Donnerstag, 31. März 2022

30. März 2022 - Vox - Das perfekte Dinner - Influencer-Spezial - Mittwoch in Berlin bei Tatjana


Sicilia“
Vorspeise: Schlafende Burrata auf Tomatenbett
Hauptgang: Norma della Nonna
Nachtisch: Tirami giù


Aus der Versuchsküche

... gelangt am Ende der Versuch eines Versuches auf die Teller, denn Tatjana möchte ganz sicher nicht aufs Kochen "reduziert" werden. Sie will als Humor-Überfliegerin gesehen werden. Immerhin ist sie in der Quatsch-Influencer-Szene unterwegs, in der sie gerne ihre italienische Herkunft auf die Schippe nimmt - damit es irgendwann auch noch lustig wird, muss sie allerdings noch viel üben.

Warum also Zeit am Herd verschwenden? Vielleicht gibt es einen Erste-Hilfe-Kasten mit humorigem Inhalt? Denn nach den gezeigten Instagram-Ausschnitten zu urteilen, lebt sie bislang in einem Flachwitz-Universum. Immerhin hat sie jede Menge Spaß an ihrem Broterwerb-Job, den sie auf Insta ausübt. Motto: mach dein Hobby zum Beruf, blödel dumm rum!

Einen neuen Fan findet sie in Jenna, die zugibt: "Ich liebe den doofen Humor." Zwar passen "doof" und "Humor" als Paar nicht zusammen, aber egal ... in der angeblichen Kochsendung wird in dieser Woche schließlich auch mieser denn je gekocht ... von daher ist es egal, ob etwas passt oder konträr zueinander steht.

Es könnte allerdings sein, dass Tatjana einige Berliner Fans verliert, denn sie mag die Berliner überhaupt nicht ... und sagt das auch noch.


Das Menü

Am besten sieht das gekaufte Brot aus. Da beißt die Maus keinen Faden ab.

Beim Nachtisch denkt Tatjana daran, keinesfalls die wohlverdiente, frühe Müdigkeit ihrer Influencer-Kollegen aufzupimpen: fürs Tirami gui nimmt sie coffeinfreien Kaffee. Nicht,

dass Katharina am Ende noch auf dem Tisch tanzt. Andererseits ist solch ein Temperaments-Ausbruch von ihr wirklich nicht zu befürchten ...


Fazit

Die Sendung ist trotz allem ein bisschen unterhaltsam. Man darf nur nicht in Mitleid für die verarbeiteten Lebensmittel versinken ... zudem muss niemand Sorge haben, plötzlich Heißhunger auf Nudeln mit Soße zu bekommen.

Die doof-humorigen Punkte: je 8 geben Katharina und Jenna, je 9 Evelina und Uwe.

Mit 34 Gesamt-Zählern liegt sie auf dem bislang 1. Platz. Was das bedeutet? Rein gar nichts! Für alle, die diese Sendung nicht gesehen haben, aber hier mitlesen:

die Bewertung leidet an einem völligen Realitätsverlust. Natürlich möchte sich niemand der Influencer beim Publikum unbeliebt machen und verkneift es sich, reelle Punkte zu verteilen (hier könnte sogar eine Null fair sein), aber ich befürchte,

dass für diese 5 Leute Essen unwichtig ist, vielleicht sogar eine ziemlich lästige Notwendigkeit. Kochen raubt schließlich nur Zeit für Dinge, die wirklich zählen. Zum Kochen müsste man schließlich das Smart-Phone aus den Händen legen ... oder schlimmer noch, es durch Fettspritzer beschädigen. Und was Letzteres bedeutet, kann nur ein Influencer wirklich nachvollziehen ...


Guten Morgen, Gruß Silvia


Mittwoch, 30. März 2022

29. März 2022 - Vox - Das perfekte Dinner - Influencer-Spezial - Dienstag in Berlin bei Katharina


„Please
leave by 9:30“
Vorspeise: Pilze / Kohl / Chili
Hauptgang: Wurzel / Portobello / Püree
Nachtisch: Pflaumen



Sinn ist manchmal mal gar nicht drin -
die Verpackung ist der Sinn.
© Manfred Hinrich (1926 - 2015)

Die heutige Sendung der Reihe "Das perfekte Dinner" macht überhaupt keinen Sinn und hinterlässt bei diesen und jenen Zuschauern am Ende ein fades Gefühl in den Mündern - oder sogar ärgerliche Wut. Katharina

nennt sich "Sinn-Fluencerin" und kümmert sich um die mentale Gesundheit (ihrer Follower), um Frauenrechte und am Rande auch um vegane Ernährung.

"Wir sind im Feminismus weitergekommen, als wir es in den 1920er und 30er Jahren waren - aber es gibt noch viel zu tun ...", erklärt sie, die zu gern erklärt. Allerdings irrt sie, was die 20er Jahre betrifft, denn damals waren die Frauen (Wahlrecht seit 1918) auf einem guten Weg, der ihnen dann leider ab den 30er Jahren wieder völlig verbaut wurde.

Vielleicht ist die 26jährige Katharina auch nur zu spät geboren, um in den frühen Kampf für Frauenrechte einzugreifen und muss sich jetzt dafür stark machen, damit das endlich mal was wird:

zum Beispiel mit einer Teilnahme an der Miss Germany-Wahl 2021 (sie wurde Vize-Miss)? Es ist ja schließlich bekannt, dass diese Veranstaltung als die Schaltzentrale des Feminismus anzusehen ist. Traditionell wird dort auch immer der Weltfrieden heraufbeschworen - das ist ja nun wirklich nicht verkehrt und geht auch Frauen etwas an. - Sorry, ich sehe weder in der heutigen Sendung irgendeinen Sinn noch empfange ich eine Botschaft.


Die Hunde

Mit ihrer Frau Anna hat sie zwei Hunde. Der kleinere wird von Anna in einem "Rucksack mit Gittern" durch Berlins Straßen getragen, denn es sind zu viele Hunde unterwegs. Falls die dem Kleinen Angst machen, wird er sie durch eine Hunde-Helicopter-Mutter niemals verlieren. Er muss wohl oder übel mit seiner Angst konfrontiert werden.

Beide Hunde werden vegan ernährt.
Bitte, Katharina-Follower, macht dies eurem "Idol" nicht nach!

Zwar ist es offenbar möglich, aber ich bin nicht sicher, da auch Tierärzte unterschiedliche Meinungen dazu haben, einen Hund vegan zu ernähren - aber

ausgesprochen schwierig, hier die richtige Balance zur vollwertigen Ernährung zu finden.

Wie vermessen ist es im übrigen, einem Mit-Lebewesen, dass sich überhaupt nicht wehren kann, seine Lebensphilosophie aufzuzwingen.

Hoffentlich findet "Apollo" hier und da ein achtlos fallengelassenes Fleischstück auf den Straßen Berlins ... obwohl: man beachte die Hundehasser, die Giftköder auslegen. Apollo hat nur die Wahl zwischen Pest und Cholera.


Das Menü

Es ist kein Witz in der Menü-Karte, dass die ganze Chose um 21.30 Uhr enden soll: Katharina braucht ihren Schlaf. Besonders, wenn sie mit vielen Menschen zusammengekommen ist ... womöglich muss sie vorm Schlafengehen noch "Ausräuchern", damit die Luft wieder rein wird. Immerhin haben Gäste und TV-Crew dieselbe Luft geatmet wie sie selber ... da können schon mal mentale Schmutzpartikel hängenbleiben ...

Zum Essen etwas zu sagen, hieße, es irgendwie in irgendeine Kategorie einzuordnen.

Vielleicht sind die Gäste froh, um 21.30 Uhr rausgeworfen zu werden, damit sie sich noch die Berliner Luft um die Nase wehen lassen und endlich etwas essen können.


Fazit

Uwe bringt es auf den Punkt: "Ich sehe Katharinas Herz nicht", sagt er. Und damit ist er voll im Trend, denn wer sieht schon Katharinas Herz? Sie ist kühl, arrogant, überheblich, besserwisserisch ... da kann nicht einmal die fiktive Figur des

Professor Boerne (Tatort Münster) mithalten.

Die scheinheiligen Punkte: Je 8 geben Jenna, Tatjana, Evelina und Uwe.

Eine Katharina-"Show" ohne jeglichen Sinn.


Guten Morgen, Gruß Silvia

Dienstag, 29. März 2022

28. März 2022 - Vox - Das perfekte Dinner - Influencer-Spezial - Montag in Erfurt bei Jenna



Motto: „DDR, eine kulinarische Reise in die Vergangenheit … Einfach, lecker!“
Vorspeise: Würzfleisch vom Federvieh
Hauptgang: Jägerschnitzel an Feuerwehrsoße auf gedrehten Nudeln
Nachtisch: Schwedenbecher


Wenn ich mir die Haare schneiden lasse, so bin ich besorgt,
dass der Friseur mir eine Gedankenkette durchschneidet.
- Karl Kraus (1874 - 1936)

Zumindest hat die Friseurmeisterin, die auch Influencerin ist, es im Sinn, Gedankenketten zu durchschneiden. Jenna, die sich selber "Friseuse" nennt, möchte ihre Follower u. a. zum Umdenken influencen. Bleibt die Frage, welches Denken sie selber hat, denn heute höre ich nur den üblichen Friseurinnen-Smalltalk. In all ihrem aufgedrehten Gequatsche finde ich nicht einen einzigen erwähnenswerten Gedanken.

Es wird ohnehin zu viel geredet, besonders in Friseur-Läden: selber mag ich das gar nicht, denn meine Friseurin und ich haben im Grunde genommen keine gemeinsamen Themen. Mit einer höflichen Ausrede entziehe ich mich daher meistens dem Gerede um Nichts, obwohl ich innerlich nicht mehr ganz so höflich empfinde, sobald ich dann doch zugetextet werde.


Das Menü

benötigt eigentlich keine eigene Überschrift: besser ist es, nicht viel darüber zu schreiben. Die Vorspeise und auch den Hauptgang habe ich noch nie gegessen, und dabei wird es bleiben.

Für Jenna ist es offensichtlich ein Erinnerungs-Essen an die ehemalige DDR, in der sie geboren ist. Zwar ist sie erst 37 Jahre alt, aber die Ess-Vorlieben sind ja nicht mit der Wende plötzlich verschwunden. Wie man sieht, kann man

so etwas heute noch auftischen.


Fazit

An diesem Montag - ob es in der Woche so bescheiden bleibt, weiß ich nicht - wird die Sendung "Das perfekte Dinner" ad absurdum geführt. Zumindest fehlt jeglicher Bezug zum Titel zugunsten der Darstellung von fünf Influencern. Eine kleine Provokation für Leute, die immer noch glauben, es ginge in diesem Programm ums Kochen?

Neben Jenna, die heute kocht, sind weitere drei Frauen und ein Mann im Visier der Zuschauer: ich muss sagen, ich kann die anderen drei Frauen nicht voneinander unterscheiden - und Jenna erkenne ich nur zweifelsfrei, weil sie heute die Hauptrolle ergattert hat.

Zwei von diesen Influencerinnen räuchern nach einem Besuch, der "schlechte Schwingungen" mitbringt, ihre Buden aus ... mit derartigen Befindlichkeiten und esoterischen Ansätzen kann ich rein gar nichts anfangen. Es wird also schwierig für mich,

in dieser Woche halbwegs gerecht zu bleiben. Ich bemühe mich. Mehr machen die Teilnehmer schließlich auch nicht.

Die nicht entschuldbaren Punkte: 7 gibt Katharina, je 8 Tatjana und Evalina, und die 9 zieht Uwe.

Das sind 32 Umdrehungen. Man sieht, dass auch eine hohe Punktzahl ungerecht(fertigt) sein kann.

Die nächste Köchin ist Katharina, die nicht nur sich selber, sondern auch ihre Hunde vegan ernährt ... die können sich schließlich nicht wehren. Was für sie auf (einer sehr akzeptablen) Freiwilligkeit basiert, gilt nicht für die Hunde ... man kann offenbar, aber das ist nicht sicher,

Hunde vegan ernähren, aber die Ausgewogenheit herzustellen, ist unheimlich schwierig. Im Hintergrund höre ich den Vorfahren der Hunde,

den Wolf, laut heulen.


Guten Morgen, Gruß Silvia

Montag, 28. März 2022

27. März 2022 - ARD - Tatort Köln: "Hubertys Rache"


Max Ballauf: Klaus J.
Behrendt
Freddy Schenk: Dietmar Bär
Dr. Roth: Joe Bausch
Norbert Jütte: Roland Riebeling
Natalie Förster: Tinka Fürst
Melanie Novak: Renan Demirkan
Daniel Huberty: Stephan Kampwirth
Dr. Svenja Poulsen: Christina Große
Amelie Poulsen: Anna Bachmann
Jana Künitz: Mathilde Bundschuh
Simone Retzlaff: Antje Hamer
Ingo Retzlaff: Enno Kalisch
Ira Beckmann: Xenia Snagowski


Tatort Köln
Hubertys Rache

Daniel Huberty lebt in seiner völlig eigenen Welt, in der ihm von allen Seiten nur Unrecht zugefügt wird. Andere Menschen sollen sein Leben zerstört haben, und die sollen sich nun öffentlich zu ihren "Irrtümern" bekennen. Er kapert ein Ausflugsschiff, installiert eine Bombe, nimmt Geiseln und fordert, dass 6 Menschen ihn im Nachhinein entlasten und frei von Schuld sprechen. Dabei "passiert" ihm zuerst der "ungewollte" Totschlag an einem Schiffs-Mitarbeiter,

während er parallel nicht realisiert, dass er schon wieder ein Verbrechen großen Ausmaßes begeht.

Für ein erstes Verbrechen des ehemaligen Gymnasial-Lehrers, dem Missbrauch an einer damals 14jährigen Schülerin, die er derart manipuliert hat, dass sie an seine große Liebe geglaubt hat, saß er 18 Monate im Gefängnis. Nun will er mit Hilfe einer Bombe an Bord seine "Unschuld" beweisen.

Als Auslöser für sein jetziges Verbrechen wird der Kontaktabbruch seitens seines Sohnes vermutet. Für diesen Sohn sollen alle an seinem Unglück beteiligten Personen umknicken und das genaue Gegenteil von all dem behaupten, was sie bis dato über ihn dachten (und wissen) - man kann sich denken, dass Huberty nach alledem und nach dem Ende des Krimis ohne Umwege und direkt in die forensische Psychiatrie einfährt.

An Bord befindet sich bereits seine für seinen damaligen Prozess verantwortliche Staatsanwältin samt Tochter. Der neue Ehemann seiner Ex-Frau geht freiwillig in die Höhle des von allem Normalen abgedrifteten Täters. Und

Ballauf gibt sich als jemand aus, der auf Hubertys Liste steht, den er jedoch nicht persönlich kennt und von dem es auch keine Fotos gibt.


Fazit

Ballaufs Undercover-Einsatz bringt seinen Kollegen Schenk an den Rand eines kleinen Nervenzusammenbruchs. Immerhin arbeiten die beiden seit 20 Jahren zusammen, sind gemeinsam älter geworden und benehmen sich bisweilen wie ein schrulliges langjähriges Ehepaar.

Ein paar Logik-Löcher sind durchaus erkennbar: es beginnt sogleich mit einem, denn die Polizei würde nach einem Mord den Arbeitskollegen (hier den Schiffsführer) nicht per Telefon informieren, sondern persönlich vor Ort erscheinen. Dieser Anruf erinnert leider an

diverse Verbrechen, die oft an alten Menschen begangen werden: ein angeblicher Polizist ruft bei ihnen an und erzählt ihnen Schauer-Geschichten, um an ihr Geld zu gelangen.

Die Polizei distanziert sich von solchen Telefonanrufen.

Allerdings wäre ohne diesen Anruf der ganze Krimi etwas anders verlaufen.

Am Ende wird der Täter per Telefon mit seinem damaligen Opfer konfrontiert. Das ist die bewegendste Szene des gesamten Films und macht die Ausmaße des Missbrauchs sicht- und hörbar. Besonders der Huberty-Darsteller Stephan Kampwirth zeigt hier sein großes schauspielerisches Können.

Von hier vergebe ich 4 von 5 möglichen Sternen.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Sonntag, 27. März 2022

27. März 2022 - Gastbeitrag: Janines Rezept: Käsekuchen ohne Boden

Fotos und Beitrag von Janine mit einem kleinen Vorwort von mir


Vorwort

Janine ist eine besonders begabte Bäckerin. Auf Facebook bewundere ich oft ihre kunstvollen Torten- und Kuchen-Kreationen. Hier und für den Anfang hat sie meinen Lesern ein einfaches, aber ebenso liebevolles Rezept zusammengerührt.

Da wir uns bedauerlicherweise in einer schwierigen Zeit befinden, habe ich sie gebeten, am Ende die Preise für die Kuchen-Zutaten aufzulisten. Obwohl es demnächst vielleicht heißt:

Man nehme, wenn man es bekommen kann ...

Viel Freude beim Nachbacken. Und allen Lesern einen schönen Sonntag.


Gruß Silvia


Käsekuchen
ohne Boden

Zutaten:
125 g Butter
375 g Zucker
1 x Vanillezucker
500 g Magerquark
500 g Speisequark 40%
1 x Backpulver
4 Eier
Schale & Saft von 1 Zitrone
1 x Puddingpulver Vanille
4 EL Weichweizengries
Wer mag, kann noch Rosinen unter den Teig heben.

Backofen auf 180 Grad O/U-Hitze vorheizen.

Die Zutaten werden alle zusammen in eine Schüssel gegeben - die Butter allerdings in zerlassener Form - und alles zu einem glatten Teig verrührt. Die Rosinen anschl. unterheben.
Das Ganze in eine 26er Backform geben, die natürlich mit Butter und Semmelbröseln vorbehandelt wurde.
Im Backofen ca. 1 1/2 - 1 3/4 Std. backen, nach ca. 45 Minuten mit Backpapier bedecken, damit die Oberfläche nicht zu dunkel wird.

Nach dem Backen auskühlen lassen, dann aus der Form lösen.




Kosten:
Butter: 1,69/250 g
Zucker: 1,59/kg
Vanillezucker: 0,99/3 Stück
Magerquark: 0,85/500 g
Speisequark: 0,55/250 g
Backpulver: 0,99/10 Stück
Eier: 1,99/10 Stück
Zitrone: 1,59/500 g
Vanillepudding: 1,69... 100 g: 1,52
Gries: 1,29/500 g

Liebe Grüße aus Köln,

Janine

Samstag, 26. März 2022

26. März 2022 - Eine Flucht ohne "Pünktchen"


Eine Flucht ohne "Pünktchen"

Als 14jährige musste meine Mutter Christel ihre Heimat Ostpreußen in 1944 fluchtartig verlassen. Ihre Mutter nahm ihren größten Schatz, das jüngste Kind, natürlich mit auf die Flucht über die Ostsee nach Dänemark, während ihr Ehemann und die drei älteren Söhne in aller Winde verstreut waren. Meine mir unbekannte Großmutter starb später in Dänemark.

Die 14jährige Christel hatte ebenfalls einen großen Schatz: der hieß Pünktchen und war ihre kleine Malteser-Hündin. Pünktchen blieb in Allenstein. Pünktchen wurde von meiner Mutter ihr dann noch  66 Jahre währendes Leben lang vermisst (sie wurde 80 Jahre alt und ist am 18. Juli 2010 verstorben).

Neben dem Dackel "Waldo", der oft bei uns herumlungerte, obwohl er überhaupt nicht der Hund meiner Mutter war, aber sich als ihrer fühlte,

hat mich Pünktchen und die Erinnerungen an sie ein Leben lang begleitet. Vermutlich war die erste Geschichte, die sie mir als Kleinkind erzählte, eine über Pünktchen.

An dem Tag, als meine Mutter in 2010 starb, war ich mit Robin und Bienchen im Wald unterwegs - auf der Rückfahrt in einem Bus erzählte eine Frau, als sie meine beiden sah, ihrer Bus-Nachbarin von ihrem Hund Pünktchen ...

Das war seltsam. Selber habe ich nie auf den vielen, vielen Wegen mit Robin und Bienchen einen Hund namens Pünktchen getroffen.

Im Laufe der Jahre wurde Pünktchen mir stetig vertrauter. Sie wurde zu dem kleinen "Geisterhund", der ein imaginäres Familienmitglied war.

Die Besitzer eines Cafes in Allenstein hatten die Hündin meiner Mutter zu einem ihrer Geburtstage geschenkt, weil auch Pünktchen dachte, sie hätte von Anfang an eher zu Christel als zu ihnen gehört. Und dann musste

meine Mutter ausgerechnet das Vertrauen der kleinen Hündin enttäuschen (obwohl das nicht ihre Entscheidung war, sondern eine der Vernunft, die ihre Mutter getroffen hatte). Wie hätte es gehen sollen, damals einen Hund mit auf die Flucht zu nehmen? Pferde hat man mitgenommen - aber was ist aus ihnen geworden?

Ich weiß nicht, was aus Pünktchen geworden ist. Aber wenn es einen Himmel gibt, an den Christel noch weniger glaubte als ich,

dann sind die beiden seit 2010 dort wieder vereint.


Die Zeiten haben sich geändert

und im jetzigen Ukraine-Krieg nehmen viele Flüchtende ihre Haustiere mit auf die beschwerlichen Wege. Organisationen und auch Privat-Personen kümmern sich darum, Tiere aus dem Kriegsgebiet heraus und in Sicherheit zu bringen. Die Beziehung Mensch-Tier ist in den Köpfen enorm gewachsen. Zum Glück. Leider nicht überall ... 


Anmerkungen

Erst sehr, sehr viele Jahre später hat meine Mutter sich einen eigenen Hund ins Leben geholt, ein Pudel-Mädchen. Panni hieß sie, hatte einige Nachfolger, und allesamt waren sie Pudel.

Mit 74 Jahren allerdings hatte sie endlich den Mut, sich wieder eine Malteser-Hündin "zuzutrauen", ohne dass die Erinnerungen sie traurig überwältigten: Bienchen. Sie wurde in

2010 mein schönstes Erbe.

Und irgendwie war dieses tolle Malteser-Mädchen auch für mich ein Stück weit ein Pünktchen. Malteser und "Pünktchen" und dann "Bienchen" gehörten für mich zusammen.

Sie war lange bei mir und starb am 25. Januar 2021 im Alter von 17 Jahren und 3 Monaten und 12 Tagen.


So hatte ich am Ende auch noch ein Stück vom geliebten Pünktchen sehr lange in meinem Leben. Beide werde ich nie vergessen - die eine unbekannterweise, die andere von ganzem Herzen geliebte und Unvergessene.

Guten Tag, Gruß Silvia 

 

25. März 2022 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Mönchengladbach bei Stephan

Frühling/Spring

Vorspeise:
Summer, Spring and Lentils
Hauptgang: Da dang Bowl
Nachtisch: Sticky Rice Monkey


"Das Leben ist ein Spiel, wie alle Spiele sind:
Wer's nicht versteht, verliert,
Und wer's versteht, gewinnt."
- Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719 - 1803)

Ein Menü als Botschaft! Wer hätte das von ausgerechnet Stephan am Montag gedacht, als sich über diesen bis zum Donnerstag bei Vox-Facebook nur alle über sein Cappi, seine Jogging-Klamotte oder sonstwas aufgeregt haben? Die Botschaft ist klar und deutlich definiert:

er lebt aus ethischen und moralischen Gründen seit geraumer Zeit vegetarisch bis hin zu vegan. Allerdings hat er das bereits am Montag verkündet. Und er hat eingeräumt, dass er in dieser Woche alles essen wird ... um es für andere nicht kompliziert zu machen. Rücksicht ist ein schöner Ansatz.

Er ist Youtuber und verdient sein Geld als Influencer. Er bewertet Spiele im Netz. Persönlich bevorzuge ich diese Berufsgruppe zwar nicht, aber jeder darf seine Erfahrungen machen. Persönlich mag ich auch keine Art von Spielen. Damit "kriegt" man mich nicht. Erfahren dürfen Influencer im Moment - und sogar ich mit meinem Blog - dass die russischen "Fans" (selber distanziere ich mich von dem Begriff "Fans") ausbleiben. Es wird Zeit, dass dem Irrsinn ein Ende gesetzt wird.


Das Menü

Als Vorspeise gibt es eine Linsensuppe und u. a. eine Frühlingsrolle. Der Frühling ist gerade hoch im Kurs und in meiner Region besonders angeberisch unterwegs. Nicht so angeberisch ist Stephan: er möchte von Kritik nicht verschont werden, denn daran könne er wachsen - und er selber sei ebenfalls kritisch gewesen.

Der Hauptgang beinhaltet vielfältige Bowls mit Tofu und allem Pipapo.

Der Klebereis mit schwarzen Bohnen bildet den Abschluss. Und der oben genannte Affe outet sich als Banane.


Fazit

Heute rutscht Martina auf dem um sich herum gefrorenen Glatteis aus und erscheint als Gästin voller und sogar herzlicher Freundlichkeit. Vielleicht bietet ihr die fremde, eher gemütliche Atmosphäre mehr Spielraum für Gefühle als die eigenen vier hohen Wände? Interessanter anzusehen für die Zuschauer ist eine Umgebung wie Stephans ohnehin, denn kalte Hallen erinnern mehr an einen Krankenhaus-Aufenthalt als an ein perfekt organisiertes Dinner. Also ... möglichst perfekt. Aber am Ende ist es wichtiger und erfrischender, ein weniger perfektes Dinner zu genießen als in einem sterilen Ambiente ein sehr gutes.

Madline kann sie noch von ihren Reisen eine Portion Angstfreiheit mitgeben. Madline hätte in Thailand, Martinas Lieblingsland, nämlich Angst vor diversen Tieren ... Martina hat dort (angeblich) Schlangen von gemieteten Motorrollern vertrieben. Ich war schon mal in Thailand und hatte keine einzige Schlangenbegegnung in 5 Wochen (und ich bin durchs halbe Land gereist),

aber gesehen habe ich jede Menge Straßen-Hunde und -Katzen und den gehäuft miserablen Umgang der dortigen Bevölkerung mit diesen Mit-Lebewesen. Ich vertiefe das jetzt nicht.

Die Punkte: Je 8 geben Martina und Madline für Stephans Dinner und je 7 Anna-Maria und Marcel.

Mit 30 Zählern kann Stephan nicht gewinnen. Und das ist auch richtig, denn sein Menü fällt eher (und leider) in die Rubrik "Schwamm drüber".

Es siegt Marcel. Herzlichen Glückwunsch.

Und Glückwunsch an Stephan zu schöner Katze und liebem Mops: es wird Zeit, dass man diesen die Schnauzen zurückzüchtet, um ihnen ein lebenslanges Leid mit Atemnot zu ersparen.

Ansonsten: die Sache mit den "Dorfkindern" überhöre ich. Ich kann mich nicht um alles kümmern.

Mir bleibt, allen Lesern ein sonniges Wochenende zu wünschen.


Guten Morgen, Gruß Silvia