Die vermeintliche Gurkentruppe der Kriminalpolizei haust in einem Keller des Präsidiums, wo sonst höchstens noch ein paar Akten lagern. Ob sie es je schaffen, sich den Weg nach oben zurück zu erobern, ist fraglich. Aber vielleicht wollen die drei von der Denkstelle das auch gar nicht.
Der Chef des Kellers genießt den Ruf, ein Irrer zu sein. Und das sicher nicht zu Unrecht, denn seine Methoden, den Verbrechern auf die Spur zu kommen, sind so unkonventionell wie die Hinzuziehung einer Wahrsagerin es wäre: Er denkt sich in das Opfer hinein, er fühlt sich tief hinein, denn das Opfer hat den Täter gesehen - die Methoden sind also völlig different von denen der Tatort Kollegen Batic und Leitmayr aus München. Und mit frischerem Wind.
In diesem Fall - der Ermordung einer jungen Immobilienmaklerin - setzt er sich ganz leise vor deren Schminkspiegel und legt Hand an, schminkt sich, clippst ihre Ohrringe an seine Lauscher - und hat Visionen.
Seine Keller-Genossen sind der Frauenheld Harald Neuhauser, der schon mal lädiert fast sein Leben lassen muss und bewegungsunfähig eine Psychose auslebt. Daneben gibt es die unbeholfene Kommissarin Angelika Flierl. Ihr haben die drei überhaupt den Verbleib im Keller - und nicht auf der Strasse - zu verdanken, denn sie ist die Nichte des Polizeipräsidenten. Sie klemmt sich mit Verbissenheit in die Fälle rein, doch selbst die Täter nehmen sie nicht ernst. An ihrem fehlenden Selbstbewusstsein im Zusammenspiel mit anderen Menschen darf sie bitte nicht arbeiten - es soll so bleiben.
Das skurille Dreierpack könnte nun bis ins jeweilige Pensionsalter locker Skat spielen oder die Beine auf den Schreibtisch legen und Tag nach Tag passieren lassen. Aber genau das tun sie nicht. Und sie machen vor allem den Zuschauern jede Menge Freude.
Denn es ist keine Saure-Gurken-Truppe, sondern eine Gourmet-Gurken-Truppe mit sowohl lustigen als auch nachdenklich melancholischen Augenblicken.
Meine Empfehlung für einen heutigen Fernseh-Abend.
Gruß Biene
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