„Der Nussknacker“
Vorspeise: Muss auf Nuss zu Nuss
Hauptgang: Drei Nüsse für Argentinien
Nachtisch: Kalte und warme Nüsse
Vorspeise: Muss auf Nuss zu Nuss
Hauptgang: Drei Nüsse für Argentinien
Nachtisch: Kalte und warme Nüsse
Wir müssen alle harte Nüsse knacken, der eine heut,
der andre morgen, das ist der ganze Unterschied.
- Theodor Fontane (1819 - 1898)
der andre morgen, das ist der ganze Unterschied.
- Theodor Fontane (1819 - 1898)
Paul will mit Hilfe vieler Nüsse diese Dinner-Runde gewinnen.
Eigentlich wollen das ja alle Teilnehmer, denn 3.000 Euro mehr auf dem Konto zu haben, ist besser, als diese Summe
knapp verpasst zu haben. Der Abteilungs-Leiter einer Buchhaltung hat die Summe Geldes bereits im Vorfeld verplant: er will mit seiner - ungenannten - Frau, Freundin, Lebensgefährtin die Hochzeitsreise zum Teil aus dem Privat-Fernseh-Etat bestreiten.
Mit Freude taste ich mich an diesen Abend heran, denn Paul ist der leicht unterhaltsame und sehr von sich überzeugte Entertainer, den man in einem Buchhalter überhaupt nicht vermutet.
Das Menü
... wäre natürlich der Schrecken aller Leute, die eine Nuss-Allergie haben.
Ich habe weder eine Allergie noch eine Aversion gegen Nüsse, aber in diesem Menü sind eindeutig viel zu viele Nüsse verarbeitet.
Zur Vorspeise knackt er Nüsse für ein Walnuss-Baguette. Neben einem Feldsalat gibt es eine Mischung aus Birnen, Haselnüssen, Roquefort und Speck.
Fleisch sollte eigentlich keine weiteren Reisen unternehmen als der Durchschnitt der Bevölkerung, der sich nicht in Argentinien auskennt: aber sein Entrecote stammt von dort. Regional zu kaufen ist immer die beste Wahl, die auch gut fürs Gewissen ist. Das Fleisch sieht gut aus, vielleicht ist es einen Ticken zu wenig durchgegart.
Apfel-Streusel mit Mandeln gibt es zum Nachtisch und auch das Eis freut sich über eine Beigabe von Walnüssen. Der Kuchen erinnert mich an den berühmten Beerdigungskuchen, obwohl ich ihn auf keiner der wenigen Beerdigungen, auf denen ich war, je gesehen habe.
Hätte er sich getraut, dieses Menü zu servieren, wenn er an einem Montag hätte kochen müssen? Man stelle sich vor, er wäre auf vier Nuss-Allergiker getroffen. Nur die Telefon-Nummer eines Lieferdienstes hätte ihn dann noch retten können ... aber sein Wunsch, zu gewinnen, wäre auf den Nüssen ausgerutscht.
Fazit
Hat Paul es wegen seiner Hochzeitsreise zu sehr auf den Gewinn abgesehen? Und war er deshalb der Kritischste der Runde? Ich weiß das nicht und will es auch gar nicht unterstellen.
Er liefert ab. Er unterhält in dem Maße, in dem man Unterhaltung an einem Vorabend erwartet. Vielleicht mehr als mancher Abend-Happen, der aus
Goodbye Deutschland oder dem Dschungel-Camp besteht.
Insgesamt ist die Magdeburger Runde unspektakulär. Aber andererseits kann man von einem preiswerten Format nicht mehr verlangen. Die Castings können keine Probekochen beinhalten, sie werden vermutlich rein nach Instinkt und viel Erfahrung gestaltet - und auch dermaßen, dass verschiedene Charaktere eher zusammenprallen als diverse Koch-Kenntnisse einander treffen.
"Es war eine geniale grandiose Woche", sagt Paul. Das ist rein subjektiv und trifft hoffentlich für alle Teilnehmer zu.
Ich habe - mit einer Ausnahme - in dieser Woche gern zugesehen. Wie immer. Besonders sympathisch sind mir Ina und Sören.
Die Punkte: je 8 geben Caroline, Michelle und Sören, 9 gibt Ina.
Insgesamt erringt Paul 33 Umdrehungen auf seinem Hobby-Koch-Konto. Den Sieg verpasst er damit recht knapp.
Es gewinnt Michelle, die alle zum Essen einlädt - nicht zu sich nach Hause, und das ist wohl auch gut so.
Mir bleibt, allen Lesern ein schönes Wochenende zu wünschen. Bei uns soll es bei maximal 9 Grad plus bewölkt bleiben.
Guten Morgen, Gruß Silvia
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