Freitag, 15. November 2024

15. November 2024 - Kunst und Kitsch

"Der Himmelsgucker"



Kunst und Kitsch

Es gibt Bilder, deren Maler zu ihrer Zeit beinahe verhungert wären - und viele von ihren Gemälden erzielen inzwischen Millionen von Euros, Dollars und sind auch vor Dubai-Scheichs nicht sicher. 

Zum einen liegt das selbstverständlich an der damals nicht vorhandenen Öffentlichkeit oder dem zeitgenössischen Kunstverstand. Zum anderen zählen die heutigen Begehrlichkeiten von Leuten, die glauben,

Kunst von Kitsch und Ramsch

unterscheiden zu können. - Immerhin gibt es auch zeitgenössische Künstler, die sich reich malen. Sogar Kinder und das eine oder andere Tier erzielen durch ihre

"Malereien" hohe Geldbeträge, die andere Kritzeler ratlos zurücklassen.

Dem jeweiligen Tier ist das so egal wie es dem Kind ist - bevor es älter und sich selber bewusster wird. Dann bleibt es nur dem krakelnden Tier gleichgültig, was seine Werke erzielen,

weil es keinen Bezug zur öffentlichen Zurschaustellung oder gar Ruhm hat.


Kitsch

ist bei vielen Menschen so sehr beliebt, dass ganze Industrien davon leben. Es türmen sich Gartenzwerge und gehen in Konkurrenz mit Weihnachtsengeln,

die wiederum nicht gegen Glanz, Flitter und Firlefanz ankommen. Das Leben ist so schön mit all dem Kitsch und Kram und Gedöns, dem keine

Beurteilung durch kompetente Kunstkenner standhalten könnte ... aber es auch nicht müsste, weil

Kitsch eine eigene Lebens-Rubrik ist.

Kitsch kann glücklich machen und Augen strahlen lassen.


Kunst

schwebt in einer anderen Sphäre und soll nicht glücklich, sondern stolz auf seinen Besitz machen. Wenn es möglich ist, natürlich auch noch glücklich.

Kunst ist schwer zu greifen, aber heißbegehrt, wenn sie sich als

hochpreisig

äußert.

Es soll verschwundene Kunstwerke geben, die in Milliardärs-Unterkünften ihr

Dasein in

eigens dafür errichteten "Bunkern" fristen müssen.

Den Kunstwerken ist das allerdings völlig gleichgültig, denn am Ende sind sie keine

lebendige Wesen, sondern nur irgendetwas, das weder real existiert in Erscheinungsformen, die denken, fühlen oder sprechen,

sondern den Gegenständen zugeordnet werden.


Ein paar teuer versteigerte Kunstwerke

Munchs Schrei = 120 Millionen Dollar
Double Elvis von Warhol = 50 Mio. Dollar
 Eight Elivs' (ebenfalls von Andy Warhol) hat 100 Mio Dollar gebracht

Das teuerstes Picasso-Gemälde: "Les femmes d'Alger (Version 'O') brachte 139,4 Mio Dollar.

Das (bislang) teuerste Gemälde der Welt ist von (vermutlich) von Leonardo da Vinci - heißt Salvator Mundi - und wurde 2017 bei Christies in NY für

450,3 Mio Dollar

versteigert ... hinter dem Kauf soll ein arabischer Prinz stehen - bestätigt wurde das nie ... ist das Bild nun ein

Kellerkind?


Staunen

darf man über derartige finanzielle Ergebnisse allemal. 

Inzwischen gibt es ein Bild, kreiert von einer KI, das über 1 Millionen Dollar erzielt hat. Falls es das erste derart entstandene Bild ist, wird es in vielen, vielen Jahren

vermutlich einen wesentlich höheren Erlös versprechen.

Am Ende dürfen diejenigen, die sich die hochpreisige Kunst nicht leisten können, über die geldtolle Geldwertigkeit nur staunen - (oder sich mit Drucken zufriedengeben),

während sich die anderen mit

Kitsch

begnügen müssen. 

Es gibt auch mehr Kitsch als Kunst. Ein Grund, warum der Kitsch keine Kunst ist.


Guten Tag, Gruß Silvia


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