Mittwoch, 10. März 2021

9. März 2021 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Koblenz bei Sandra


Vorspeise:
Westerwälder Tapas: Himmel und Erde, Döppekuchen, herzhafter Brottaler an Feldsalat
Hauptgang: Rinderfilet vom Westwälder Weiderind, Dry Age, Rotweinschalottenjus, Möhren, Rotkohl, Kartoffeln
Nachtisch: Apfeldaatschert mit weißem Kaffee-Eis


Stille Nacht.
Januar-Blues?

Sandra ist Inhaberin eines Friseursalons mit 6 Angestellten. Zur Zeit der Dreharbeiten (ich gehe von Januar 2021 aus) war ihr Salon geschlossen, denn wir befanden uns in einem strengen Lockdown. Natürlich gehört es nicht zum Konzept dieser Sendung, traurige Nachrichten unter die Zuschauer zu mischen, aber ein kleiner Moment der Realität könnte nicht schaden.

Ich erinnere mich an eine laut lamentierende und jammernde Friseurin aus Dortmund, deren Video sich rasend schnell verbreitet hat. Das war natürlich eine peinliche Vorstellung dieser Frau, obwohl ihre Verzweiflung über ihre den Bach runter gehende Existenz nachvollziehbar war (und ist).

Vox dreht in dieser Zeit weitere Dinner-Folgen, aber niemand der Teilnehmer erzählt von seinen Sorgen, obwohl man das in aller Sachlichkeit und ohne Weinerlichkeit und am Rande gut aufgreifen könnte.

Vielleicht ist deshalb die Stimmung derart gedrückt?!

Oder hat das einfach nur eine völlig andere Ursache?


Fazit

Sandra entspannt in normalen Zeiten beim Dauerwellen-Wickeln. Heute entspannt sie bei den Vorbereitungen eines Dinners,

und so dauert es vom Aperitif bis zur Vorspeise mehr als 90 Minuten, bis diese auf dem Tisch ist.

Was kann man in 90 Minuten nicht alles machen?

Man könnte einen Krimi gucken oder sich die Haare färben und schneiden lassen oder

viele Seiten in einem Buch lesen oder fehlenden Schlaf nachholen. 

Das alles ist den Gästen natürlich nicht möglich, und da es offenbar keine gemeinsamen Themen gibt oder keine, die jemand ansprechen möchte, dümpelt die Langeweile zwischen den Stühlen vor sich hin. Eine Zeit, sinnlos verplempert.

Sandra hingegen verplempert Plastik. Die Steaks kommen genau so in eine Plastikfolie zum sous-vide-garen wie die Möhren.

Möhren ... sous-vide ...? Man kann es furchtbar übertreiben in der Absicht, up-to-date sein zu wollen. Im übrigen ist Plastik-Vermeidung modern

und nicht die Verschwendung.

Als Grillfreundin mit 5 eigenen Grillgeräten und vielen Kochkursen im Rücken verliert Sandra sich irgendwo zwischen "Himmel und Erde" und Blutwurst.

Was sie am Rande erzählt, ist teilweise schwer zu verstehen - sie nuschelt.

Punkte bekommt sie, weil die Gäste trotz langer Wartezeiten ausharren:

Je 8 geben Jakub, Hajo und Nadine, 7 ist Olcay diese Trauer-Veranstaltung wert.

Mit 31 Zählern liegt sie sogar und am 2. von fünf Tagen auf dem vorläufig 1. Platz.

Ich fühle mich zurückversetzt in den Januar, der für mich der traurigste Monat war, nicht nur in diesem Jahr.  Aber eigentlich möchte ich unterhalten - und meinetwegen auch ein bisschen informiert - werden.


Guten Morgen, Gruß Silvia 

 

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