Vorspeise: A Pabrika-Kirbis-Supp mi dem gradinierde Ingwer Schaum oba druff, on nem Hergottsbscheiserle midda drin
Hauptgang: „Surf & Turf“ – Wirddembergisch inderbrädiert
Nachtisch: En Äbfelbidder zamma mit Stierrum on em Kombod
Eine schräge Kulisse
Kai-Uwe ist nicht allein zu Haus und in dieser schrägen Kulisse, denn neben zwei Katzen beherbergt er das Gruseln in seinem von ihm genannten "Anders-Haus". Wahlweise kann er mit den zwei Katzen kuscheln (wenn sie das zulassen), sich in eine depressive Stimmung hineinversetzen ... oder einfach das Morbide und Andersartige genießen. Eigentlich muss man diese Dinner-Folge gesehen haben, um alles in eigene Gefühle umsetzen zu können:
im Wohnzimmer dominiert eine riesige 3-D-Fratze mit ausgestreckter Zunge die Landschaft. Auch, wenn es sich um eine tote Maske handelt - man möchte nicht seine Finger in den Rachen des Ungeheuers stecken.
Gemalte düstere Bäume und ein erhängtes Paar, Hand in Hand, "zieren" sein Schlafzimmer. Andere hängen sich Traumfänger übers Bett (was natürlich Quatsch ist), während er den Horror stets im Auge behält.
Ich stelle mir gerade den schrägen Professor Boerne (Tatort Münster) vor, der nach einer benebelten Nacht am nächsten Morgen in diesem Zimmer aufwacht - und jede Menge Fragen an sein ES hat ...
Dass Kai-Uwe bei dem gehängten Paar seine Großeltern im Sinn hatte, weil die Oma sich auch nach dem Tod des Opas noch verheiratet fühlte ... ist vermutlich seiner Vorbereitung auf diese Sendung geschuldet: düstere Gedanken zuzugeben, ist eben nicht einfach. Allerdings kenne ich K.-U. überhaupt nicht,
und alles, was ich habe, sind Vermutungen.
Das Menü
Der 48jährige Kai-Uwe kocht am liebsten, wie die Leute vor 60 Jahren gekocht haben. Er hat aber auch bereits Rezepte aus dem 18. Jahrhundert nachgekocht.
Die Suppe besteht aus drei Teilen: Paprika-Creme, Kürbissuppe und Maultaschen. Das alles fügt er ineinander ... und mir fehlt die Vorstellungskraft.
Seine Interpretation von Surf & Turf: Wasserbüffel-Filet und Forelle.
Im ungarischen Apfelkuchen liegt versteckt die von ihm am Montag bei Geraldine gewonnene Königsfigur. Folglich wird sie heute an Nicolai weitergereicht.
Die Weitergabe gefällt besonders Geraldine überhaupt nicht - aber ein Mini-König ist überall besser aufgehoben als in diesem Haus, von dem ich nur einen kleinen Teil beschrieben habe ... das aber weitere Schrecken bereithält.
Fazit
Kai-Uwe mag keinen Mainstream und stemmt sich kräftig dagegen. Mir ist das Gesamtkunstwerk des "Anders-Hauses" zu düster und morbide und zu offensiv negativ. Schwer zu sagen, welche Motive hinter dem Offensichtlichen liegen. Positive Gedanken, umgesetzt in eine Deko, sehen anders aus.
Die Punkte: Je 8 geben Geraldine und Martin, je 9 Nicolai und Michael. 34 Zähler ergeben am dritten Tag den dritten Platz.
Der Schock-Effekt dieser Sendung bewirkt bei mir persönlich, dass ich mich keine Minute langweile. Auf einen Besichtigungs-Termin vor Ort würde ich allerdings verzichten ...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen