Als die Welt die Diagnose "Corona" bekam ...
Wer hier in Deutschland hätte Ende 2019, als alle noch so fröhlich Weihnachten gefeiert haben, wie sie es immer feiern und die Korken an Silvester knallen ließen, und nicht nur die, an eine Pandemie gedacht? Dabei lauerte sie bereits in den chinesischen Startlöchern, doch selbst Monate später
wurden eher Witze über Corona gemacht oder Leute haben Bier mit dem Namen "Corona" fotografiert - und sich lustige Parallelen dazu einfallen lassen. Dabei war die Prognose bereits gar nichts mehr lustig.
Die Politik sah offenbar keinen frühen Handlungsbedarf, und dass China in globalisierten Zeiten nur einen Katzensprung entfernt ist, schien unbekannt. Ganz nach dem Motto: man wird erst hinterher schlauer. Oder man hatte sich entschlossen, die Dinge auszusitzen. Wie die meisten Dinge von Politikern ausgesessen werden, die Intelligenz plus Handlungsbedarf erforderlich machen.
Irgendwann standen wir allesamt vor dem Dilemma. Die einen, die Mehrheit, natürlich viel mehr als die anderen in ihren Elfenbeintürmen.
Lockdown
Zeitlich bekomme ich die Abläufe nicht mehr auf die Reihe. Aber gefühlt ist hier seit spätestens März 2020 nichts mehr wie zuvor.
Das war im März 2020 noch nicht in den Köpfen aller Leute angekommen. Aber: wenn die Politik nicht handelte, warum sollten es die Bürger tun? Vielleicht, weil jeder auch am Ende für sich selber verantwortlich ist - und sich nicht ausgerechnet in Krisenzeiten auf eine gute Politik verlassen sollte, die es so schon lange nicht mehr gibt?
Viele machten sich noch auf ihre Wege in alle Welt, um weit weg von zu Hause ihre Urlaube zu verbringen. Das Ergebnis war, dass die Bundesregierung für den Rücktransport von diesen Leuten sorgen musste - die holt sich natürlich die Ausgaben irgendwann von den Bürgern zurück. Hat sie vermutlich bereits. Man hört nichts mehr darüber.
Danach ging es im Land mit dem natürlichen Kreislauf von Wirtschaft und Konsum ziemlich den Bach runter. Außer Lebensmittelgeschäften und z. B. Apotheken wurde alles dicht gemacht. Ungeachtet fehlender Einkünfte liefen die Geschäftskosten weiter. Es sollte Überbrückungshilfen geben - inwieweit diese angekommen sind, weiß ich nicht: es gibt widersprüchliche Aussagen dazu.
Schulen wurden geschlossen. Eltern mussten ihre Kinder zu Hause unterrichten, und das Chaos kann ich mir gut vorstellen, ohne es mitgemacht haben zu müssen.
Zeitvertreib Haustier
Viele Menschen arbeiteten nun im Home-Office. Vermutlich zwischen dem Tragen einer bequemen Jogging-Hose vor dem PC und einem gelangweilten Blick aus dem Fenster hatten nicht wenige die dumme Idee,
sich nun Haustiere anzuschaffen. Hunde wurden so beliebt, dass die Osteuropäer mit der "Produktion" gar nicht mehr hinterherkamen. Die Verkäufe aus Kofferräumen waren nun nicht mehr lukrativ genug, denn in LKWs bekommt man schließlich noch mehr von dem begehrten "Material" hinein.
Mehr als ein Produkt oder ein Material sind Tiere für diesen menschlichen Abschaum, die Vermehrer genannt werden und die man zu allen Zeiten meiden sollte, nicht. Wenn es begehrter wäre, würden sie auch Gleitmittel in Massen produzieren lassen und verscheuern ...
aber die armen Menschen, die plötzlich mit sich allein nichts mehr anzufangen wussten, wollten T i e r e. Denn natürlich gab es auch Kontaktbeschränkungen zwischen Menschen. Keine Clubs hatten geöffnet, und die Kopf-Karusselle müssen sich schwindelig und dusselig rotiert haben.
Nun gibt es inzwischen mehrere Impfstoffe gegen Covid 19 (schnell mal aus der Petrischale geschaffen - ja, ich bin seit knapp 2 Wochen auch geimpft), und es dürfen wieder Kontakte zwischen mehreren Menschen stattfinden. Restaurants dürfen unter Auflagen öffnen ...
und Geschäfte sind zum größten Teil ebenfalls wieder geöffnet - falls sie natürlich den langen Lockdown überhaupt überlebt haben.
Das Tier hat seine Schuldigkeit getan, das Tier kann gehen ...
Schnell beweisen viele Menschen, was ihre größte Schwäche von Natur aus ist: Untreue!
War das Tier ein treuer Kamerad in einsamen Wochen und Monaten,
wird es nun leicht oder auch schwer lästig. Denn wohin soll man es geben, wenn man in den nun wieder möglichen Urlaub fliegen möchte oder
wenn man überhaupt merkt, dass man Tiere eigentlich nicht besonders mag. Hunde haben Bedürfnisse, die man jeden Tag erfüllen muss - aber welcher Pandemie-Hundefreund hat schon die Lust, viermal am Tag mit dem besten Freund des Menschen
(und das ist er wirklich und wäre es bis an sein Lebensende)
einen Spaziergang zu machen?
Das war im Lockdown attraktiv, als man sogar Ausgangssperren befürchten musste - und vielleicht nur als Hundehalter vor die Tür hätte gehen dürfen. Aber jetzt doch nicht mehr!
Der Mensch will schließlich immer genau das am liebsten, was ihm verwehrt ist ...
Wie gut, dass auch hier die Gesellschaft Auffangbecken, sprich Tierheime, geschaffen hat. So landet das vorübergehende Glück der Einzelnen nun auf Kosten der Allgemeinheit dort, obwohl es ohnehin von Anfang an klar war, dass es dort enden würde. Für manche Tiere wird es eine Endstation sein ... andere finden neue Zuhause.
Ich muss hier meinen Beitrag beenden, sonst schreibe ich mich in Rage ...
Den schnöde entsorgten Tieren wünsche ich ein besseres Zuhause. Was ich solchen Leuten wünsche, die sich gehirnlos ein Tier anschaffen,
kann man sich denken. Das muss ich nicht extra ausführen. Solche Leute sind mir ohnehin keine weitere Wörter wert.
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