Montag, 29. August 2022

29. August 2022 Diana: Der 25. Todestag - Goodbye Englands Rose

Prinzessin Diana:
geb. 1. Juli 1961 in Sandringham/Norfolk/England
gest. 31 August 1997 in Paris



Diana: Der 25. Todestag

Es ist einer dieser Tage, von dem jeder weiß, wie er die Schock-Nachricht erhalten hat, wo er sich zu der Zeit aufgehalten hat - und wie er auf den Tod der Prinzessin reagiert hat.

Die Wörter "hätte, wäre, wenn ..." spielen bei ihrem frühen Tod eine große Rolle: hätte Prinz Charles seine Frau frei wählen können und keine Jungfrau aus königsnahen Kreisen heiraten müssen ... wäre sie noch am Leben. Hätten sich beide - vielleicht sogar freundschaftlich - arrangiert, wie auch immer und wie es damals nicht unüblich in diesen Kreisen war - wäre sie noch am Leben.

Denn dann wäre sie an diesem 31. August 1997 nicht von einem alkoholisierten Fahrer durch Paris gefahren worden, und den Unfall hätte es nicht gegeben.

Der einzige vermeintliche und völlig unwichtige Vorteil an einem frühen Tod ist die Legendenbildung. Es ist sehr fraglich, ob weitere 25 Lebensjahre die Bildung einer Legende am Ende nicht eher zerstört hätten. Ein früher Tod ist eben nicht unmaßgeblich für eine Legendenbildung.

Unfraglich ist es jedoch, dass sie gerne weitergelebt ... und die Welt

ihren weiteren Lebensweg verfolgt hätte.


Diana und Charles

Diana - zweifelsfrei war sie in Charles verliebt, aber sie konnte und wollte hier nicht unterscheiden zwischen dem Menschen Charles und dem Thronfolger und fühlte sich mehr zu dem Thronfolger als dem Mann hingezogen. Ihre Mutter hat sie kurz vor der Verkündigung der Verlobung nach Australien geholt -

damit sie sich die "Sache" noch einmal durch den Kopf gehen lassen konnte.

Ohne Charles wäre sie ganz sicher nicht die berühmte Diana geworden, die von der Pressemeute sowohl gejagt wurde - die sie aber oft genug für ihre Selbstdarstellung benutzte. Sie hätte gern die Fäden in der Hand behalten:

Presse! Ja! Wenn sie ihr nützlich war! - Presse! Nein! Wenn sie sie gerade nicht gebrauchen konnte.

Aber so kann man selbst mit willfährigen  Mitspielern nicht umgehen: und somit haben sie sich in dem Spiel, das sie alle miteinander abspulten, nicht von ihr die Regeln vorgeben lassen.


What ever Love means

Bereits am Verlobungstag zeichnete sich das kommende Unheil ab: auf die Frage, ob sie ineinander verliebt seien - antwortete Diana auf ihre scheue (gespielte?) Art: Sehr! - Und Charles rutschte dieser unselige Satz heraus: Was immer Liebe auch bedeutet.

War sein sehr geheimer Wunsch, dass sie nach diesen Worten die Flucht ergreifen würde?

Man hatte so lange auf den Kronprinzen eingewirkt, bis er sich endlich bereit genug hinsichtlich einer Heirat fühlte. Seine Familie mochte Diana - und ihm kam es irgendwann so vor, als müsse er sie auch mögen - und mehr.

Seine Familie erwartete - nicht völlig unberechtigt -, dass Diana keine größeren Probleme verursachen würde ... so verhuscht, wie sie sich gab ... und nie irrten so viele Leute in der Beurteilung einer jungen, hübschen und zarten Person.

Die Krallen fuhr sie eben erst später aus. - Vielleicht hätte sie sie auch eingezogen gelassen, wenn sie auf Gegenliebe gestoßen wäre. Aber einer anfänglichen Verliebtheit, die sicher nicht über den Flirt-Status hinausging - folgte die Erkenntnis,

dass hier zwei Menschen miteinander verheiratet waren, die überhaupt keine Gemeinsamkeiten hatten.

Er: intellektuell. Sie: die bauernschlaue Prinzessin.

Vor ihrer Heirat sollen sie sich (lt. Diana) nur etwa ein Dutzendmal getroffen haben - und während dieser Treffen waren sie meistens nicht einmal allein. Auch Diana hätte wissen müssen, dass man so etwas eine arrangierte Ehe nennt, deren Basis - zumindest von Charles' Seite - nicht  Liebe ist. Zwar soll sie in ihn verliebt gewesen sein - aber das galt seinem Status, den sie nicht von seiner Person trennen konnte.


Goodbye Englands Rose

Sie wurde von der nach außen etwas schüchternen und molligen (Prinz Charles soll nach der öffentlichen Verlobung zu ihr sinngemäß gesagt haben, sie sei zu dick) englischen Rose zu einem strahlenden funkelnden Stern, der alle magisch anzog.

Nie gab es in dem eher kühlen England eine größere nationale Trauer als die um Diana, die weltweite Kreise zog - als wäre sie all den vielen, vielen Millionen Menschen persönlich bekannt gewesen. Aber sie war vielen von ihnen vielleicht in ihrem eigenen Unglück eine vertraute Person - und die

1. Influencerin überhaupt, die wirklich die Menschen beeinflusst hat.

Sie erlebte einen albernen letzten Abend in Paris - und anstatt sich anonymer dort aufzuhalten, hat sie alle Welt auf sich aufmerksam gemacht. Wie seit Jahren. Wie immer wieder. Sie wollte vielleicht nicht nur der Königin-Familie und dem gesamten Establishment damit beweisen, wie sehr sie sich amüsieren konnte - sondern auch den Mann, den sie anscheinend wirklich geliebt hat, eifersüchtig machen. Dr. Hasnat Khan.

Dieser jedoch hatte sich von ihr getrennt, weil er den Rummel um ihre Person aus tiefer Seele ablehnte. 

Dann fuhr sie ein betrunkener Chauffeur durch den Alma-Tunnel ... 

Und ganz am Ende gibt es immer die Diskrepanz, wie sich jemand gerne selber sieht - und wie er wirklich ist, was oft zwei verschiedene und sich recht vermischende Angelegenheiten sind, so dass aus Hell und Dunkel niemals Weiß werden kann.

Sie war ja keine Heilige, sondern nur Englands schönste und bekannteste Rose der damaligen Zeit.


Guten Tag, Gruß Silvia 


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