Vorspeise: Bohne / Möhre / Radieschen
Hauptgang: Fisch / Reis / Kräuter
Nachtisch: Melone / Schmand / Keks
Hauptgang: Fisch / Reis / Kräuter
Nachtisch: Melone / Schmand / Keks
Wahrheit wird zur Übertreibung,
wenn sie ihre Beherrschung verliert.
- Aus Griechenland
wenn sie ihre Beherrschung verliert.
- Aus Griechenland
Und heute verliert die Wahrheit den letzten Rest von Beherrschung. Die Urteile der Gäste stehen in keiner vernünftigen Relation zu den servierten drei Gängen - keines der Tellerbilder kann es mit meinem obigen, nicht sehr professionellem Foto aufnehmen - und das will schon was heißen - und von Geschmacksexplosionen kann überhaupt nicht die Rede sein.
Die 29jährige Jana hat zunächst Kommunikations-Design studiert und bemerkte dann, dass sie lieber mit Menschen zu tun haben möchte und wurde Erzieherin. Zitat: "So kann ich zu einer schönen, starken Gemeinschaft beitragen."
Aus dem Studium ist ihr die Liebe zum Zeichnen geblieben, und sie zeigt einige Beweisbilder.
Heute wurde eine mit silbernem Paketband angeklebte, echte Banane (die regelmäßig ausgetauscht werden muss) bei Sotheby's für 6,2 Millionen Dollar versteigert ...
und daher gebe ich es auf, mich über Kunst zu äußern. Mir gefallen Janas Bilder überhaupt nicht. Negativ getoppt werden sie allerdings von dieser "Banane" - "alles Banane" könnte das Obst-Werk heißen.
"Alles heiße Luft" nenne ich diesen Tag bei Jana, während die Gäste die heiße Luft am Ende auch noch vergolden.
Jana verliert sich erst einmal in Schwafeleien über "gute Taten", auch abseits von Spenden: sie empfiehlt, alten Damen in den Bus zu helfen oder ihnen einen Platz im selbigen anzubieten.
Bitte nicht vergessen, die alten Damen vorher zu fragen, ob sie das überhaupt möchten oder benötigen. Und: gehen die alten Herren leer aus und werden hilflos zurückgelassen?
Das Menü
Eine Lektion kann man bei Jana lernen, und zwar, wie man die Küche schont. Man ist geneigt, ihr als gute Tat anzubieten, ihre Küche auf Vordermann zu bringen,
wenn sie diese nur wirklich benutzen würde.
Die "Bohnen" in der Vorspeise stehen für ein Püree weißer Bohnen aus Gläsern. Schon mal das Kochen von Bohnen gespart, Küche geschont.
Mit fermentierten Radieschen und Karotten toppt sie das Ganze. Das Fermentierte ist bereits fertig eingelegt. Sie sagt, sie hätte dies vor vier Wochen erledigt ...
Auch für den Hauptgang spart sie an Küchen-Benutzung: die Brühe fürs Risotto kommt als gekörnte aus einem Industrie-Gläschen, anstatt selber eine zu kochen. Das Risotto zum
Kabeljau sieht nicht gelungen aus. Wie der Fisch daherkommt, weiß ich nicht. Auf die Aussagen ihrer Gäste kann ich nicht zählen ...
Die meiste handwerkliche Arbeit steckt Jana in das Zurechtschneiden zweier Melonen: das hat etwas von Meditation, und ich möchte vor dem Bildschirm einschlafen. Vielleicht ist es aber auch nur weniger Entspannungsübung ihrerseits, sondern eher ein In-die-Länge-Ziehen, um nicht noch früher mit allen Vorbereitungen abzuschließen.
Dill an die Melone, Schmand-Creme und selbstgebackene Kekse - und ab in Teller, die aussehen wie Autoreifen nach dem Aufpumpen.
Fazit
Während Jana in der Küche nicht wirklich viel zu tun hat, erklären die Gäste den Zuschauern die Wahrheit über diese Welt, die man durch z. B. Ehrenämter besser machen könnte. Gegenseitig schaukeln sie sich hoch in ihrer Begeisterung. Übt auch jemand von ihnen ein Ehrenamt aus? Ich weiß es nicht, aber naheliegend wäre es.
Lena, die sich auch als Küchen- und Ambiente-Philosophin äußert, ist hin und weg von den Tischgesprächen:
"So einen deepen Austausch hätte ich bei diesem Format nicht erwartet."
Ja, das "perfekte Dinner" ist immer für eine Überraschung gut - heute ist es perfekt für einen kurzen Schlaf vor dem Fernseh-Gerät.
Die Punkte zeigen, wie sehr die Gäste die Beherrschung verlieren: je 10 geben Denise und Lena, 9 gibt Ernst, 8 Manuel.
Dieses Ergebnis ist unglaublich: unglaublich irreal, unglaublich ärgerlich, unglaublich übertrieben ... aber mir am Ende auch unglaublich gleichgültig.
Mit 37 Zählern liegt sie sogar auf dem bislang 1. Platz.
Man kann sich im übrigen auch in eine Gesellschaft einbringen, indem man mehr Ehrlichkeit walten lässt und nicht dem Mainstream entsprechen möchte. Nachplappern kann jeder, eigene Meinungen in Worte ausdrücken - nur wenige.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Schönen guten Morgen, danke erstmals für die Beiträge und die Mühe. Auch wenn man es gerne macht, steckt doch eine Menge Arbeit dahinter.
AntwortenLöschenGanz besonders aber möchte ich mich heute für den letzten Absatz bedanken. Soviel Wahrheit steckt darin!
Übrigens, auch wenn ich nicht soviel schreibe, bin ich doch jeden Tag da :-) schon in der Wissensundlästeranstalt habe ich die Beiträge gerne gelesen und hab dann durch Zufall diesen Blog gefunden. Und bin seitdem täglicher begeisterter Leser!
Schönen Tag, schönes Wochenende und liebe Grüße von Rocho (eigentlich Roland, Rocho nannte mich die kleine Tochter von Freunden als sie zu sprechen begann. Und so bin ich der Rocho geblieben:-)).
Danke, lieber Roland. Auch dafür, dass du etwas über dich erzählt hast. - Das mit der Wissens-Anstalt ist aber schon lange her. - Ich wünsche dir einen schönen Tag und auch ein schönes Wochenende. Vorhin musste ich mit meiner Hündin Momo zur jährlichen Impfung in die Tierklinik, und da die dazugehörige Untersuchung ergeben hat, dass sie gesund ist - bin ich heute sehr glücklich. Gruß, Silvia
AntwortenLöschenGuten Morgen, das freut mich für euch :-) Es ist immer schön, wenn man weiß, dass der vierbeinige Freund gesund ist. Noch eine schöne Zeit und liebe Grüße! Für mich beginnt die schöne Zeit am Mittwoch, eine Woche Urlaub im Nirgendwo. Zum Seele auslüften und regenerieren.
AntwortenLöschenIch wünsche dir einen wunderbaren Urlaub im Nirgendwo. Genau der richtige Ort zum Seele auslüften.
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