Der Biergarten:
die 1. Reihe für Lästereien
Leider ist nun die Zeit der Biergärten vorbei, in denen man hübsch nebeneinander aufgereiht bei je einem großen Glas Bier sitzt und alle Vorbeigehenden in die
kritische Mangel nimmt. Geht man selbst an einem Straßen-Cafe vorbei, beginnen die "Ohren zu klingeln", und aus Erfahrung weiß man,
dass man ausschließlich negativ kritisiert wird: da kommen nicht etwa Kommentare wie "hübsche Klamotten" oder "die ist sicher ein ganz lieber Mensch", denn Lästern bedeutet ja nicht, das Schöne, sondern das Schräge und Unschöne herauszukitzeln. Beinahe möchte dann der eine oder die andere zu den Leuten hingehen, die in Biergärten an Tischen sitzen und offensichtlich nichts Besseres zu tun haben, als Passanten in die Mangel zu nehmen, um ihnen zu
erklären, was einem an sich selber nicht gefällt. Dann brauchen sich die, die sich die Mäuler zerreißen, nicht so viel Mühe geben und womöglich noch Dinge erfinden.
Vielleicht aber ist dieses Hobby in den letzten Jahren ein wenig und von vielen vernachlässigt worden, denn
alternativ bieten die Smart-Phones jede Menge
Läster-Kram, und der ist viel interessanter als alles, was Vorbeigehende zu bieten haben, denn auch vor großen Peinlichkeiten wird im Internet nicht haltgemacht.
Wer aber auch im Herbst und Winter weiterhin völlig live über ihm fremde Menschen herziehen möchte, kann es sich, dick angezogen und mit einem Glühwein vor der Nase auf einem
Weihnachtsmarkt gemütlich machen.
In fröhlicher Runde und ab dem 3. Glühwein geht die Post erst richtig ab, und man vermisst kein bisschen den sommerlichen Biergarten,
denn Lästern ist schließlich ein Ganzjahresvergnügen.
Für die humorvoll oder streng abgeurteilten Marktbesucher gilt dann: Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.
Und wie es im Leben so ist: die Beurteilten nehmen an einem anderen Stand Platz... und beginnen ihrerseits
mit Lästerattacken, in die sie sich mehr und mehr hineinsteigern. Wir
Leute sind alle recht gleichgestrickt.
Guten Tag, Gruß Silvia
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