Sonntag, 31. Dezember 2023

31. Dezember 2023 - Neujahr in der Notaufnahme ... Neuveröffentlichung, weil man es nicht oft genug erwähnen kann ...

In einem Geschäft fotografiert


Neujahr in der Notaufnahme

Die einen trudeln bereits um 0.15 Uhr im Krankenhaus ein, während andere sich noch mehr oder weniger angesäuselt böllernd für die freien Stühle in der Notaufnahme qualifizieren.

Der Nachbar weint um sein Auto, denn ein paar Kracher haben es bis in den Innenraum geschafft - nun ist das Auto kein Nicht-Paffer-Typ mehr und wird sich eines Tages schlecht verkaufen lassen.

Unterdessen wird der schwere Herzinfarkt in der Ambulanz glatt übersehen, denn äußerlich sieht dieser Mensch unversehrt aus, eine seltene Erscheinung an diesem Tag -

im Gegensatz zu denen, die über fehlende Finger jammern oder rußgeschwärzt gar nicht genau wissen, was ihnen fehlen könnte, denn Schmerzen haben sie überall.

Der diensthabende Chirurg richtet eine Sammelstelle für weg-geböllerte Gliedmaßen ein, und man kann nur hoffen,

dass in dieser Nacht alles angenäht werden kann,  und vor allem am richtigen Patienten landet.

Eine Frau trägt ihren achtjährigen Jungen ins Hospital, und den hat es wirklich sehr schwer erwischt. Viel ist an dem Kind nicht mehr dran,

doch da steht bereits die Polizei,

denn für unter 12jährige ist Böllern in keinem Fall und zu keiner Uhrzeit erlaubt. Das wird also Konsequenzen haben. Wie heißt es doch:

Wer den Schaden hat ...

Die meisten jedoch haben Silvester wieder einmal und gerade eben noch überlebt.

Nur eine Frau in mittleren Jahren sitzt gekrümmt vor Schmerzen in einer Ecke und würde so gern die Zeit zurückdrehen -

aber das wird gar nicht erst eingeführt: Erst denken, dann handeln ist die Devise, und die gilt auch für Silvester-Knaller.

Ein völlig Betrunkener steuert die Notaufnahme an und übergibt sich in Fontänen, um dann zu prahlen, dass er

heute keinen Schaden davon getragen hat.

Eine Krankenschwester hängt ein Schild an die Eingangstür: "Wegen Überfüllung geschlossen."

Doch das dicke Ende erwartet alle Leicht- und Schwerverletzten ein paar Tage später - denn ihre Krankenkassen werden

für fahrlässig zugefügte Verletzungen keinesfalls aufkommen.

So geht bei einigen schon mal das Geld für die Silvester-Knaller 2024/25 vorab für die Krankenhauskosten drauf. Shit happens.


Einen unfallfreien Rutsch ins Jahr 2024,
Gruß Silvia



Samstag, 30. Dezember 2023

30. Dezember 2023 - Tanzen in den Januar 2024 ...




Tanzen in den Januar 2024 ...

Der Countdown läuft unerbittlich, und bald ist 2023 Geschichte, aber in der Welt tobt es dann weiterhin wie im Vorjahr, und weder ist eine Änderung noch eine Verbesserung in Sicht.

Menschen im allgemeinen wünschen sich Frieden, aber den müssen sie in ihrem Umfeld verbreiten - und die kleinen Freuden dürfen hin und wieder auch die großen Schmerzen überdecken.

Aber auch in dem persönlichen Umfeld sollte man die Freuden der Mitlebewesen nicht vernachlässigen: viele Haustiere und Wildtiere leiden

an Silvester Höllenqualen, weil sie die so beliebten Feuerwerke überhaupt nicht einschätzen können und als todbringende Bedrohung einstufen. Wer im übrigen auch nicht nur die Tiere, sondern seine gesamte

Umwelt liebt, verzichtet auf Raketen und Knaller.

Man kann auch ohne sinnlos Geld zu verbrennen,

ins Jahr 2024 einfach hineintanzen. Das baut Stress ab, macht Freude und ist gesellig.

Auch ruhig kann man an Silvester das vergangene Jahr noch einmal an sich vorbeiziehen lassen, und sich an viele schöne und vielleicht auch traurige Momente erinnern.

Ich wünsche allen Lesern einen guten Rutsch ins neue Jahr, das hoffentlich mit guten Tagen angereichert sein wird.


 ... ist mein größter Wunsch für euch. Denn Glück braucht der Mensch, manchmal sogar sehr dringend.

Und: Danke für die Treue meiner Blog-Leser.


Guten Tag, Gruß Silvia



29. Dezember 2023 - Vox - Das perfekte Dinner trifft auf "First Dates"-Teilnehmer - Freitag im Schwarzwald bei Susanne und Patrick



"Herzlich und festlich"
Vorspeise: Festlich mal anders - Salat gespickt mit Exotik
Hauptgang: Weihnachtstradition - Partyfilet mit etwas von der Kartoffel und Gemüse
Nachtisch: Süß trifft herzlich - Fruchttiramisu mit Herzen


Exit: Love!

Nachdem die zusammengewürfelten Paare das "First Date"- Lokal verlassen, kommt die Stunde der vermeintlichen Wahrheit: einige entscheiden sich für ein 2. Date, andere lassen lieber die Finger davon. Wobei auch ein angedachtes 2. Date vielleicht nie stattfindet.

Und bei einigen bleibt die Liebe hängen. Wie viele Paare finden sich durch diese Sendung? Ich kenne keine Statistik, denn ich kenne nicht einmal die Sendung.

Mir geht am Jahresende ein bisschen die Luft und die Lust aus, und mir wäre es lieber gewesen, der Sender hätte sich dem allgemeinen Main-Stream anderer angeschlossen und Wiederholungen gezeigt. Dann hätte ich die Pause einlegen können ... die ich verdient habe. Doch ich hoffe, dass Susanne und Patrick ihre Liebe nicht abhanden kommt,

denn sie machen heute einen homogeneren Eindruck als ich gedacht habe. Ihr "Eisbrecher" sei nach holprigem Einstand in der Kuppel-Sendung die Fotobox gewesen.

Die 42jährige gebürtige Sachsen-Anhalterin lebt im Schwarzwald, während der 41jährige gebürtige Züricher noch immer in seiner Heimatstadt lebt. Sie pendeln. Im

Gegensatz zum gestrigen Paar Claudia und Dirk begegnen sie sich auf Augenhöhe. Selbst in der Küche beweisen sie sich als gleichgesinntes Team

und nicht als eine Einheit, die küchentechnisch auseinanderdriftet - wie in den zwei vorherigen Folgen.

Das Menü

Im Hauptgang sieht Kristina nur Augen und Haare anstelle von Schweinefilet, Kartoffelpüree und Romanesco. Ihre 

Fantasie reichte allerdings nicht für einen eigenen besseren Hauptgang.

Kristina schmeckt dieses und jenes ebenfalls nicht - und anderes kennt sie einfach nicht. Ihr Mann Thomas sitzt unterdessen lieber stumm neben ihr.


Fazit

Susanne und Patrick sind die einzigen, die ihren Gästen Geschenke auf den Platz legen: jeweils eine Box mit u. a. Schokolade soll sie erfreuen. Aber ...

auch in dieser Ausgabe gibt es eine Gästin, die an jedem noch so gut Gemeintem etwas auszusetzen hat:

Kristina "nimmt" ihr Gastgeschenk hin, als würde es sich um eine Beleidigung handeln. Selbst an der Weihnachts-Deko hat sie

etwas auszusetzen, weil sie nicht der in ihrer Heimat üblichen entspricht. Weltoffenheit ist weit entfernt von dieser Kleinkariertheit! Daher noch einmal: sie nervt mit ihrem Lieblingswort JetzE! Und so wirklich hat sie den FD-Tag lt. Rückblende auch nicht in Erinnerung:

sie meint, dass Roland Trettl damals bemerkt hätte, dass sie -  zusammen mit Thomas - den schönsten First Date-Auftritt gehabt hätte ... in der Realität macht er ein lapidares Kompliment, dass ihr Kleid das schönste einer FD-Teilnehmerin ist. Und das könnte auch nur bedeutet haben: das schönste Kleid des Tages. Vielleicht wollte er einfach nur freundlich sein?

Heute muss man in meinem Beitrag nicht "zwischen den Zeilen" lesen, denn ich rede Klartext. Natürlich spreche ich nur meine eigenen Gedanken aus, die nicht die der Allgemeinheit sein müssen.

Sie hat sich in nur drei Tagen von einem gewollten Sonnenschein zur Sonnenfinsternis entwickelt, ohne dass ich das besonders ernst oder tragisch sehe.

Die Punkte: Auf den letzten Metern verliert Kristina vollkommen ihre Hemmungen. Sie gibt, Thomas sitzt weiter stumm daneben, 5 Punkte, während Claudia und Dirk 8 Punkte geben.

Erstmals verrät Vox am Schluss: ein Wiedersehen ist nicht geplant.

Die Gewinn-Summe streichen Kristina und ihr Anhängsel ein. Sie konnten hoffentlich ein Erzgebirgs-Weihnachten feiern, wie sie es sich gewünscht haben. Das "Geschenk" der Ausstrahlung ihres Mitwirkens spendiert Vox zusätzlich ... vermutlich wird ihr das genau so wenig gefallen wie die Dinner bei zwei anderen Paaren ...

Den anderen beiden Paaren wünsche ich von Herzen, dass ihre Liebe und ihr Gefühl der Zusammengehörigkeit bleibt, so lange sie leben.


Zum letzten Dinner in diesem Jahr

Es wäre schöner gewesen, wenn Kristina nicht dabei gewesen wäre. Selbst ihr anfangs hübsch anzusehendes Gesicht verlor mehr und mehr an Attraktivität ... und es bleibt ein Schatten, der böse über dem Geschehen liegt.

Männer, wie der von Kristina, sehen solche Frauen anders an: vielleicht, weil sie sie nicht durchschauen wollen oder können? Oder weil ihnen andere Qualitäten wichtiger sind?

Mir bleibt, allen Lesern nicht nur ein schönes Wochenende, sondern einen guten Rutsch ins Neue Jahr zu wünschen. Möge es all eure Sorgen vertreiben und die Freude überwiegen lassen.

Schnee gibt es hier nicht, nur Regen ... ich wünsche mir allerdings für die Silvesternacht furchtbar schlechtes Wetter, damit das

Knallen und Raketenhochsteigenlassen einfach zu einer lästigen Herausforderung wird.

So lästig, wie es in diesen drei Tagen Kristina gewesen ist.


Guten Morgen, Gruß Silvia



Freitag, 29. Dezember 2023

29. Dezember 2023 - Prominente Todesfälle in 2023



Schlussstück

Der Tod ist groß.
Wir sind die Seinen
lachenden Munds.
Wenn wir uns
mitten im Leben meinen,
wagt er zu weinen
mitten in uns.

Rainer Maria Rilke



Prominente Todesfälle in 2023

Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes gab es im Monat November 2023  87.629 Sterbefälle in Deutschland. An alle und an die, die in den Monaten vorher verstorben sind, möchte ich hier erinnern, aber einige besonders bekannte Personen hervorheben, die nicht alle Deutsche waren, aber prominent.


Januar 2023

Am 4. Januar starb Rosi Mittermaier im Alter von 72 Jahren.

Der einflussreiche Rockmusiker David Crosby starb am 18. Januar in Kalifornien.

Am 12. Januar starb das einzige Kind von Elvis und Priscilla Presley mit nur 54 Jahren, Lisa Marie. Gina Lollobrigida hat am 16. Januar im Alter von 95 Jahren diese Welt verlassen.


Februar 2023

Im Alter von 97 Jahren starb Salomon "Sally" Perel am 2. Februar, ein Überlebender des Holocausts.

Paco Rabanne, ein Künstler der schönen Düfte, starb am 3. Februar 88jährig.

Mit nur 50 Jahren starb am 16. Februar Tim Lobinger: Stabhochspringer mit 15 deutschen Meistertiteln.



März 2023

Heinz Baumann, ein bekannter deutscher Schauspieler starb am 4. März im Alter von 95 Jahren.

Mit nur 53 Jahren ist am 28. März Robert Gallinowski, ein deutscher Schauspieler, verstorben.


April 2023

Mary Quandt gilt als Erfinderin des Minirocks: sie starb am 13. April im Alter von 93 Jahren.

Der großartige Harry Belafonte hat am 25. April seine letzte Reise angetreten. Er wurde 96 Jahre alt.


Mai 2023

Im Alter von 83 Jahren ist Tina Turner am 24. Mai nach einem bewegten und bewegenden Leben gestorben.


Juni 2023

Im hohen Alter von 101 Jahren starb am 5. Juni Francoise Gilot, französische Malerin, einstige Muse von Pablo Picasso.


Juli 2023

Jane Birkin starb im Alter von 76 Jahren am 16. Juli.

Ebenfalls am 16. Juli starb Christian Quadflieg, ein beliebter deutscher Schauspieler.


August 2023

Rene Weller starb mit 69 Jahren am 22. August.


September

Thomas Danneberg, ein beliebter Synchronsprecher (er synchronisierte u. a. Arnold Schwarzenberger) starb am 30. September im Alter von 81 Jahren.

Der Pfarrer Uwe Holmer starb im Alter von 94 Jahren am 26. September - Anfang 1990 wurde er weltbekannt, als er das quasi obdachlose Paar Margot und Erich Honecker bei sich aufnahm. Man hatte ihn um Kirchenasyl für die Honeckers gebeten.

Oktober

Am 30. Oktober verstarb Hans Meiser im Alter von 77 Jahren.

Der sympathische Elmar Wepper verstarb am 31. Oktober im Alter von 79 Jahren.


November

Die wunderschöne Heidelinde Weis verstarb am 24. November im Alter von 83 Jahren, plötzlich und unerwartet.

Henry Kissinger starb am 29. November im hohen Alter von 100 Jahren.


Dezember 2023

Am 22. Dezember verstarb Ingrid Steeger im Alter von 76 Jahren.

Ryan O'Neal starb am 8. Dezember im Alter von 82 Jahren. Er hinterließ u. a. den zum Kult avancierten Film "Love Story".

Der ehemalige Bundespräsident Wolfgang Schäuble verstarb am 26. Dezember.


Dies ist eine kleine, unvollständige Auswahl der diesjährigen Sterbefälle, die vielen bekannt sind. Meine Auswahl entspricht keiner

Rangliste, sondern ist rein sachlich zu betrachten. Denn: alle aufzuführen, würde den Rahmen sprengen. Und: es sind noch viele weitere interessante prominente Menschen in 2023 verstorben.

Neben vielen Verstorbenen, die ein hohes Alter erreicht haben, gab es in 2023 auch viele jüngere Menschen, die gehen mussten.

Auch meinen Lesern, die in diesem Jahr von einem lieben Menschen oder auch einem geliebten Tier Abschied nehmen mussten, gilt mein Mitgefühl.
  
"Im Leiden am Abschied ist der Abschied vom Leiden beschlossen."
© Hanspeter Rings (*1955), Dr. phil., deutscher Philosoph

Jeden, den man liebt, möchte man nicht verlieren ... aber jeder, den man verloren hat, ist vielleicht an seinem endgültigen Ziel angekommen.



Guten Tag, Gruß Silvia



28. Dezember 2023 - Vox - Das perfekte Dinner trifft auf "First Date"-Teilnehmer: Donnerstag in Kärnten bei Claudia und Dirk



Vorspeise: Tradition in Weiß - Kühles Fleisch taucht in heißes Weißes
Hauptgang: Saumäßig verführt - Knuspriges Schwarterl paart sich mit Weichgekochtem
Nachtisch: Kärntner Liebe - Frostig süße Liebe von Walnuss und Rosine


"Ich heirate eine Familie"

oder eher "ich würde auch eine Familie heiraten" mag sich Dirk vor seiner Teilnahme an der Sendung "First Date" gesagt haben. 19 Jahre war er kinderlos verheiratet, bevor seine 1. Frau gestorben ist - und wie man heute in dieser aktuellen Sendung erkennen kann,

ist der 45jährige Softwareentwickler zwar ein hervorragender Handwerker (Baumhaus im Garten), aber im Haus ist er ziemlich talentfrei. Offenbar hat er auch gern eine Chefin,

und diese Rolle übernimmt nun seine 2. Ehefrau Claudia, die er im Format "First Date" kennengelernt hat. Bereits zwei Wochen nach dem Kennenlernen hat er der Mutter von drei Kindern einen Heiratsantrag gemacht. Alle Achtung!

Da soll der heutige Gast und Mit-Kandidat noch einmal über Online-Kommentare zu TV-Teilnehmern sagen: "Dass sich Leute überhaupt die Zeit nehmen und das Recht erlauben, Kommentare über Personen abzugeben, die sie gar nicht kennen ..."

Er sieht schließlich an Dirk, wie schnell dieser einen Menschen kennenlernen kann ... und auch Claudia ist da ganz fix ... und hat sofort Ja gesagt.

Zudem ist es eine uralte Journalisten-Tradition, über Menschen Bemerkungen zu machen, die diese gar nicht kennen.

Offenbar ist Patrick also höchstens ein stiller Mitleser im Internet (oder lehnt das Netz kategorisch ab) - und gibt niemals seinen Senf zu irgendetwas dazu.


Das Menü

Claudia steht gern in der Küche - Dirk steht nur im Weg herum.

Trotzdem ist das Kochen nicht der langen Rede wert:

Eine Kärntner-Kirchtagssuppe mit Zimt - kenne ich nicht. Ich stelle mir vor, in meiner Heimatstadt würde in Restaurants eine

Dortmunder-Kirchtagssuppe angepriesen. Leere Kirchen und dann solch eine Suppe?

Die Walnüsse sind im Nachtisch-Nuss-Sorbet - und für die esoterisch und "hellseherisch" veranlagte 46jährige Schneiderin Claudia könnte ich mir denken,

dass sie damals zu First Date 3 Haselnüsse als Glücksbringer in der Tasche hatte, denn sie wollte unbedingt ihren Traumprinzen kennenlernen ...


Fazit

Ist dieser stoische Mann ihr Traumprinz? Auf jeden Fall zeigt er nicht nur in der Küche, dass ihm dieser ganze Kram keinen Spaß macht,

er ist auch ein Service-Versager, der sich in seinem eigenen Haus eher wie ein Gast fühlt und fröhlich palavert.

Vielleicht reist er auch gern in der Gegend umher, wie es die weiten Entfernungen zwischen den einzelnen Gastgeber-Paaren nun einmal mit sich bringen? Denn auch eine Entfernung von 600 Kilometern hat ihn damals nicht davon abhalten können, den Kontakt zu Claudia zu halten. Jetzt lebt er mit ihr in ihrer Heimat Kärnten und empfindet es als Ehre, als Piefke betitelt zu werden.

Die Bedeutung von Piefke: eingebildeter Angeber, dümmlicher Wichtigtuer. Oder auch: Deutscher.

Wohlgemerkt nenne nicht  i c h   Dirk Piefke.

Ansonsten ... verliert heute Kristina Sympathiepunkte (das aber ganz sicher nicht wegen ihrer Punktevergabe), denn anstatt über dieses und jenes zu lachen und die Stimmung ein wenig aufzupimpen, nimmt sie alles zu ernst. 

Die Punkte: Susanne und Patrick geben 7, 6 geben Kristina und Thomas.

Das ergibt die Bewertung von 13 von 20 möglichen Zählern.

Dirk hatte auf je 9 Punkte gewartet: Traumtänzer ohne Netz und doppelten Boden: abgestürzt!


Guten Morgen, Gruß Silvia


Donnerstag, 28. Dezember 2023

27. Dezember 2023 - Vox - "Das perfekte Dinner" trifft auf "First Dates"-Teilnehmer - Montag in Chemnitz bei Kristina und Thomas



"Saisonal & lecker"

Vorspeise: Cremige Kürbissuppe
Hauptgang: Feines Wild, dazu Wickelklöße an Rotkraut
Nachtisch: Süßer Pflaumentraum


Liebe liegt in der Luft

Während auf vielen Sendern die Wiederholungen zwischen Weihnachten und Neujahr überhand nehmen, - und besonders erwähnt sei hier "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel", einem Film, dem man kaum entgehen kann, denn er läuft auf allen öffentlich-rechtlichen Sendern auf und ab und ab und auf - zeigt Vox Neuausstrahlungen des Formats "Das perfekte Dinner". Das ist schon einmal lobenswert. Nett ist es auch, dass der Sender Paare, die sich in einer anderen Vox-Reihe gefunden habe, gegeneinander antreten lässt. Allerdings ist mir persönlich "First Date" nur dem Namen nach bekannt, und daher sind die drei Kandidaten-Paare mir völlig unbekannt. Aber wer, der diese Sendung ansieht, erinnert sich schon an Leute, die vor ein paar Jahren teilgenommen haben?

Es ist zu sehen und zu spüren, dass das Paar Kristina und Andreas verliebt ist - die beiden anderen Paare würde ich bislang für eher alte, aus dem Tritt gekommene "Turteltäubchen" halten.

2018 haben sich die 42jährige Sozialarbeiterin Kristina und der 44jährige Krankenpfleger Thomas in einer "First Date"-Ausgabe kennengelernt. Inzwischen sind sie verheiratet, haben ein Kind - und mitsamt Kristinas zwei Söhnen aus einer anderen Beziehung bilden sie eine Familie.

Sie lachen und scherzen miteinander und verteilen die üblichen Kandidaten-Küsschen, die nur von ihrer Küchenarbeit unterbrochen werden.

Allein Kristinas ständige "JetzE" und "DrinNE" schlagen mir sehr unromantisch entgegen. Mein Allergiefaktor.


Das Menü

Offenbar ist es eine Kunst, eine Kürbiscremesuppe zu kochen, denn kaum jemandem - und auch Kristina nicht, die die Hauptkocharbeit übernimmt - gelingt die Suppe wie eine Suppe zu sein hat: ihre Kürbis-Kreation ist ein dicker Brei, den man beinahe in einen Servierring pressen könnte.

Wildschweingulasch hat einen geringen Schwierigkeitsgrad,

während das Pflaumenkompott samt Streuseln mich auch nicht aus dem Sessel haut, weil das ganz sicher nicht einem meiner Träume gleicht.


Fazit

Ich erkenne die Stimme von Daniel Werner heute nicht, so dass ich annehme, dass ihn ein anderer Kommentator vertritt. Er macht das recht gut, aber an Daniel reicht er nicht heran.

Für die Gäste ist es insgesamt wichtiger, einander kennenzulernen ... als wirklich gut zu essen. Wenn sie gewollt hätten, wäre ein Kennenlernen abseits von Kameras sicher längst möglich gewesen. Da das aber nicht passiert ist,

bringt der Sender erneut Menschen in einer Sendung zusammen: ob sie ihre neue Bekanntschaft weiterhin pflegen werden, ist eine andere Frage. Ein gutes Zusammenspiel oder eine Harmonie sehe ich zwischen den 6 Leuten bislang nicht.

Was ich sehe, sind die Punkte: 8 geben Claudia und Dirk, 7 geben Susanne und Patrick.

Der ergibt in Summe 15 von 20 möglichen Zählern.

Ich wünsche allen drei Paaren natürlich eine lange oder immerwährende Liebe und

nicht

"Liebe vertreibt die Zeit - und Zeit die Liebe."
- Aus Portugal


Guten Morgen, Gruß Silvia


Mittwoch, 27. Dezember 2023

27. Dezember 2023 - "Club 27 - der Tag nach Weihnachten" - Neuveröffentlichung vom 27. Dezember 2017



Club 27

Der Tag nach Weihnachten


So schön die letzten drei Tage auch gewesen sein mögen, sind nicht wenige Menschen froh, dass sie  vorüber sind. Endlich wieder die Beine - meinetwegen auch auf den Tisch legen, den Tag ohne Hektik, Stress oder Verwandtenbesuche und vielleicht allein genießen, oder einfach nur den ersten Alltag nach den endlos lang erscheinenden Feiertagen als eine hervorragende Abwechslung hinnehmen.

Wieder entsprach nicht alles den Erwartungen, denn immer kommt das Leben dazwischen - oder auch eine Tante Sophia. Hier und da ist ein mit Liebe zubereitetes Menü teilweise angebrannt oder überhaupt nicht so gewürdigt worden wie man sich das vorgestellt hat.

Vielerorts kamen die besten Gespräche des Jahres zustande, während bei anderen Streitthemen bereits unter dem Geschenkpapier warteten. Er hat ihr mal wieder nicht zugehört, und etwas geschenkt, das sie nun so gar nicht haben wollte.

Sie hat ihn, den eitlen Gockel, viel dicker eingeschätzt als er ist - und nur die Mütze passt, aber nicht seine bequeme Jogginghose, die er an Weihnachten so dringend gebraucht hätte. Denn die schlabbert an seinem Astral-Körper wie eine  Friedensbedrohungs-Katastrophe.

Andere haben ihr freundliches Lächeln schon Wochen vor dem Fest vor einem Spiegel eingeübt, damit niemand ihnen eine eventuelle Enttäuschung über ein Geschenk ansieht. Die Mitmenschen, die man liebt, sollten nicht enttäuscht werden.

Einige mussten an Heiligabend in die Mitternachtsmesse stiefeln, obwohl sie eigentlich die Bettschwere längst erreicht hatten - und auch sonst nie Messen besuchen. Man könnte es jedoch mal fürs nächste Jahr ansprechen,

ob eine einmalige Angelegenheit im Jahr nicht auch überflüssig ist.

Es gab viel Freude und es gab auch wenig Freude. Je nachdem, wie hoch die Erwartungen ans Fest waren.

Fest der Liebe - oder auch nur fest dran glauben, dass es eines war.

Doch im "Club 27", dem Tag

nach Weihnachten

sind alle wieder auf einem sicheren Terrain. Hier kennen sie sich aus. An diesen Tag wird keine weitere Erwartung geknüpft,

und er kann darum vielleicht für viele

der schönste "Weihnachts"-Tag werden.


Guten Morgen, Gruß Silvia



Montag, 25. Dezember 2023

25. Dezember 2023 - Die Geschichte von der Weihnachtsgans "Stella"

 
Foto: S. B.


Die Geschichte der Weihnachtsgans "Stella"

Gänse sind in der Bewachungs-Branche angesehener als ihnen körperlich oft überlegene Hunderassen. Und sie haben den Vorteil, dass sie nicht nur die

Gänsemeute bewachen dürfen, sondern auch jeden Martins- oder Weihnachtstag überleben. Allen voran schreitet die Gans "Robin", aber sie ist zum Leidwesen ihres Besitzers auch

schnattrig in Bezug auf ihre Erfahrungen, die sie mit Menschen gemacht hat. Robin schnattert seiner Gänsemeute gern von ihrem bevorstehenden Tod ein Liedchen vor. Das erhöht den Adrenalinausstoß so mancher als Weihnachtsbraten gedachten schönen Gans. Andere wiederum glauben Robin nicht, dass ihr wunderbares Leben auf der grünen Wiese und in bester Gesellschaft bald auf unnatürliche Weise enden wird.

Die Gans, die sich selber Stella nennt, weil der Boss ihr geschnattert hat, dass die Sterne, die sie nachts am Himmel sieht, alle Stella heißen. Auch sie glaubt dem Obergänserich kein einziges Schnabelgebrüll: sie will nicht im Ofen und auf Tellern enden ... das ist einfach eine zu grausame Vorstellung, als dass Stella sie glauben könnte. Eher sieht sie sich als stolze Gans, die mit ihrer weißen Schönheit alle Menschen erfreuen möchte, die sie sehen.


Patrizia

kommt in menschlicher Gestalt auf den Bauernhof, denn sie soll eine Weihnachtsgans für ihre betagte Großmutter kaufen: eine wichtige Aufgabe, denn die Oma ist eine sehr gute Köchin, nur laufen kann sie nicht mehr so gut.

Nachdem Patrizia den Hofladen inspiziert hat, zieht es sie zur Gänsewiese: das fröhliche Durcheinander-Schnattern der weißen Schönheiten lässt die junge Frau an das nahe Ende all dieser herrlichen Geschöpfe  denken. Ihr Magen verkrampft sich, sie spürt einen leichten Würgereiz, der sie an einen vielzitierten Satz denken lässt:

Man kann nicht alle retten ... aber wer eine rettet, rettet die ganze Welt.

Vergessen war die Aufgabe ihrer Oma, die sie geschickt hatte, um eine tote Gans zu kaufen,

als ihr Stella entgegenmajestätet.

Solch ein wunderschönes Tier, denkt Patrizia, als der Bauer sich zu ihr gesellt und von guter Haltung spricht.

Aber auch die endet im vorzeitigen Tod, denkt Patrizia.

Stella schmeichelt sich regelrecht ein, als würde sie raffiniert nach einem Strohhalm greifen, der sie von ihrem angedachten Schicksal befreien könnte. Stella ist nämlich eine ziemlich kluge Gans - und möglicherweise hatte der Gänse-Chef ja Recht, und sie alle würden im Ofen landen ... zumindest musste sie diese Möglichkeit in Betracht ziehen.


Der Deal

Wie ferngesteuert fragt Patrizia den Bauern, ob sie auch eine lebendige Gans kaufen könnte.

"120 Euro", sagt der Bauer prompt. Das erspart ihm ein weiteres Schlachten. Patrizia deutet auf Stella, und genau diese landet kurz danach in ihrem Auto.

Wohin jetzt mit einer Gans, die ja eigentlich kein Haustier ist und sich in ihrer Wohnung bestimmt unglücklich fühlen würde? Patrizia fasst einen tollkühnen Entschluss, und fährt ohne große Kenntnis der Spezies zu der ihr bekannten Rheinwiese: dort hat sie schon oft Wildgänse gesehen. Vielleicht wäre das der richtige Ort für Stella! Eine prächtige Gans unter ihren wilden Vorfahren, den Graugänsen.

Tatsächlich entdeckt Patrizia ein paar dieser Vorfahren, und mit Stella springt sie aus dem Auto. Eine neue Welt, denkt Stella auf gänsisch und sieht sich neugierig um,

als auch schon ein prächtiger Graugänserich auf sie zukommt.

Und wenn ihr irgendwann zwischen all den grauen Gänsen hoch oben am Himmel einen weißen Fleck entdeckt, dann ist das die lebenslustige Stella, die sich ihnen - nachdem sie ein paar Flugstunden genommen hat - angeschlossen hat.


Frohe Weihnachten, Gruß Silvia


Sonntag, 24. Dezember 2023

24. Dezember 2023 - Für Menschen, die heute allein sind, sich allein fühlen ... und für alle anderen auch

 


Für Menschen, die heute allein sind,
sich allein fühlen -
und für alle anderen auch

Vielleicht bleibt zwischen Gänsebraten oder Kartoffelsalat mit Würstchen ein kleiner Moment, um hier zu lesen:

Wann, wenn nicht heute, ist Zeit für ein paar Sentimentalitäten?

Ich denke zurück an meine Ursprungs-Familie, in der wir in relativ großer Gemeinschaft zusammen Weihnachten gefeiert haben:  meine kochendheiß geliebte Oma, meine Eltern, mein Bruder Heinz, mein Onkel, der Bruder meines Vaters und Sohn meiner Oma, und seine Frau Inge.

Das ist lange her, und von all diesen Menschen lebt außer mir nur noch Inge, die Witwe meines Onkels.

Am schlimmsten wiegt in der Erinnerung der Unfalltod meines Bruders, als er gerade einmal 19 Jahre alt war. Was wäre wenn? Diese Frage stellt sich mir manchmal. Hätte Heinz eine große Familie? Würden wir vielleicht sogar Weihnachten gemeinsam feiern? Fragen, auf die es keine Antworten gibt. Ich male mir auch keine aus, und so verbringen

wir als kinderloses Ehepaar den Heiligabend ganz allein, begleitet von der wunderbaren Hündin Momo, die ihr letztes Weihnachtsfest noch im Tierheim unserer Stadt verbringen musste.

Und nein, ich bin nicht traurig darüber, dass ich keine Kinder habe, denn genau so wollte ich es, so war der Plan. Auch alleinstehend

würde ich mich gut fühlen, denn ich bin sehr gern allein. Alleinsein heißt schließlich nicht, einsam zu sein.

Eine recht neue Studie besagt: Männer fühlen sich glücklicher in einer Ehe, während alleinstehende Frauen glücklicher sind als ihre verheirateten Geschlechtsgenossinnen.

Sind alleinstehende Männer folgerichtig heute unglücklicher als alleinstehende Frauen? Natürlich gibt es Tage, an denen fast niemand gern allein ist, und dazu gehört ganz sicher der

Heiligabend, denn das Alleinsein braucht Übung und Akzeptanz.

Böser ist es, wenn man sich einsam unter anderen Menschen oder wie ein ungeliebtes Anhängsel fühlt. Am Ende ist der Heiligabend nur ein Tag,

und er hat auch nicht mehr als 24 Stunden. Man kann sie verschlafen, vertrödeln, sich selber Geschenke machen, die vergangenen Monate Revue passieren lassen und einen Blick in die Zukunft wagen - oder tun, was einem gerade in den Sinn kommt, ein bisschen ausgebremst von z. B. geschlossenen Lokalen.

Ich wünsche allen Lesern einen schönen Heiligabend und bedanke mich fürs Lesen meiner vielen Beiträge in 2023. Natürlich wünsche ich jedem genau den Heiligabend, den er sich selber wünscht. Der eine möchte lieber mit so vielen Familienmitgliedern wie möglich feiern, die andere lieber allein mit sich selber. Tauschen kann man nicht, wenn jemandem sein eigener Heiligabend nicht wirklich zusagt.

Aber wenn jemand eine große Familienfeier nicht wirklich mag, dann sollte er das auch sagen - und die Feier kleiner halten. Und wenn jemand die Einsamkeit an Heiligabend nicht gut aushält, sollte er dafür Sorge tragen, dass er es im nächsten Jahr anders planen kann. Ein Patentrezept dafür habe ich nicht.

Ich selber finde, dass Alleinsein sehr schön sein kann. In meiner Kindheit hätte ich das niemals gesagt. Aber die ist lange vorbei, und ich trauere der Zeit nicht nach.


Einen schönen 4. Advent und Heiligabend, Gruß Silvia


24. Dezember 2023 - Ach, du heilige Weihnachtszeit - mit den Kollegen/eine fiktive Geschichte aus meinem Adventskalender 2014




Ach, du heilige Weihnachtszeit - mit den Kollegen
Eine fiktive Geschichte

Wenigstens der Weihnachtsfrieden sollte eingehalten werden, meinen die Kollegen und nehmen sich für die besinnliche Zeit vor, die Füße mal still zu halten.  Doch so mancher Vorsatz schafft es nicht mal bis zur nächsten Tür, da weht er wie ein argloses Lüftchen davon. Es werden hausgebackene Plätzchen reihum verteilt und von Festtagsplänen wird erzählt. Doch da beginnt das Dilemma: Denkt Kollege "C"nur an sein Weihnachtsfest mit der Schwiegermutter, möchte er seinen Frust darüber liebend gern an Kollegin "X" auslassen, die mit ihrem Mann allein feiern darf.  Kollegin "X" vermisst die singende und tanzende Kinderschar rund um den Christbaum, während Kollege "M" seine hyperaktive Blagen-Bande während der Feiertage am liebsten allein zurück lassen würde, um mit seiner Frau den Abflug zu machen.

Für Kollegin "Q" steht das Problem an: Feiern wir bei seinen oder meinen Eltern? Heißt im Klartext: Soll er sich ärgern oder ich? Man kann es drehen und wenden, verwerfen, neu aufbereiten, den Kopf in den Sand stecken oder den Hals hoch hinaus recken: Ein jeder trägt sein Päckchen vor diesem Fest und unter der Kollegen-Dach wohnt ein großes ACH. Die Stimmung ist gereizt und bis zum Anschlag hochelektrisch aufgeladen: Glücklich sind nur die, die noch Resturlaub haben und sich schon vor der großen Weihnachtsfeier-Sause verabschieden dürfen. Die haben gut und besser lachen als die zurück gebliebenen Häufchen Elend, die letzte Reste von Frieden und Freundlichkeit zusammen kratzen müssen, um die Facon zu bewahren. Zur Not reicht man ein paar Zimtsterne durch die Räume, denn Zimt soll glücklich und zufrieden machen.

Der von der Geschäftsleitung angestrebte Weisheit letzter Schluss ist die Weihnachts-Feier, die Eintracht und Frieden und Belohnung in die Belegschaft bringen soll. Gut gedacht, schlecht durchdacht. Frau "P" mag keine Wichteleien, während die Betriebs-Plappertante Frau "R" nichts lieber mag als kleine Geschenke von lieben Kollegen. Unterdessen plagt sich Kollege "U" mit der Frage, warum seine Frau keine Weihnachts-Glucke ist und den ganzen Kladderadatsch ausfallen lassen will. Was wiederum im Sinne von Kollege "S" wäre, den zu Hause seit Mitte November die Dekoration und Plätzchenbäckerei emotional niederschmettert. Einfach tauschen können die Kollegen nicht - darum tauschen sie misstrauische Blicke aus und üben berechtigte und unberechtigte Kritik aneinander. Die pro- und anti-Weihnachtsbaum-Fraktion kriegt sich ebenso an die Köppe wie die Scheiß-Egal-Abteilung.

Und so ist beste Stimmung einen großen Haufen von der Wirklichkeit entfernt, als die Weihnachtsfeier startet. Gutes Essen, leise Gespräche - so fängt das immer an. Dann werden die Getränke lauter und die Stimmung schwappt über. Frau "R" gefällt ihr Wichtelgeschenk nicht, während Frau "P" nach dem Genuss des ihren auf dem Tisch tanzt. Das gefällt Herrn "S" und einigen anderen Herren, die nicht mehr auf ihren vier Buchstaben sitzen bleiben und mit tanzen - Frau "Q" bekommt von derartiger Darbietung Depressionen - und hat bereits gute Vorsätze, wie sie Frau "P" im neuen Jahr mal so richtig eine rein würgen kann.

Am Ende sind die einen besoffen, die anderen nüchtern, aber nachtragend. Und das kann dauern mit dem Nachtragen, vielleicht sogar bis zur nächsten Weihnachtsfeier.

Natürlich spielt diese Geschichte in einem rein fiktiven Betrieb und entbehrt jeder Logik oder gar bereits geschehenen verhängnisvollen Ereignissen.



Guten Tag, Gruß Silvia



Samstag, 23. Dezember 2023

23. Dezember 2023 - Eine Geschichte von der Liebe ... Neuveröffentlichung aus meinem Adventskalender 2014




Eine Geschichte von der Liebe


Vor längerer Zeit saß ich im Bus, als eine ältere Frau einstieg, wortlos an der Busfahrerin vorbei ging, sich hinsetzte und nicht auf Nachfragen nach ihrem Fahrausweis reagierte. Auch als die Fahrerin zu ihr hin ging, reagierte sie nicht. Schnell war klar, was los war. Es war eine demenzkranke Frau, die irgendwo verloren gegangen war. An der Haltestelle Hauptbahnhof wurde sie vom Sicherheitspersonal in Empfang genommen, ging auch ohne Widerstand und ohne Reaktion und Emotion mit den zwei Männern davon.

Einige Wochen später stieg ein älterer Mann mit eben jener Frau ein. Sie setzten sich mir gegenüber. Und als der Mann mich noch anlächelte, fasste ich Mut und fragte ihn "Ist Ihre Frau neulich gut nach Hause gekommen?" Inzwischen hing eine Karte mit Namen und Adresse um ihren Hals.
"Ja, wann meinen Sie", fragte er zurück, "sie verschwindet immer wieder mal. "Vor ein paar Wochen", antwortete ich.

Doch offensichtlich hatte ich auf einen Knopf gedrückt, jenen, der fremde Menschen miteinander für eine kurze Weile verbindet und das übliche Schweigen untereinander unterbricht. Er erzählte mir die Geschichte seiner alzheimerkranken Frau.

Sie war zeit ihres Erwachsenen-Lebens als Ordensschwester in Afrika (ich habe vergessen, wo dort) tätig gewesen. Als Rentnerin sei sie aus dem Orden ausgetreten. Und der nette ältere Herr war erst vor fünf Jahren ihr Ehemann geworden. Wobei ihm bereits nach zwei Ehejahren klar war, dass etwas nicht stimmte mit ihr. Arztbesuche brachten Klarheit und die Diagnose Alzheimer.

Als sei es das normalste der Welt, sagte er: "Ich sehe es als meine Aufgabe an, für sie da zu sein. Sie hat es verdient."

Das Gespräch mit ihm dauerte natürlich etwas länger, als ich es hier schildere. Aber schließlich musste er seine Liebes-Geschichte abbrechen, weil er mit ihr ausstieg.

Irgendwann treffe ich ihn vielleicht wieder. Denn ich habe noch ein paar Fragen, und es ist nicht die Neugierde, die mich antreibt, sondern das Außergewöhnliche an dieser berührenden Geschichte.

Zum Beispiel möchte ich wissen, warum sie aus dem Kloster ausgetreten ist (das würde ich ihn aber nicht fragen, das muss er von sich aus erzählen), und wie lange er sie überhaupt kennt. Sind Eheleute 30 Jahre oder länger oder auch kürzer miteinander verheiratet, so ist das Kümmern im Krankheitsfall ja keine Besonderheit, sondern der Lohn und die Pflicht einer langen Liebe.  Nach zwei guten Ehejahren hätte er sich diese Last ersparen können.

Er wird sich ganz sicher weiterhin um sie kümmern, und ich hoffe, er bewältigt es noch lange, mit einer Frau zu leben, die eigentlich keine Regungen mehr zeigt und nicht mehr in dieser Welt lebt. - Auf jeden Fall ist es Liebe. Liebe hat so viele Gesichter.

Update 2023: ich habe sie leider nie wieder getroffen.


Guten Tag, Gruß Silvia