Alles Banane
Auf einer Kunstmesse in Miami Beach im Jahre 2019 klebte Maurizio Cattelan eine Banane an die Wand. Hilfsmittel: Klebeband.
Als Cattelan sein Werk "Comedian" erstmals vorstellte, setzte er einen Preis von 120.000 Dollar fest. Die Banane war der Star der Art Basel in Miami. Die Rechte an seinem Kunstwerk hat Cattelan dreimal verkauft, und eines dieser
Installationen brachte nun auf einer Auktion von Sotheby's in New York die Summe
von 6,2 Millionen US-Dollar.
Diesen Preis hat ein Mann namens Justin Sun hingeblättert. Es handele sich dabei um ein "kulturelles Phänomen", meinte der Käufer. Der Käufer selber scheint allerdings auch ein Phänomen zu sein ...
Zuschauer dieser Installation waren ungläubig, fasziniert, aber auch wütend. Hier verschiebt sich der Begriff Kunst offenbar zu einem
einzigen Kunstgriff. Hatte
Cattelan gerade eine Banane zur Hand, die er eigentlich als Pausensnack verputzen wollte - und hatte er ebenfalls Klebeband in seiner Tasche, das er eigentlich für einen anderen
Verwendungszweck eingeplant hatte?
Natürlich steckt auch hinter einem simplen Werk nicht nur die Ausführung, sondern vor allem die Idee - auf die sonst wohl niemand
auf der Welt gekommen wäre - aber war das eine gute Idee?
Der Erlös des Machwerkes bestätigt dem Objekt eine dahinterstehende gute Idee.
Die Vergänglichkeit
der echten Banane steht dem nicht entgegen. Ich weiß viel zu wenig über Bananen, außer, dass ich sie nicht besonders gern esse. Steht das jeweilige
Verfalls-Datum als Randnotiz auf der Banane? Weiß der Käufer eigentlich, wie lange sich Bananen frisch halten und ab wann sie beginnen, zu faulen?
Alles Banane! - Das heißt: es ist egal.
Lacht sich Cattelan kaputt über den Bananen-Erfolg und vor allem über alle Interpretationen, die dem Ganzen doch noch den Titel "Kunst" zuschreiben möchten?
Ist der Künstler oder sind die kunstbeflissenen Befürworter verrückt?
Mein gesunder Menschenverstand sagt mir, dass dies kein Kunst-, sondern ein Zufallswerk ist - etwa auf der Höhe der Intellekte von Kindergartenkindern. Oder von einem Erwachsenen, dem irgendetwas zu Kopf gestiegen ist ...
Fazit
Nicht nur über die Kunstwelt kann man hier und da den Kopf schütteln oder sich vor Lachen ausschütten und es nicht ernst nehmen. Immerhin nagt der Käufer nicht am Hungertuch,
während der Rest der Welt sich amüsieren kann.
Da jedoch die Banane regelmäßig ausgetauscht werden muss, ist das Werk nicht einmal mehr in seinem Originalzustand. Der Käufer könnte
sich nun - um den regelmäßigen Austausch kostengünstig zu halten - eine Insel im Pazifik kaufen, auf der Bananen im Überfluss wachsen. Er muss nur eine Insel finden, auf der die Original-Bananensorte wächst, denn es gibt etwa 80 verschiedene Sorten der Frucht.
Er könnte dann als Art-Influencer durch seinen Bananenhain wandern und Follower fragen, welche
Banane
es als nächste aufs Objekt seiner Begierde schaffen soll.
Die Möglichkeiten sind immens ... und doch ist das
alles nur Banane.
Hier ein anderes Kunstwerk mit Banane:
Guten Tag, Gruß Silvia
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