Freitag, 27. Januar 2023

26. Januar 2023 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Münster bei Inga



„Mien Münster - Pumpernickelraise“
Vorspeise: Pumpernickelkiärken
Hauptgang: Pumpernickeldürnänner
Nachtisch: Pumpernickelleeze


Stimmungs-Niedergang

So kann es gehen, wenn die 11jährige Tochter Jette "ins Fernsehen" will und die Mutter Inga mit seltsamen Ideen improvisieren muss. Dass Jette "ins Fernsehen" wollte, erklärt sie selber und entspringt keiner Vermutung meinerseits. - So ist es auch unbedingt nötig, dass Mutter und Tochter eine Runde "Speckbrett" (ein tennisähnliches Spiel) auf einem Platz spielen. Am Ende des Matches meint Jette trotzig wütend "ich habe scheiße gespielt", gezeigt wurden nur ein paar ihrer guten Schläge. Aber manchmal ist solch ein kleines Wörtchen ein Omen für die nächsten Stunden.

Inga ist Sonderpädagogin in einer Realschule - und doziert heute, was das Zeug hält und die Mikrofone aushalten. Zumindest gerät sie wegen ihrer Koch-Tätigkeiten kein bisschen ins Schlingern, denn sie hat diese auf ein Minimum beschränkt. Und manchmal ist einfach der Wurm drin ... erst funktioniert ihre vierte Herdplatte nicht, dann gibt die Kaffeemaschine ihren Geist auf - und am Ende funktioniert das Miteinander von Gastgeberin und Gästen überhaupt nicht. Murphys Gesetz! Oder auch die Frage: was ist wann zwischen Inga auf der einen Seite und den vier Mit-Kandidaten auf der anderen Seite falsch gelaufen?

Ist es nur ihr seltsames "Dinner"? Eckt sie an, weil sie bislang und bei den anderen Dinnern ausgesprochen viel Kritik geübt hat? Immerhin hat sie alle fair bewertet, was die Gäste jedoch noch nicht wissen - und sich vielleicht während der Ausstrahlung ärgern, weil sie heute nicht nur ihr Dinner abqualifizieren, sondern im Grunde auch Inga als Person.


Das Menü

Ich bin ebenfalls Westfälin (aus Dortmund), und ich kann trotz der Nähe zu Münster mit der Speisekarte rein gar nichts anfangen. Pumpernickel wird auch in Dortmund gern gegessen ... aber ein Pumpernickel-Menü findet sicher eher selten bis überhaupt nicht statt. Ich kenne allerdings auch die lokalen westfälischen Ausdrücke nicht.

Das Brot hat sie nicht selber gebacken, obwohl es ein Hauptbestandteil der gesamten Chose ist. Eine coronaaffine Erklärung dafür hat sie parat: es fehlte an einer Zutat, die sie nicht käuflich erwerben konnte.

Inga hilft den Zuschauern und übersetzt: zur Vorspeise gibt es eine "Kirche" aus Roter Bete, Steckrüben samt einem Feldsalat. Natürlich ist die Kirche Quatsch, auch, wenn sie sich bemüht, alles wie  Kirchtürme aussehen zu lassen. Es könnten genauso gut zwei der 7 Zwerge aus Schneewittchen auf jedem Teller herumlungern.

Wohlschmeckend geht anders. Und das beurteile ich rein nach den Zutaten. 

Für den Hauptgang fällt Inga ein, den Zander mit einer Pumpernickelkruste herabzuwürdigen und zu ärgern. Pumpernickel schmeckt gut - als Deckel auf einem halben Brötchen zum Beispiel, aber dem Zander gefällt dieser Deckel sicher nicht.

Den Nachtisch-Vanille-Pudding für die Herrencreme nimmt sie aus einer Tüte (Brückenschlag Münster - Bielefeld), denn sie mag keinen Vanille-Geschmack ... ich habe schon intelligentere Ausreden gehört. Es gibt noch eine weitere Creme in einem Gläschen - dann müssen zwei Gläser auf einem viel zu kleinen Teller umeinander herumpoltern.


Fazit

Die Stimmung ist eisig. Steril, wie Jürgen bemerkt. Ein Tiefpunkt.

Haben die Gäste eigentlich Gläser mit Wasser? Ich frage, weil das Wasser sich aufgrund der vielen nicht sehr freundlichen Worte  schnell in einen eisigen Zustand hätte verwandeln können, um mit seinem äußeren Zustand auf den inneren der Gäste schließen zu lassen.

Wie viel bemerkt Inga von diesem Dilemma? Oder bemerkt sie überhaupt nichts, weil sie redet und redet und auf sich selber bezogen bleibt?

Ich traue mich kaum, die Punkte rauszuhauen, aber was muss, das muss: je 5 geben Jürgen und Sina, je 4 Edip und Lisa.

18 von 40 möglichen Punkten - das äußere Zeichen der inneren Unzufriedenheit der Gäste. Leider habe ich keine Gegenargumente zu dieser niedrigen Bewertung. Ich habe keine Mühe gesehen, die Inga auf sich genommen hat - außer der, dass sie ihrer Tochter dazu verholfen hat, ins Fernsehen zu kommen ... eine liebe Mutter, aber keine passende Kandidatin für diese Sendung.


Guten Morgen, Gruß Silvia 



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