Donnerstag, 6. November 2014

5. November 2014 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Dortmund bei Malte

Aperitif  "Ruhr-Royal"
Vorspeise: Konfierter Saibling mit gegrillter Wassermelone und Feigencreme
Hauptspeise: Rosa gebratene Entenbrust an Granatapfeljus mit Zuckerschotencreme und getrüffeltem Kartoffelpüree
Nachspeise: Butterkeks-Eis mit marinierten Erdbeeren und Macadamia


Gaudeamus igitur

Dem Studenten Malte hier ein Studentenlied von einem bisschen mehr Freude. Malte gelingt es nur schwer, anderen in die Augen zu schauen - und gleichzeitig flüssig zu reden. Wenn er nicht direkt angesehen wird, klappt es viel besser mit dem Formulieren. Ein Genie der Worte wird er vielleicht nicht werden, aber etwas mehr Lockerheit dürfte ihm besser zu Gesicht stehen. Das kann man üben, üben, üben - wie das Kochen.

Seit er zehn Jahre alt ist, wohnt er in Dortmund-Barop. Einmal durch den Wald "Bolmke", und schon ist er am Signal-Iduna-Park und kann die Borussen unterstützen, die das jetzt dringend brauchen. In der anderen Richtung geht es zur Universität Dortmund in Eichlinghofen. Aber Malte studiert Industrie-Design in Darmstadt und lebt nur sporadisch noch bei seiner Mutter. Seine Schwester Madleen kommt vorbei und unterstützt den schüchternen Bruder in der Küche. Hündin Malou kommt aus Spanien und ist neu in der Familie, auch sie ist noch ein wenig schüchtern - oder eingeschüchtert vom Leben auf spanischen Straßen?

Voller Stolz und mit relativ vielen Wörtern führt Malte die Fernseh-Crew durch den idyllischen Garten. Einmal noch tief durchatmen, denn er hat eine lange Nacht vor sich. Es gibt viel zu tun, und er geht die Sachen in aller Seelenruhe an.

Während Malte sich in seinem Tun kein bisschen beirren lässt, wird Lothar ein bisschen irre, wenn er Matteo zuhört. Hoch oben auf dem Florianturm faselt der was von einem Kilo Trüffeln, die er gerade erstanden hat. Matteo ist ein Kindskopf und durchschreitet gerade die letzten Ausläufer seiner Pubertät. Lothar erzählt von einer "Kalten Schnauze" (die kann man nach dem Originalrezept nicht wirklich essen!) einst bei seiner Omma, aber so einen Trüffel-Erwerb kann er selbstverständlich nicht toppen. Das hindert die beiden nicht, Best Buddies - zumindest auf Zeit - zu werden. Wenigstens sind sie nicht so dröge wie der heutige Gastgeber.

Im Garten reicht Malte Ruhr-Royal, und die Grundlage ist natürlich fast schwarz, damit auch niemand vergisst, wo er sich hier befindet. Schwarzer Humor wäre mir da lieber, aber den Gästen schmeckt der Aperitif. Nur Nathalie empfindet ihn als zu stark. Ja, wir sind hier auf keinem Kindergeburtstag, auch wenn es manchmal so scheint. An der Vorspeise gibt es einiges auszusetzen, denn es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Aber Malte wird den Weg zum Meister-Hobby-Koch noch finden, zumindest eher, als aus ihm ein Sprach-Akrobat wird.

Erst einmal verliert und verirrt er sich jedoch in der Zeit. Von Ruhelosigkeit oder Nervosität deswegen? - keine Spur! Malte ruht ganz tief in sich selbst. Gut Ding will eben Weile haben. Und aus purer Langeweile haben Matteo und Nathalie ihren großen Auftritt als Al Bano und Romina Power: Ein Highlight des Abends, denn danach geht es nur noch bergab ...

Zumindest für Nathalie, die zwar nach eigener Aussage mit Frauen nicht so gut klar kommt, aber mit den schmatzenden Männern hat sie es auch nicht gerade leicht, und womöglich geht ihr das Geschwätz von dreien ihrer Mitstreiter auch gehörig gegen den Strich: Plötzlich überkommt sie eine Übelkeit vom Feinsten, und der Abend ist für sie gelaufen.

Das nehmen die Männer zum Anlass, es sich bei einem Männer- oder Jungsabend mal so richtig gut gehen zu lassen. Nebenbei wird das Menü ein wenig bekrittelt, um am Ende wieder als lecker da zu stehen (so unentschlossen, diese Kerle!).

Die leidende und den Nachtisch nicht anrührende Nathalie zückt neun Punkte, denn ihr Unwohlsein soll die Bewertung nicht beeinflussen (und tief im Herzen möchte sie auch als eine ganz Liebe gesehen werden).

Insgesamt bekommt Malte trotz oder wegen der späten Stunde dreißig Punkte und zieht mit Jens gleich. Für Nathalie gute Besserung - und die Schmatzenden sollten Besserung geloben.

Guten Morgen, Gruß Biene

5 Kommentare:

  1. Ja, wenn das nicht Kaspertheater vom Feinsten war. Ich fühlte mich wie die Kugel im Flipperautomaten: hin und her geschossen zwischen Drama, Wahnsinn, und Zusammenbruch:
    Erst führte man uns durch nachhaltige Kirschlorbeerplantagen: Wow!
    Dann ließ man uns mit in den Keller herabsteigen zum Mega-Kingsize-Lederbett: Doppel Wow!
    In der Küche dann ein Messerblock aus purem Holz, der die Säbel wie durch Zauberhand auf sich kleben ließ? Dreifach Wow!
    Nach soviel Genialität trat die kleine Schwester auf und packte ganz liebenswürdig Stück für Stück ein wenig mehr aus der Geschwisterrivalitätskiste aus.
    Sie ist jünger als ihr genialer Bruder und damit groß geworden, dass er wahrscheinlich jedes Familienfest als Zeremonienmeister dominiert, vom Trotzanfall neben dem Hummer im zarten Alter von 5 Jahren bis zum Anfertigen des Gänsebratens mit 16 Jahren.
    So ein Küchenmozart will gehegt, gepflegt und gelobt werden. Maltes Menü verrät eben leider auch, das ihm der frühe (Familien) Ruhm ein wenig zu Kopf gestiegen ist. Verquast und kompliziert, in der Kombination oft unpassend und in der Anrichtung zu eitel und nicht gästeorientiert.
    So warten die Gäste fast zwei Stunden auf die Vorspeise, was allerdings Matteo Gelegenheit gibt, den Mr. Jekyll heraus zu lassen und der Eisprinzessin Ihr komisches Talent zu beweisen.
    Kurz beschleicht ein Sympathiegefühlchen, es verfliegt aber als die Vorspeise endlich serviert wird.
    Seltsames reiht sich da aneinander. Wassermelonenwürfel, pedantisch geschnitten und von allen Seiten exakt gleich lang in Olivenöl angebraten, nun ja diese Melonenart schmeckt in erster Linie nach Wasser, Olivenöl schmeckt immerhin nach ihm selbst.
    Dann diese Pankokrümelei mit Butter drauf, davor der fettige Saibling - und ich fand, der sah wirklich schmierig aus, dieser sonst so köstliche Fisch, mußte man den wirklich so zubereiten, nur um Kennerschaft zu demonstrieren? Mußte Malte aus dem Vorspeisenteller einen lauen Picasso malen, während die Geduld seiner Gäste strapaziert wurde?
    So fand die Vorspeise nur bei Vielfraß Jens Anklang, er leerte auch die Teller seiner Mitstreiter, was mich inzwischen vermuten lässt, dass Lämmi mitnichten im Outback verschollen, sondern vielmehr in seinem Magen verschwunden ist.
    So kam dann zum Schweigen des Lämmis das Schmatzen der Männis und der Supergau der Nathalie. Bleich und würgend floh sie zu Beginn der Hauptspeise (muß irgendwie nach Mitternacht gewesen sein).
    Die sah gar nicht mal so lecker aus: Dicke blutige Entendreiecke in schmierigen Pürees, @ Malte: niemals mit dem Pürierstab Kartoffelpürree machen. Das grüne kann ja als Spiegel noch durchgehen und ist ja möglicherweise durch die Zutaten auch geschmacklich interessant.
    Aber die schöne Entenbrust, was ist da geschehen, das sie zu Kaugummi wurde?
    Und warum wurde sie nicht dünn aufgeschnitten serviert?
    Die Sosse war bestimmt lecker, wenn auch deren Herstellung nicht wirklich nachvollziehbar, weil vorbereitet.
    Das Dessert war klasse, Herstellung konnte man beobachten, Ergebnis offensichtlich gelungen. Nathalie hing inzwischen auf einem Sofa, grün im Gesicht, das Leben beim TV kennt kein Erbarmen.
    Sensibilitätskönig Malte auch nicht: Mit einem randvollen Dessertteller treibt er ihr noch den letzten Rest Contenance aus: Sie verliert daraufhin komplett die Haltung und vergibt NEUN Punkte. Damit gleicht sie dann allerdings die unerwartet knickerigen 6 von dem gar nicht mal so lockeren Lothar aus.
    Nathalie geht frühzeitig, und drei Männer drehen auf. Ja nur drei, denn Kind Malte sitzt stumm und ratlos da, wird wahrscheinlich nicht genug für sein Essen gelobt, so wie er es sonst gewohnt ist.
    Aber auch Küchengötter fallen nun mal nicht vom Himmel und wenn ein Malte so weiter macht, kann auch aus ihm ein guter Hobbykoch werden. Nur Gasrgeben das muss er echt noch lernen.
    Ich werde langsam aber sicher immer mehr Fan von komplett-neben-der-Spur-Matteo und seinem Imitator Jens. Das Duo gefällt mir ausnehmend gut,

    Für mehr Schmatzen auf dieser Welt, liebe Grüße sendet Susi

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  2. Moin @ zusammen.

    Auf nach Dortmund zu Malte, aber gaaaanz laaaangsaaaaam.
    Malte studiert in Darmstadt Industrie-Design und ist nur noch sporadisch zu Hause bei seinen Eltern. Ich könnte mir vorstellen, dass er sich nach dem Studium auf Schlaflabore spezialisiert.
    Für seine 23 Jahre ist Malte doch noch recht schüchtern und wirkte immer etwas verschlafen.
    Angemeldet hatte ihn seine Schwester, sicherlich nicht aus Liebe. Natürlich musste sie auch helfen und man sah sehr schnell, sie muss sehr viel Lebendigkeit abbekommen haben, was dann bei Malte gerade noch zum Atmen reichte. Außer Zwiebelschälen hat sie kein Talent für die Küche, wie sie sagte. Kaum gesagt, schredderte sie den Mixer beinahe. Wieso Malte gerne kocht, habe ich nicht verstanden, denn dabei sind öfters schnelle Bewegungen gefragt. Beim Blick in die Kamera war nie wirklich zu erkennen, ob er noch wach ist.
    Beim Einkauf konnte man sicher sein, dass er kein unreifes Obst kaufte, es reifte bis zur Ent-scheidung und dem Weg zur Kasse nach.

    Empfang/Aperitif: das war anstrengend, denn Malte musste reden bei der Begrüßung. Schwarze-Johannisbeeren-Grappa mit Sekt. Das Schwarze sollte der Pott sein. Bis 5 Gläser gefüllt waren verging schon etwas Zeit.

    VS: eingelegte Saiblingfilets. Mal gut dass sie schon vorbereitet waren, denn sowas dauert. Ge-grillte Wassermelonenwürfel, die sehr widerspenstig waren beim Wenden. Beim Anrichten gab er sich richtig Mühe, aber es wurde ja eh kalt gegessen. In welchem Teil der VS Geschmack war, lies sich nicht sagen. Die Gäste rätseln sicherlich heute noch. Nathalie und Lothar gaben bereits nach einer Probe auf. In Jens, dem Müllschlucker der Runde, fanden sie einen dankbaren Ab-nehmer. Anders gesagt, es kam nicht an. Verwundert war ich, dass es beim Servieren der VS noch hell draußen war.

    HG: Entenbrust bei Niedriggarmethode gebraten. Das dabei keine knusprige Haut entsteht, hätte ihm klar sein können. Auch wird das Fleisch dabei nur nach sehr langer Zeit zart. Die EB war zwar rosa, aber etwas zäh. Quasi eine Bade-Ente. Die stumpfen Messer dazu machten den Genuss rund. Hatte Malte nicht am Anfang gesagt, dass er stumpfe Messer hasst? Dazu gehören aber auch die Messer am Tisch. Handwerklich sah es ja gekonnt aus, das Fleisch hatte beim Parieren noch Zeit zum Reifen. Das er aber den Zauberstab fürs Kartoffel-Pü einsetzte, war ein Frevel. Da nützte der Sommertrüffel auch nix. Wurde während dem HG anfangs noch die Uhr eingeblendet, so sparte man sich das dann doch. Sicherlich hatte die Uhr aufgegeben. Die größte Mühe hatte Malte sich mit der Soße gemacht. Besondere Erwähnung erfuhr sie aber nicht. Das Beste am HG war wie er ihn angerichtet hatte. Das sah wirklich gut aus.

    Teil 2

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  3. Teil 2

    DS: das Butterkekseis war sehr schwierig für ihn, denn es musste schnell gerührt werden. Die Eismaschine vom Opa machte den Rest. Er soll aber in der Nähe gewohnt haben, also nicht im gleichen Haus. Konnte er sie nicht zu sich rüberholen? Gut, sie war sehr laut, aber im Keller hätte man sie nicht gehört. Es kam bei allen sehr gut an. Die dazu gereichten Erdbeeren und Macadamia, waren ganz nett anzuschauen. Das Malte der erkrankten Nathalie das DS aufs Sofa servierte, war etwas gedankenlos. Natürlich konnte sie nichts essen. So jedenfalls kam das Drehteam zu dessen Genuss. Man durfte mit Recht behaupten, dass es der beste Gang war. Wie weit die Nacht fortgeschritten war, wurde nicht gezeigt, aber kurz vorm Frühstück müsste es schon gewesen sein.

    Ich will nicht behaupten, dass Malte nicht kochen könnte, aber mehr als 1 Gericht pro Tag ist bei Malte schon grenzwürdig. Er wollte ein aufmerksamer GG sein, was schwer nachvollziehbar war, da er sehr selten sprach und man sich nicht sicher war, ob er wach ist. Wenn alles gelungen wä-re und die Zeit im vernünftigen Rahmen gelegen hätte, so wäre es mit Sicherheit das beste bisherige Menü der Woche gewesen. So jedenfalls durfte er mit den gegebenen 30 Punkten mehr als zufrieden sein.

    Lothar und Matteo hätte ich noch länger zu hören können. Da kam ein Brüller nach dem nächsten.
    Matteo kauft Trüffel gleich Kiloweise. Lothar konterte mit kaltem Hund.
    Warum Matteo runterpunktete habe ich nicht verstanden, es gab doch Trüffel bei Malte?
    Jens war auch wieder etwas frischer, er schien etwas erholt.
    Nathalie war anfangs etwas milder als sonst, aber dass sie dann solch ein Pech mit Übelkeit hatte, tat mir echt leid. Gemäß ihrer Aussage lag es nicht am Essen, was die gegebenen 9 Punkte am Ende auch erkennen ließen. Ich wünsche Nathalie gute Erholung/Besserung.

    Es war kein so ganz schlechter Abend, aber bedingt durch die Unpässlichkeit von Nathalie und den Heiterkeitsausbrüchen des GG, leider etwas heikel und tranig.

    LG rudi

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  4. Malte der Unbekannte ;-)

    ... das hat Lothar gesagt und es trifft den Nagel auf den Kopf !

    Zwischen den Blüten in Mamas Garten blühte er auf, beschrieb die verschiedenen Pflanzen, führte dann durchs Haus, stellte das Hundbaby vor und war ein lieber Bruder einer sehr hübschen Schwester. Was er vom Kochen erzählte war stimmig und zeugte von einiger Erfahrung !

    Die beiden Geschwister ergänzten sich bei den Vorbereitungen, die Schwester erzählte paar Erlebnisse mit Malte..... und dann kamen die Gäste.
    Sofort wurde Malte wieder schüchtern, naja ich hoffe das verwächst sich mit der Zeit, aber ein Redner wird aus ihm nicht !

    19.35 Uhr verschwand er schon in Richtung Küche, schön er hatte sich ja allerhand vorgenommen, da sehe ich heut mal bissel mehr kochen ? Nöööö ich bekam Hummeln - boah Junge gib Gas ! Als die Vorspeise endlich auf dem Teller landete, wurde es draußen schon finster...und es war Sommer !?

    Die Gäste fanden die Vorspeise zu laff, also schön sah sie ja aus :-)

    Die Hauptspeise sah auch gelungen aus, aber die rosa Ente soll zäh gewesen sein und die Messer stumpf. Schade !

    Das Dessert ein Gedicht und das wäre was für meine Enkelschar gewesen (außer dem Whiskey an den Erdbeeren natürlich) in Butterkekseis hab ich schon ein kleines Vermögen gesteckt, aber ich hüte mich bei sommerlicher Hitze selber mit Eis rumzudoktern.

    Der Abend endete als lockere Männerrunde, laut und feuchtfröhlich ! Es war ein sehr langer Tag und der GG war sichtlich geschafft.

    Mal sehen was uns der heutige Abend bringt ... ob danach der GG auch geschafft ist oder die Zuschauer und Gäste :-)

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    1. Ich habe mal für euch gelünkert: Die Dreharbeiten waren um den 5. Juni herum.

      Ansonsten: Ihr seid Spitze!

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