Hauptspeise: Lamb-Gaytime-Pops, Roasted Beet-Tatare, Sweet Potatoe Chips
Nachspeise: Pink Berry Pavlova, Raspberry-Sorbet, Pink Mini-Lamingtons
Hauptsache pink und australisch
ist Ann-Christins Motto, und mit diesem darf sie das Dinner-Jahr 2021 einläuten. Eher als dass sie läutet, färbt sie jedoch ein, und zwar alles, was nicht von Natur aus bereits pink ist.
Hier treffen einfach zwei Leidenschaften aufeinander: die für eine Farbe und die für einen Kontinent.
Ich mag die Farbe auch gern, aber hier übertreibt Ann-Christin. Überdosiert wirkt Pink nur noch wie der verzweifelte Versuch, aufzufallen.
Im Englischen heißt es nicht Beet, sondern Beetroot. Überhaupt ist ihre Speisekarte ein wenig overdressed, um in ihrer Lieblingssprache zu bleiben. - Und spätestens zum Lamm ist Rote Bete ohnehin überflüssig,
aber hier geht es schließlich darum, alles in die gewünschte Farbe zu tauchen, anstatt es aneinander anzupassen.
Eine Pavlova kennen zwei oder drei ihrer Gäste gar nicht, einer kann den Begriff nicht einmal aussprechen, eine andere vermutet, dass die Speise aus Russland stammt. Einen Umweg über Russland zu unternehmen, kommt Ann-Christin überhaupt nicht in den Sinn. Die Pavlova wird Neuseeland zugeschrieben - aber ist das wichtig? Nein, wichtig ist nur, dass sie am Ende rosa auf die Teller kommt.
Ein bisschen Zuckerwatte - natürlich in pink - rundet die bunten Teller ab. Hier freuen sich die Kinder vor den Fernsehern - sie haben schließlich lange keine Kirmes und keinen Weihnachtsmarkt besuchen dürfen.
In der Vorspeise serviert sie u. a. Garnelen aus der Kieler Förde. Ann-Christin schwört auf regionale Zutaten - obwohl man die durchaus in ihrem Menü suchen muss. Und: sind die Garnelen noch regional, wenn sie zwar
in Kiel "großgezogen" werden, aber von "irgendwo herkommen", wie sie erzählt?
Fazit
Meine Begeisterung hält sich in engen Grenzen, die sicher die 7 Zähler nicht überschreiten würden, wenn ich bewerten dürfte.
Es erstaunt mich ein wenig, dass Ann-Christins Tochter Finja in 2020 einen Schüleraustausch in Australien verbringen konnte. Aber das Jahr 2020 ist ohnehin in einem uneinigen Chaos untergegangen. Mal war Reisen erlaubt, mal wurde davon abgeraten - aber waren nicht gerade die australischen Grenzen wegen der Pandemie vollkommen dicht?
Das Chaos herrscht immer noch.
Wie schön, dass zumindest unter Corona-Bedingungen am "perfekten Dinner" weitergedreht wird. Auch daran hängen viele Arbeitsplätze. Vermutlich gibt es auch etliche freiberuflich Tätige, die für die Sendung unterwegs sind.
Ach ja, die Punkte:
Je 8 geben Katrin und Roland, je 7 Frederic und Elisabetta.
Ann-Christins rosa Weg wird somit mit 30 Zählern belohnt.
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