Vorspeise: Schottische Eier mit grüner Sauce
Hauptgang: Thunfischsteaks mit Salsa Verde und gebratenem, lauwarmen Kartoffelsalat
Nachtisch: Gefüllte Zitronen auf Mangospiegel
Berlin - Frankfurt - Kiel - und die Mosel im Blick
Roland stammt aus Berlin, sein Mann Horst aus Frankfurt a. M., und bald möchten die beiden ein Cafe an der Mosel eröffnen. Diese Zuversicht in unsicheren Zeiten ist bemerkenswert und hoffentlich nicht naiv. Denn die Dreharbeiten stammen mit Sicherheit aus 2020 und waren geprägt von Corona-Maßnahmen, bei denen das einzig Ansehnliche in Bezug auf das "perfekte Dinner" ist,
dass sich nicht alle pausenlos (und unehrlich) um die Hälse fallen.
Roland und Horst kennen sich seit 17 Jahren, und schon damals haben sie durch das Netz zusammen gefunden. Als Erinnerung: Facebook existiert und nervt und erfreut gleichermaßen seit Februar 2004. Aber Facebook war auch nicht der Anfang des Internets, sondern ist ein Extrem-Gewinner.
Horst hat in 2007 bereits beim "perfekten Dinner" den 2. Platz belegt, aber heute darf Rolands Mann nicht helfen und muss mit dem (alten?) Mischlingshund Freddy den Ort der Veranstaltung verlassen, bevor Roland zu kochen beginnt.
Frederic darf sich daran gern ein Beispiel nehmen, denn seine Mutter, die Köchin, hat ihm die schwierigsten Fälle seines Dinners abgenommen. Da bin ich ganz sicher und benötige kein Fragezeichen zur nötigen juristischen Absicherung.
Das Menü
Als Aperitif schenkt Roland seinen Gästen einen schottischen Whisky ein. Die Marke wird nicht gezeigt, aber es könnte die von meinem obigen Foto sein (in Schottland fotografiert) ... oder doch ein Malt-Whisky, für den die Schotten berühmt sind?
Die Vorspeise ruft Elisabetta auf den schlüpfrigen Plan: "... schottische Eier? Unterm Schottenrock?"
Eigentlich ist der Witz uralt, und unter dem Schottenrock ist auch nur das, was unter anderen Röcken oder Hosen zu finden ist.
Es sind in Wirklichkeit Wachteleier im Salsiccia-Brät. Nein, nicht unterm Rock, sondern als Vorspeise am heutigen Abend.
Katrin mag es nicht, weil etwas Frisches sich zu etwas Fleischigem gesellt.
Der arme Thunfisch als Hauptgang:
1. muss es nicht sein, dass man eine bedrohte Tierart auf den Tellern vorfindet und
2. ist der dennoch köstliche (ich esse ihn trotzdem schon ewig lange nicht mehr) Thunfisch vollkommen übergart. Man darf aus edlen und bald nicht mehr zur Verfügung stehenden oder unbezahlbaren "Zutaten" keinen Müll produzieren.
Obwohl - zur Abschreckung der Gäste (und Zuschauer?) - dient dies auch zum nachhaltigen Nichtkauf von Thunfisch.
"Haut rein", sagt Roland - und der Nachtisch ist das Highlight.
Fazit
Mir persönlich gefällt Roland, mal abgesehen von seiner Thunfisch-Idee und seine katastrophale Umsetzung in der Pfanne. Für die Zukunft wünsche ich ihm und Horst alles Gute, aber leicht wird es nicht, sich nun als Gastronom an der Mosel einen Namen machen zu wollen.
Die Mosel ist ein Ort, an dem man eigentlich lange, lange ansässig sein muss ... Weiteres verkneife ich mir, denn es gibt dort in normalen Zeiten auch viele Touristen - und die wissen nicht viel von den Gepflogenheiten der Einheimischen und gehen dort speisen, wo es ihnen gefällt.
Zum anderen - und das ist das größere Problem - schwebt das Corona-Virus noch immer über allem. Das kann uns noch lange in Atem halten.
Die Punkte: 8 gibt Elisabetta, je 9 Katrin und Frederic und sagenhafte 10 Ann Christin (habe ich von ihr nicht erwartet, aber Menschen sind eben nicht berechenbar).
Es gewinnt somit Roland mit 36 Umdrehungen.
Warum Katrin nicht zu allen Dinnern mit ihrem 1959er Cadillac angereist kam und heute anreist, weiß ich nicht. Aber die Sprit-Preise sind eben nicht vereinbar, um mit einem solchen
Auto auch noch im Dunkeln zu fahren - oder dann, wenn kaum jemand auf den Straßen ist und das Prachtauto sieht, weil (fast) alle wegen Corona zu Hause bleiben müssen/sollen.
Ich wünsche allen Lesern ein schönes und gesundes Wochenende.
Guten Abend, Gruß Silvia 
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