Ein Gast-Beitrag von meiner Freundin Silke
- dies ist keine Auftrags-Arbeit, ich war von dem Beitrag, den Silke mir per Mail zugeschickt hat sowohl angenehm überrascht und auch sehr angetan
Bienchen
13. Oktober 2003 - 25. Januar 2021
Für Bienchen
Die Welt steht für uns, ihre Angehörigen,
qualvoll still.
Uns bleibt nichts anderes als die Erinnerung, die nun unsere ständige Begleiterin sein wird.
Der Schmerz macht uns leer und zerreißt unsere Herzen.
Eigentlich hätten wir vorbereitet sein müssen.
Klar, wir haben ständig über ihr Alter gesprochen und uns über Ihre Vitalität gefreut.
Haben uns gegenseitig bestätigt, wie gut es ihr geht und wie viel Lebensfreude sie hatte.
Auch haben wir jeden ihrer Schritte bewundert; leicht wie eine Feder lief sie an der Leine oder auch ohne, oft stoisch, lebte in ihrer eigenen Welt ...
Natürlich lebten wir mit der Gewissheit, dass ihr Leben nicht unendlich sein kann.
Bis zwei Tage vor ihrem Tod lief sie noch langsam, aber zufrieden durch den Wald.
Da habe ich sie zum letzten Mal gesehen, war aber durch Henry
abgelenkt, was ich heute sehr bedauere. Doch Henry war zu dem Zeitpunkt erst seit einer Woche bei mir.
Ich sehe Bienchen vor meinem geistigen Auge wie sie von ihrer Mama Silvia in den Park getragen wird.
Sie hat Silvias Schutz und Fürsorge genossen,
die beiden lebten in einer Symbiose.
Nur wenn es um die Körperpflege ging waren sie uneins.
Bienchen zeigte absolut kein Verständnis fürs Waschen, Scheiden und Frisieren.
Also, Eitelkeit konnte man ihr wirklich nicht nachsagen!
Bienchen hat ein sehr bewegtes Leben geführt und sollte für Ihre Anpassungsfähigkeit eine
Eins mit Sternchen bekommen,
ebenso wie für ihre Loyalität!
Sie wuchs bei einer netten alten Dame auf ( Silvias Mutter),
Alles ging seinen Gang, bis die alte Dame schwer erkrankte und ins Krankenhaus musste.
Obwohl der alten Dame hoch und heilig versprochen, kümmerte der mit Silvias Mutter eng befreundete Nachbar sich kaum um Bienchen, sah sie weinend alleine hinter der Glastür stehen und ging achtlos an ihr vorbei.
Mit Futter hat er sie versorgt, und er machte Mini-Spaziergänge - mehr aber auch nicht.
Ein paar Jahre zuvor hatte er seinen eigenen kleinen Hund, Bienchens beste Freundin, aus Bequemlichkeit abgegeben.
Dann kam Bienchen zu Silvia und wurde herzlich aufgenommene, von Mensch und Tier.
Sie zeigte uns, dass ein Malteser ein aktiver, intelligenter Hund ist und keineswegs einer, der am liebsten auf dem Sofa sitzt. Malteser sind neben unternehmungslustigen jüngeren Leutchen auch für topfitte Senioren geeignet - aber das war Silvias Mutter leider nicht mehr.
Erstmal musste Bienchen kastriert werden, eine große OP für ein Hundemädchen, besonders in ihrer damals schwierigen psychischen Verfassung.
Sie hat alles gut überstanden!
Sie lernte erstaunlich schnell und wurde sofort ein geschätztes Klein-Rudel-Mitglied.
Bald hob sie beim Wasserlassen genau wie Robin ihr Beinchen und hatte eine eigene Meinung, pflegte Freundschaften und Feindschaften.
Bienchen hatte Ihre schönsten Jahre in Silvias Familie, wo sie seit Mitte 2010 lebte.
Sie musste nie mehr allein sein, sie war von Liebe und Fürsorge umgeben und hat viele schöne, ausgedehnte Waldspaziergänge erlebt und noch sehr viel mehr, was ein Hundeleben bereichert.
Sie hat sogar ihr anfänglich hohes Gewicht (trotz Kastration) verloren und konnte mit den anderen Hunden mithalten.
In den letzten Monaten war sie schließlich sehr dünn geworden, wirkte geradezu zerbrechlich.
Es war eine Freude zu sehen, wenn Silvia sie manchmal trug, aus Rücksicht auf ihr Alter, und sie sich fest an Silvia schmiegte.
Eine Symbiose eben, eine große, nicht endende Liebe, auch wenn die beiden sich nun nicht mehr im gleichen Raum aufhalten können ...
Ich bin sicher, dass Bienchen mittlerweile freudig von ihren vor ihr gegangenen Freunden begrüßt wurde und Robin sie in die himmlische Gesellschaft einführen wird.
Sie wird für immer einen großen Platz in unserem Herzen haben, denn Liebe ist unendlich!
Machs gut, liebes kleines Bienchen.
Deine Silke
Video vom 16. Mai 2020
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