Ein perfektes Dinner in den 1980er Jahren
Mit einem wenig Google-Hilfe habe ich die 1980er Jahre ein bisschen auferstehen lassen, um mich für einen Moment dorthin zurück zu beamen. Oder um froh über die heutige Esskultur zu sein.
Denn an der hat es in den 80ern gehapert: es gab viele Single-Haushalte. Die Alleinlebenden haben aufs Essen keinen großen Wert gelegt und sich mal schnell eine TK-Pizza in den Ofen geschmissen. Gesundheitlich war es rein essenstechnisch nicht das beste Jahrzehnt. Die Mikrowelle, der gute Dienstleister für alle Fälle - und besonders für die schnellen Entscheidungen.
Auf der anderen Seite gab es die ersten Bio-Läden. Das Öko-Etikett gilt heute als schick. Und auch auf der Parallel-Seite der Fast-Food-Bewegung etablierten sich
feine Restaurants, die Nouvelle Cousine in ihren Küchen zauberten - in den Sterne-Küchen soll gekokst und gesoffen worden sein, um dem Druck standzuhalten, auf hohem Niveau abliefern zu müssen. Paul Bocuse war ihr Vorbild.
Frisurentechnisch waren Vokuhila und Schnurrbärte aufdringlich im Stadtbild sichtbar. Turnschuhe wurden mit weißen Socken gefüllt und stylische Sonnenbrillen sollten aus jedem eine coole Socke machen. Stretchjeans in grellen Farben waren beliebt - wie eng wurden die Hosen nach einem typischen 80er Jahre-Mahl?
Beliebt waren nicht nur sogenannte Mitternachtssuppen, denn sie wurden oft inmitten einer Party am späten Abend oder frühen Morgen serviert. Gulaschsuppe war ein Party-Highlight, bevor die Party den Bach runter ging und dem "Kater" entgegen.
Man liebte Krautsalate, Nudel- und Kartoffelsalate und auch Länder-Buffets, auf denen Tomate mit Mozzarella nicht fehlen durfte.
Lachs-Canapés, Krabbensalat mit Avocado oder Kartoffelpuffer mit Räucherlachs galten als ein Muss. Es war modern.
Chili con Carne etablierte sich.
Vielfach handelte es sich bei den beliebten Essen der 1980er um Partyhäppchen oder schnelle Töpfe für lange Feste.
Die Popper-Kultur feierte sich selber. Sie waren keine Rebellen wie andere Gruppierungen, sondern einfach nur eigen-kreiiert, möglichst gut auszusehen. Ihr spießiges Image taugte dennoch zu Provokationen: in der Kreisen der Rocker- und Punkszene wurden sie verachtet.
Gyros Pita wurde zu Döner-Kebap (da gab es diesen Gammelfleischskandal).
Und was trank man gern und quer durch alle Gruppierungen?
Farbige Cocktails mit Blue Curacao
Jack Daniels mit Cola
Batida de Coco
Grüne Witwe (Orangensaft und Blue Curacao)
Absinth - teilweise verboten, in den 80ern beliebt.
Bei dem einen oder anderen oder auch allen Getränken kann es einen schütteln, aber jede Zeit kennt ihre eigenen Vorlieben. Da sind viele Leute einfach gestrickt und schließen sich dem Mainstream an,
obwohl man munkelt, dass manche nach dem Genuss von Absinth diesem für immer abgeschworen haben.
Es vergehen noch fast vierzig Jahre bis zur heutigen Zeit - oder wenn man das Ende der 80er Jahre rechnet, auch nur 32. Was hat sich geändert,
was ist geblieben?
Bei Gelegenheit schreibe ich eine Fortsetzung und knöpfe mir die 1990er Jahre vor.
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