Samstag, 28. Januar 2023

28. Januar 2023 - Animal Hoarding ... anhand der ZDF-Frühling-Episode: Das Mädchen hinter der Tür



Am 29. Januar 2023 ab 20.15 Uhr im ZDF zu sehen,
vorab in der Mediathek

Animal Hoarding ...
anhand der ZDF-"Frühling"-Episode:
"Das Mädchen hinter der Tür"

... lebt an einem Waldrand, aber noch mehr am Rande jeder gesellschaftlichen Kommunikation mit Menschen. Dafür hat sie viele Tiere um sich herum, für die sie in ihren Augen die Verantwortung übernommen haben will - und sich als verantwortungsloses, bedauernswertes Menschenkind zeigt, das jedoch mittels Nachdenken auf eine andere Lösung kommen könnte, als Tiere qualvoll zu halten. Und das alles trotz einer vielleicht bösen Vorgeschichte im eigenen Leben.

Sie hat Fische, Vögel, Katzen, Hamster, Hasen, Meerschweinchen, Waschbären - eigentlich alles, was sich qualvoll zusammenpferchen lässt.  Um an immer mehr Tiere zu gelangen, hat sie im Wald Fallen aufgestellt. In die tappen auch u. a. Wildvögel.

Auf einem großen Grundstück vor ihrem Haus hat sie einen eigenen Friedhof für all die Tiere eingerichtet, und das unterstreicht den Grusel, wirft aber auch die Frage auf: kommt hier niemals ein Spaziergänger vorbei, den dieser Anblick stutzig macht?

Ein schwieriges Thema für eine Familiensendung. Es wird sensibel verpackt, aber mehr in Richtung der Täterin als in Richtung ihrer unzähligen Opfer. Dorfhelferin Katja packt die Frau mit Samthandschuhen an und zeigt Verständnis, wo vielleicht Wut nicht unangebracht wäre.

Natürlich ist Animal Hoarding eines psychische Erkrankung, aber die betroffenen Leute wissen dennoch sehr genau, ihre "Sammlung" zu verbergen, weil sie eben doch ein Unrechtsbewusstsein haben.

Achtgeben könnten Kassierer in Geschäften, falls jemand unsinnig viel Tierfutter (oft auch für sehr unterschiedliche Tier-Arten) kauft, das für eine normale, gesunde und durchschnittliche Tierhaltung niemals benötigt würde.  Oder auch Online-Firmen, bei denen übermäßig viele Bestellungen eingehen ... könnten mittels Überwachungsmechanismen (die sie für das Kaufverhalten ihrer Kunden ohnehin haben) bei Behörden Alarm schlagen.

Ich stehe hier eindeutig auf der Seite der Tiere. Viele verlorene Tier-Seelen gegen eine verlorene Menschen-Seele. Die Summe spricht das Urteil.

In unserer Stadt gab es vor ein etlichen Jahren eine Frau, die etwa 150 Hunde "gesammelt" hat. Die wurden nach langer, viel zu langer Zeit endlich beschlagnahmt. Obendrein handelte es sich bei dieser Frau um eine Hunde-Trainerin.

Wie ich damals auf meinen Waldspaziergängen erfahren musste, hielten viele Leute große Stücke auf die Tier-Misshandlerin, weil sie sie - nach ihren Aussagen - für eine großartige Hundetrainerin gehalten haben.

Was mich allerdings betrübte, war die Tatsache, dass sie nicht lange nach

der Beschlagnahme bereits wieder elf!!! Hunde besaß. Das haben mir mehrere ihrer Bewunderer unabhängig voneinander glaubwürdig erzählt. Diese Leute hatten Verständnis für die Frau ... obwohl sie selber Hunde hatten.

Offensichtlich hat sie sich nicht in psychiatrische Behandlung begeben - oder die war sinnlos. Als mir bekannt wurde, dass sie wieder 11 Hunde in ihren Klauen hatte, habe ich in der  Behörde angerufen. Die haben mich abgewiesen mit der Aussage, das ginge mich nichts an ... Zwar habe ich erwidert, dass es mich jede Menge anginge, aber es führte zu keinem Ergebnis.

Ob sie je vor Gericht gelandet ist? Selbst aus der Presse konnte ich das nicht in Erfahrung bringen. Obwohl keine Handlung eindeutiger gegen das Tierschutzgesetz verstoßen kann.

Der Film "Das Mädchen hinter der Tür" gefällt mir nicht besonders, weil das Thema viel zu heikel für eine solch kurze Abhandlung ist - und ähnlich gepolte Leute eher auf Ideen bringen kann - siehe Wildtierfallen.

Allerdings gebe ich weder eine Sternenbewertung noch rate ich davon ab, sich den Film anzusehen.

Er hat mich selber nur tief getroffen, und ich bin nicht zufrieden mit dem Zusammenspiel der Tierquälerin und Katja Baumann, der Dorfhelferin.


Guten Tag, Gruß Silvia 

 


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