regina selbstkritisch, dass es sich hierbei nur um ein Schmorgericht handele ... aber auch das könnte Schwierigkeiten bedeuten. Die Bäckchen der verstorbenen Kälbchen sind ihr Angstgegner.

Jubelnd hüpft sie durch ihre Küche, als das gegarte Fleisch vor ihr liegt. Sie strahlt beinahe

so sehr

wie der grüne Fake-Apfel, der aus weißer Schokolade mit grüner Glasur besteht - und mit Creme und Obst gefüllt ist. Die Äpfel sind

allerdings vorbereitet. Somit ist ihr Haupt-Eye-Catcher ohne Zuschauerbeteiligung entstanden. Ich will nicht unterstellen, dass sie den Nachtisch nicht selber gemacht hat,

aber so viel Arbeitszeit auf einen anderen Tag vorzuverlegen, widerspricht in diesem Umfang dem Wettbewerbsgedanken. Da hat niemand mehr eine Chance, der eine simple Schichtcreme vor den Kameras zubereitet, die inhaltlich schließlich genau so schmackhaft sein kann - nur nicht so hübsch aussieht.

Fazit

Regina ist eine angenehme Frau, der ich gern zusehe (wäre die Sendung 15 Minuten kürzer, würde ihr Auftritt n o c h schwungvoller rüberkommen). Bislang am besten gefällt mir

Jan, der stets ein Lob ausspuckt und heute kräftig von Jenny darin unterstützt wird.

Bei Megi und Jürgen hört sich jede positive Kritik eher mau und lasch an. Beinahe so, als würden sie ungern etwas Freundliches sagen.

Die Punkte: je 9 geben Jenny, Jürgen und Megi, 10 gibt Jan.

Das macht eine Summe von sagenhaften 37 Zählern. Ein bisschen trägt wohl Reginas gute Laune zu diesem Ergebnis bei.

Mit dem mysteriös hergestellten Apfel hat sie alle "rumgekriegt" - ebenso wie einst Eva im Paradies ihren Adam, die beide danach auf immer und für alle Menschen geltend aus diesem vertrieben worden sind.

Guten Morgen, Gruß Silvia