Hauptgang: Frühlingsroulade vom Kalb mit Pecorino-Parmaschinken, dazu Spargelsalat vom grünen Spargel mit Erdbeeren, Orangenfilets, Walnüssen und Orangenvinaigrette
Nachtisch: Strawberry-Cheesecake aus dem Glas, Basilikumeis auf Erdbeer-Carpaccio mit Limettenvinaigrette und Haferflockenkrokant, weiße Sachertorte
Der Künstler liefert Material für Kritiker.
© Emil Baschnonga (*1941)
© Emil Baschnonga (*1941)
Kirsten lebt in der Nähe von Lüneburg auf dem Land und freut sich über Haus und Garten und Ehemann Thomas und drei Kinder mit sechs Namen (das ist noch keine Kritik, ich habe selber zwei Vornamen) - während die sich selbst strenge Mutter Nennende darauf spekuliert oder auch davon träumt (kommt auf die Einstellung der Schwiegereltern an), im Nachbarhaus ihrer Schwiegereltern einen Laden zu eröffnen.
Die ehemalige Lehrerin Kirsten hat sich im Jahre 2020 selbstständig gemacht und nennt sich nun Möbel-Künstlerin oder auch Up-Cyclerin. Sie restauriert alte Möbel und gestaltet sie shabby-chic. Hier schlägt meine Kritik einen ersten Haken:
So oft ich Shabby-Chic-Möbel sehe - sie unterscheiden sich kaum voneinander. Aber sie liegen im Trend und sind nachhaltig. Trotzdem würde ich ihren neuen Beruf eher als Handwerk bezeichnen, und den Begriff "Kunst" denen überlassen, die Einzigartiges und Unvergleichbares schaffen.
Es ist überdies sehr freundlich vom Sender, dass Kirsten umfangreich für ihre Produkte werben darf. Aber das ist schließlich auch irgendwie shabby-chic und nicht neu.
Das Menü
Kirsten gibt an, dass sie vergessen hat, Frischhaltefolie einzukaufen - und benutzt und schämt sich gleichzeitig dafür - Alufolie. Leute, die sich schämen, Alufolie zu benutzen, haben die überhaupt nicht im Haus - sie jedoch hat jede Menge davon und deckt ab und gart im Ofen und macht den Abend silberfarben. Im übrigen gibt es andere Möglichkeiten, Speisen abzudecken ... man muss nur einen Moment drüber nachdenken.
Das Ziegenkäseküchlein im Blätterteig klebt in den Gläsern fest und lässt sich nur unter erschwerten Bedingungen essen.
Ähnlich ergeht es dem Nachtischkuchen aus dem Glas: der Boden ist offenbar zu einer steinharten Masse mutiert, die sich weder lösen noch essen lässt. Hannah bemerkt hierzu, dass sie Sorge hatte, die Bodenmasse aufzuklopfen ... sie könnte durch den Raum springen ... Essen als
knallhartes Handwerk also.
Fazit
Kirsten empfängt ihre Gäste im Garten - und direkt neben ihnen hängt die Vitrine nach dem Beuern-Muster: in einem Regal liegen Obst und Gemüse - der Kunde nimmt sich, was er braucht und hinterlässt Geld.
In dieser Vitrine sind ein paar Shabby-Chic-Teile ausgestellt - und der Verkauf funktioniert nach dem obigen Prinzip. Nur liegen heute dort noch die achtlos vergessenen Gastgeschenke ... hoffentlich holt sie diese ins Haus, bevor die Nachbarn diese gleich miteinkaufen ...
Aber wer hält die Show einigermaßen aufrecht? Nein, nicht die gezeigten "Kunstwerke", sondern Bettina und André - die sich nicht scheuen, unpopuläre Aussagen zum Essen zu tätigen. Immerhin ist Kritik das "Salz in der Dinner-Suppe" und nicht nur erwünscht, sondern auch gefordert.
Die Punkte sind wohlwollend und mehr als fair: je 8 geben Hannah, Marius, Bettina und André.
Mit insgesamt 32 Zählern liegt sie gleichauf mit Marius - und somit vor Hannah.
Am Donnerstag muss die "Oberkritikerin" Bettina natürlich abliefern.
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