Vorspeise: Biscotti grattugiati della nonna - Reibeplätzchen mit Gamba, Kardinalsauce und Salatbeilage
Hauptgang: Spezzatino di manzo - Kalbsgulasch mit Barolo-Sauce, Gnocchi und Gemüse
Nachtisch: Muso freddo del gelato - Omas „Kalte Schnauze“ mit Eis
Gut gelaunt am eigenen Thema vorbei ...
Bereits im ersten Satz der Speisekarte fällt die Wahrheit hin, und die Unwahrheit schlägt sich auf die Schenkel - weil die Schwindeleien es lieben, verbreitet zu werden. Denn:
Beate hat überhaupt keine Kinder und darum kann sie auch schwerlich Oma sein. Die 65jährige Beate ist seit vier Jahren Rentnerin, und früher hat sie u. a. als Friseurin gearbeitet. In einem Friseursalon wird ja besonders viel geredet, und oft auch besonders viel sinnlos Überflüssiges.
Aber Beate ist ausgesprochen gutgelaunt und wird von ihrer Zwillingsschwester Bärbel in der Küche unterstützt, natürlich im erlaubten Rahmen. Dass die beiden Frauen eineiige Zwillinge sind, kann man an den gezeigten Kinderbildern erkennen - heute könnten sie wegen des recht unterschiedlichen Stylings durchaus auch als Freundinnen durchgehen.
Das Menü
Kartoffelpuffer sind im Ruhrgebiet ausgesprochen beliebt, aber ihren Ursprung sollen sie in Österreich und Böhmen haben. Beates Puffer sehen gelungen aus,
aber Gambas passen überhaupt nicht dazu. Die von Beate "Kardinalsoße" genannte Zutat hat auch nichts an den Reibekuchen verloren oder ist eher etwas für den derben Gaumen. Die Soße rührt sie aus Creme fraiche mit Ketchup zusammen. Ein Kandidat lobt
dieses "alte Soßen-Familienrezept". Hallo! Wir sind hier nicht beim Friseur!
Das Kalbsgulasch soll lt. Gästen nicht lange genug gegart worden sein. Ich kann das natürlich gar nicht beurteilen und suche noch das typisch Italienische - was ich allein im "Barolo" vermute.
Generell ist Kuchen nicht nachtischfähig, und die "Kalte Schnauze" schon gleich dreimal nicht. Sie ist viel zu mächtig, nicht besonders köstlich und liegt schwerer im Magen ... als dass sie schwerwiegende Punkte bringen könnte. Beate benutzt als Basis Kokosfett ...
Vor etwa 10 Jahren habe ich diesen "Hund" zweimal zubereitet: einmal mit Kokosfett (furchtbar!) und einmal alternativ und dem Ganzen eine Chance gebend mit Butter (nicht ganz so furchtbar, aber auch nichts, was ich je wiederholt habe).
Das Eis dazu rührt sie mit gezuckerter Kondensmilch an - und das fertige Produkt preist sie keck als italienisch an. Dabei soll das Eis in China erfunden worden sein ...
Wenn ein wenig mehr offensichtliches "Italien" im Menü enthalten wäre, wäre ich nachsichtiger.
Fazit
Zumindest stimmt für mich heute der Unterhaltungswert. Es ist keinen Moment langweilig, ihr zuzuhören. Und offenbar entschließt sich der Sender gerade,
mehr von den Tischgesprächen zu zeigen, was ganz gut ist. So kann man den Teilnehmern ein wenig näher kommen - eben so wie eine Friseurin und ich uns nahekommen (ein Friseurbesuch ist für mich nicht der Anlass, etwas mehr über mich zu erzählen als die Tatsache, wie ich das aktuelle Wetter empfinde).
Die Punkte müssen die Gäste verantworten: je 8 geben Dagy (Dagmar?), Andreas und Rodli, 7 gibt Martin.
Mit 31 Zählern ist Beate sehr freundlich bedacht worden.
Guten Morgen, Gruß Silvia
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