15. Dezember 2023 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Lübeck bei Jan

Vorspeise: Nicht dorschdrehen, es bleibt rehgional! - Dorschfilet / Rehfilet / Salatbett
Hauptgang: Klassiker aus Königsberg - Königsberger Klopse / Kartoffeln / Kapernsoße / Rote Bete
Nachtisch: Die Birne fällt nicht weit vom Stamm - Gedeckter Apfelkuchen / Vanillespiegel / Birnensorbet / Sahne

Welche der 10 Gebote gelten auch für Banken?

- Andrea Mira Meneghin (*1967)

Weil bald Weihnachten ist und ich Jan, den 38jährigen Filialleiter einer Bank, von den dieswöchigen Teilnehmern am sympathischsten finde, und er zudem an einem meiner Lieblings-Besuchs-Orte, Travemünde, lebt - hoffe ich, dass er auch als Banker nicht alle 10 Gebote außer Acht lässt - und hier und da im Sinne der Kunden entscheidet, anstatt sie hängenzulassen und dem reinen Profit unterzuordnen.

Außer Acht lassen sollte er vielleicht das Gebot "Du sollst nicht begehren deines nächsten Gut".

Illusionen in der Vorweihnachtszeit!

Jürgen sagt zum Menü: "Das spricht mich nicht an. Kein Himmelsstürmer."

Megi meint zum Hauptgang: "Alles, was ich nicht mag."

Jenny mag keinen Fisch und kein Wild. Die Probleme der Gäste sind immens, und alles nimmt seinen Lauf.

Das Menü

Zur Vorspeise gibt es Dorschfilet und Reh: in einer Pfanne bereitet er beides zu. Als Freundin der Wälder - schon wegen meiner täglichen Hundespaziergänge - habe ich negativ anzumerken: ich sehe die zarten Rehe lieber dort als auf Tellern. Unter Fisch und Fleisch ist ein Salat. Wirklich appetitlich sieht das leider nicht aus.

Sein Leibgericht sind die Königsberger Klopse, die er als Hauptgang serviert. Damit ist er großgeworden - und das eint uns: es war die Spezialität meiner ostpreußischen Mutter. Schon lange nicht mehr gegessen ...

Regina meint, dass der Hauptgang ein bisschen zu einfach ist. Immerhin ist es auch nicht schwierig, Kalbs-Bäckchen zuzubereiten.

Gut geschmeckt hat es ihr, aber eines perfekten Dinners für würdig erachtet sie es nicht.

Megi fühlt sich nicht angesprochen und meint, jeder andere hätte sich mehr Mühe gemacht. Sehe ich nicht so.

Der Nachtisch ist ein gedeckter Apfelkuchen samt Vanillesoße und einem davonfließenden Birnen-Sorbet. Das wiederum ist Jenny nicht süß genug ...

Es wird allgemein mehr kritisiert als gelobt.

Zumindest habe ich heute keine Fertigbrühen gesehen. Wie bei u. a. der Gewinnerin.

Fazit

Sentimentalen Momenten am Tisch - ausgelöst durch Jenny, der Jüngsten - folgen Urteile:

Die Punkte: je 8 geben Regina und Jenny, je 7 geben Jürgen und Megi.

Mit 30 Zählern gewinnt Jan natürlich nicht, aber er hat diese Woche für mich zu einer guten TV-Ausgabe des "Dinners" gemacht. Regina gewinnt mit 37 Umdrehungen.

Jürgen ist der begabtere Kritiker als "Koch", der ohnehin nur Fahrradfahren im Kopf hat. Wie gern er gewonnen hätte, ahnt man.

Megi hat ihren Part erfüllt: sie hat ausführlich Werbung in eigener Sache betrieben, sogar an diesem letzten Abend: sie zeichnet Jans Speisen auf ein Blatt Papier, das sie ihm als Geschenk überreicht - damit alle Zuschauer, die Ähnliches oder Größeres von ihr käuflich erwerben möchten, es nicht vergessen.

Regina möchte Enkeln und Urenkeln noch von dieser Woche erzählen. Und sie gibt ihrem Mann Recht, der meint, sie könne gut kochen - und der sie darum für diese Sendung "angemeldet" hat.

Jenny empfand ich mal als Sonnenschein ... und dann wieder als emotional aufgeplusterte Nörglerin.

Jan ist der Gewinn nicht wichtig, sagt er am Ende. Und das glaube ich ihm gern. Er hat kein Highlight dieser Sendung zubereitet - aber das haben alle vier anderen Kandidaten eben auch nicht.

Mir bleibt, allen Lesern ein schönes Wochenende zu wünschen und gut in die Weihnachtswoche zu starten. Vielleicht mit Königsberger Klopsen oder einem langen Spaziergang.

Okay, mein Beitrag ist zu emotional. Es ist eben kurz vor Weihnachten.

Wir erwarten heute nicht nur 7 Grad plus, sie sind auch bereits erreicht. Es soll sich 7 Grad kälter anfühlen. Wann hat es eigentlich angefangen, mit der "gefühlten Temperatur" hausieren zu gehen?

Guten Morgen, Gruß Silvia