Freitag, 3. Juli 2015

4. Juli 2015 - BR - Hachiko

Nicht Hachiko - aber Bienchen

Hachiko

Es hat lange gedauert, bis Hollywood diese wahre, rührende Hundegeschichte für sich entdeckt hat. Wer Böses denkt, könnte meinen - es hätte sich vor Richard Gere kein Hauptdarsteller gefunden, der erstens einem Top-Movie aus der Traumfabrik auf die Sprünge zum Welterfolg verhilft - und der zweitens gleichzeitig die Zweite Geige neben einem Tier spielen wollte. Die absolute Nebenrolle, unterhalb der Augenhöhe mit einem Hund.

Obwohl ausgesprochen tierlieb, sehe ich eigentlich nicht gerne Filme mit Tieren: Nichts in Richtung 101 Dalmatiner und Konsorten oder Schweinchen, die Babe heißen, und noch viele andere mehr. Bislang gibt es, um es kürzer zu machen, nur zwei Ausnahmen: Antarctica und eben Hachiko.

Diese wunderbare Freundschaft zwischen einem Professor und dem Akita-Welpen dauert bis zum Tod des Hundes und beginnt auf einem Bahnsteig. Wo manches beginnt, wo manches endet und sich trifft, was zusammen gehört. Professor Wilson möchte das Fundtier eigentlich (vielleicht auch nicht?) gleich wieder los werden. Doch da hat er die Rechnung ohne diese ganz besondere Hunderasse gemacht: Ein Akita entscheidet sich nur einmal im Leben für einen einzigen Menschen.

Und Hachiko hat sich für seinen Menschen entschieden, mit dem er fortan alles teilt, dem er all seine Liebe widmet: Für die anderen Menschen bleibt nur Hachikos wunderbare Freundlichkeit und Freundschaft, keine Liebe.

Die macht der Hund auf eindrucksvolle Weise im Laufe des Films sichtbar und mit-erlebbar. Gegen sein eigenes Wohlergehen und für die Liebe verzichtet Hachiko auf alles, was ein Hundeleben sonst noch wunderbar machen kann.

Der wahre Hachiko lebte in den 1920er Jahren in Tokio, wo es noch heute eine Statue dieses treuen Tieres gibt.

Taschentücher bereit halten für positive Tränen über einen Hund, dessen Treue für Menschen nicht immer nachvollziehbar ist, aber sensible Zuschauer tief bewegen kann. Eben weil es keine Hollywood-Story ist, sondern vielleicht nicht nur in den 1920er Jahren in Japan, sondern täglich passiert. In den Seelen unserer Hunde.

Und Richard Gere ist ausgesprochen sehenswert in seiner Rolle als vernarrter Hunde-Papa. So haben auch Nicht-Tierfreunde ihre Freude an diesem rührenden Film. Der Regisseur ist auch verantwortlich für u. a. den Film "Chocolat".

Der Schluss des Films ist vielleicht einen Ticken zu pathetisch - aber er passt auch wieder ganz gut und bringt die Geschichte zu einem guten Abschluss.

"Hachiko" fordert eindringlich den Respekt für Tiere ein, den diese für ihre besonderen Rollen in unseren Leben absolut verdienen - und der ihnen leider so oft nicht zukommt.

Wer den Film sehen möchte und ihn noch nicht kennt, sollte sich nicht die Freude damit verderben, Hachikos Leben vorab zu googlen. Sage ich, die nach ein paar Seiten Krimi ... immer den Schluss liest.

Guten Tag, Gruß Biene



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen