Mittwoch, 22. März 2023

21. März 2023 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Potsdam bei Klaus


Vorspeise: Ofen-Zander-Tatar
Hauptgang: Sesam /Entenbrust
Nachtisch: Crêpes Suzette

Das Lied, textlich unrund ........

Gesang kann bestenfalls betören,
im schlimmsten Falle aber stören.

© Wolfgang Lörzer (*1950)

Der 60jährige Klaus ist Immobilien-Makler und bezeichnet sich schlicht als Verkäufer, und ein Verkäufer muss gut reden können. Manche Leute wird Klaus sicherlich schwindelig quasseln, denn sein Mundwerk ist in permanenter Bewegung und man könnte glauben, er verkauft sich selber etwas, indem er es sich mit Worten zurechtbiegt.

Bei all dem Verkaufs-Talent vergisst er seinen ältesten Sohn nicht. Der ist Mitglied einer Band und muss heute nicht nur schnibbeln, sondern darf singen. Das Lied, textlich unrund, entpuppt sich als Hymne auf die Teilnahme seines Vaters an dieser Sendung. Aber der Mensch will nicht nur geben, sondern auch nehmen: und so vergisst Frederik in dem Textgemansche nicht, den Namen seiner Band und deren Instagram-Kanal hervorzuheben. Zumindest ist Klaus' Sohn ehrlich: er schnibbelt, um sich selber im Fernsehen zu präsentieren,  und er dichtet und singt auch nicht ohne Hintersinn und Kalkül. Wer in der Musikbranche unterwegs ist und bekannter werden möchte, darf keine Scheu haben.

Das Lied unterbricht Klaus' Redefluss, und gutmütig schunkelt er ein wenig zu dem Werk seines Sohnes.


Das Menü

Zwiebeln, Weißwein und Sahne ... ergeben ein Süppchen, das sicherlich nicht viel Geschmack im Gepäck hat. Dazu gesellt sich ein angegartes Zander-Tatar, dessen Rezept Klaus von einem befreundeten Koch übernommen hat. Aufgrund erhoffter steigender Begeisterung gibt es für jeden Gast einen Klecks Stör-Kaviar obendrauf. Der fungiert hier wohl als das Salz in der faden Suppe.

Plastik-Tüten für den Sous-vide-Garer gehören sicherlich zur Grundausstattung in Klaus' Küche: warum die Entenbrüste stundenlang schwimmen gehen müssen, anstatt sie - neben dem Steinpilzrisotto - zeitnah in Pfanne und Backofen zu garen: seine Sache. Brokkoli, hier ziemlich langweilig zubereitet, und Blumenkohl runden das Eckige ab. Das Risotto zeigt keinerlei Verführungs-Qualitäten.


Fazit

Klaus hat Spaß an der Sache, Frederik ebenfalls. So kann Fernsehen Leute glücklich machen. Und für uns Zuschauer ist es auch nicht langweilig.

Frederiks Gesang betört zwar nicht, aber er stört auch nicht. Alles richtig gemacht. Ich muss aufhören, die so oft angepeilte Werbung der Dinner-Teilnehmer kritisch zu sehen: sie nutzen nur, was ihnen geboten wird und den Sender nicht stört, sondern eher von ihm gefördert wird.

Die Punkte: 9 gibt Christian, je 8 Gero und Fanny, 7 gibt Anett.

Mit 32 Zählern liegt Klaus am 2. Tag auf dem bislang 2. Platz. Er hat sich das sicher anders erhofft, aber am Ende stellt er selber fest, dass sein Menü nicht das "perfekte Dinner" war - zwar beruht seine Feststellung eher auf der Tatsache, dass er die Sesam-Kruste und die Orangenfilets vergessen hat, zu verarbeiten

 ... aber in jedem Anfang aller Geständnisse kann ein Hauch von erstrebter Bescheidenheit liegen. Vielleicht! In diesem Fall vielleicht auch nicht. Wer weiß das schon?


Guten Morgen, Gruß Silvia



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