Freitag, 31. März 2023

31. März 2023 - Früher war auch nicht alles besser - Das perfekte Dinner

 


Früher war auch nicht alles besser - Das perfekte Dinner

Seit 2005 läuft die Sendung "Das perfekte Dinner" rauf und runter im Privat-Sender Vox und erfreut sowohl die Zuschauer als sie sie auch erzürnt ... Manche rufen nach dem Gestern dieser Reihe, denn gestern soll ja alles besser gewesen sein ... Eine Sendung, die viele auf die Palme bringt, an der sie sich abreagieren können, um in der nächsten wöchentlichen Ausgabe erneut den Lieblings-Baum zu erklimmen.

Ich kann mich an die allererste Woche erinnern, in der sich erstmalig fünf Kandidaten mehr und eher weniger gut geschlagen haben, damit am Ende ein Teilnehmer die 1.500 Euro Siegprämie mit nach Hause nehmen konnte. Zumindest erinnere ich mich daran besser als an die Ausgaben von vor zwei oder drei Wochen.

Bereits in der 1. Ausgabe hat u. a. eine Frau "gekocht", die vorrangig nur ins Fernsehen wollte und weil sie zudem überhaupt nicht kochen konnte, Dr. Oetker sogar für den Nachtisch bemüht hat (es gab Mousse au chocolat aus der Bielefelder Schmiede).

Man konnte sehen, wohin die Reise geht: einen zweiten Selbstdarsteller vorderster Güte gab es in der ersten Runde ebenfalls. Und ein zünftiges Dinner mit Fassbier und deftiger Hausmannskost wurde serviert, was per se in Ordnung war.  Die zwei weiteren Teilnehmer liegen nach so langer Zeit auch für mich im Dunkeln, und ich erinnere mich auch nicht an die Punktevergabe ... und wer am Ende der Woche gewonnen hat.

Das Gewinnen unterliegt in dieser Sendung ohnehin meistens einem Glücksspiel. Das war schon immer so ... von wegen,  früher war alles besser. Früher waren wir höchstens alle jünger ... auch die Selbstdarsteller.


Rückblick

Natürlich kann ich den Rückblick nicht allein auf eigene Erinnerungen beschränken, und so habe ich Google bemüht und entsprechende Foren aufgerufen, die sich bereits damals sehr kritisch zur Sendung geäußert haben. Die primäre Feststellung lautet infolgedessen:

es gab schon immer viel Kritik zur Sendung, zu den Kandidaten, zur Ausführung und Ausstattung der Wohnungen und Häuser - und auch zum Sendekonzept.

Früher wurde in den Wohnungen der einzelnen Kandidaten noch "herumgeschnüffelt". Natürlich bin ich sicher, dass alles Erschnüffelte dabei extra herausgelegt worden ist - und somit also erlaubt bis sogar gewollt war (Fotoalben waren sehr beliebt). Diese Wohnungs-Inspektionen gibt es inzwischen nicht mehr. Manchmal muss man auch als  kleiner Krawall-Sender an einem Rezept eine Kleinigkeit ändern.

Schon in 2006 waren sich Zuschauer in ihren Meinungen über Daniel Werner einig: er war und ist als Kommentator eine Bereicherung der Reihe, und das ist sicher auch noch heute die einhellige Meinung.

 Hingegen kamen die früheren Kandidaten genau so oft ins Zuschauer-Fegefeuer - wie es noch heute der Fall ist.

Die Kandidaten haben auch in 2006 bereits - aus Zuschauer-Sicht - ungerechte Punkte verteilt und taktiert.

Auch sprangen damals schon hier und da Katzen durch Küchen und haben Zuseher erzürnt. Wie gut, dass Hunde nicht auf Arbeitsplatten springen ... ein weiteres Hass-Subjekt wäre geboren ...

Und es soll Kandidaten gegeben haben, die weder vom Kochen noch vom Essen den Schimmer einer Ahnung hatten.

In 2007 gab es wohl erstmals eine Kandidatin, die einen Thermomix besessen hat - und man fragte sich, was das für ein "tolles Kochgerät" ist. Heute hat der Gebrauch eines Thermomixes in den Zuschaueraugen einen anderen Wert - obwohl sich seine Funktionen wohl nicht erweitert haben. Einkaufen gehen kann das Gerät noch immer nicht ...

Schlimmer noch wurde die Sendung bereits in 2006 als "kaputt" angesehen.

Nach dem leidigen Motto "Totgesagte leben länger" gibt es diese Fernseh-Reihe noch heute.

Früher war alles besser – und morgen erzähle ich, wie schön es heute war.
© Stefan Rogal (*1965)


In diesem Sinne. Ich mag die Sendung so wie sie ist, früher war, heute ist und hoffentlich noch morgen sein wird.


Guten Tag, Gruß Silvia

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