Mittwoch, 4. November 2015

3. November 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Wien bei Carmen

Unsere "Mama" Lissy

Aperitif: Birnen-Cider
Vorspeise: Gebackenes Ei mit Rahmgurken
Hauptspeise: Blütensaibling mit Kräutertascherln
Nachspeise: Apfel-Schicht-Dessert


Langeweile im 7. Bezirk

... nur kurz durchbrochen von den Katzen Ziva und Jonny, die ein paar Kunststücke können, die der heutigen Hobby-Köchin und Food-Bloggerin total abgehen. Nur mal so nebenbei: Carmen meint, Ziva sei schon 4 Jahre alt. Da ist sie allerdings noch so ein Jungspund wie Carmen am Herd.

Und während sich zeitgleich im ZDF neo Schmuddel-Schnucki Columbo seine intelligenten Katz-und-Maus-Spiele mit dem Täter liefert, hänge ich im 7. Bezirk bei Carmen fest und

sehe auch Schmuddel, denn Löffel abschlecken und wieder rein ins Töpfchen ist wenig charmant. Sogar auf Hinweis eines "Daniels" hört sie damit nicht auf.

Sonst liefert Carmen, abgesehen von einem sehr  bescheidenen Menü, keine Aufreger, Highlights oder gar unvergessliche Momente.

Mit ihrem Freund Thomas ist die Vierundzwanzigjährige schon seit acht Jahren zusammen, und daran wird sich vermutlich nichts ändern bis sie vierundachtzig ist, wenn er weiterhin so gut spurt. Ach was, die beiden sind ein richtiges Dream-Team, weil nicht jeder auf der Überholspur unterwegs sein muss. Denn wer sollte sonst wen überhaupt noch überholen können.

Nicht auf der Überholspur ist auch die Casting-Crew, die diese Wiener-Runde zusammen gestellt hat. Allen voran haben sie zwei Frauen ausgewählt - Mesi und Carmen - die ich rein äußerlich überhaupt nicht unterscheiden kann. Die eine versucht, zu kochen und erntet sogar achtundzwanzig Punkte für das über einen Versuch nicht hinaus gehende Dinner, während die andere noch kochen muss. Vielleicht kann ich sie danach von Carmen unterscheiden.

Gab es nicht ein paar exzentrische Künstler an Herd oder Leben, die sich beworben haben? Oder ein paar echte Typen?

Diese Runde ist bislang nicht von einer Berliner- oder Ruhrpott-Kochvereinigung zu unterscheiden.

Dass Carmen einen Food-Blog betreibt, erstaunt mich nicht nur am Rande: Alles Illusionen, die manche Food-Bloggerinnen in Umlauf bringen? Wie ihre nicht essbaren Blüten auf dem Hauptgang-Teller?

Tief enttäuscht schalte ich um 20.00 Uhr auf ZDF neo um und widme mich dem charmanten unorthodoxen Columbo, der seinen Fall bis um 20.15 Uhr zur Aufklärung bringt. Ein bisschen Belohnung nach solch einem langweiligen Dinner muss sein.

Guten Morgen, Gruß Biene

2 Kommentare:

  1. Wenn das die gepriesene Wiener-Küche sein soll, dann Servus.

    Ich kann ja verstehen, dass Backhendl u.s.w in Österreich geliebt werden, wir
    Berliner lieben u.a. auch die fette Currywurst.

    Aber für ein Dinner sind die bisher gezeigten Kreationen nicht geeignet.
    Das lag aber nicht an den Zutaten, es lag an den Damen die sich hochtrabene
    Berufsbezeichnungen geben, es aber nicht wuppen.

    Sie quasseln so viel, da hat man Angst , dass ein Ohr abfällt.

    Der gestrigen Köchin war es wichtig ständig ihre Katze ( schönes Tier) im Bild
    zu haben.
    Da wurde geschmust und geknuddelt, weiter Lebensmittel angefasst und Löffel
    abgeleckt.
    Sorry, dort hätte ich nichts essen mögen.

    Als sie die nicht essbaren Blüten über das Essen streute, bin ich fast ausgerastet.
    So sind sie diese Blogger, die Optik ist alles, da kann es am Ende ruhig ungenießbar sein.

    Am Montag wurde doch auch das Hühnchenfleisch so extrem gesalzen, ich fragte
    mich, ob das niemand bemerkte.

    Gestern hätte ich nur den Fisch gegessen .
    Der war zwar nicht perfekt zubereitet aber viel konnte sie da nicht falsch machen.

    Die schwierigen Sachen überließ sie ja in Seelenruhe ihrem Freund.
    Am Ende verhunzte sie auch die Teigtaschen.
    Ich gebe 5 Punkte für die Köchin, 1 Punkt für den Teighersteller.

    Übrigens Wien ist eine schöne Stadt, ich war schon häufig dort und habe
    immer gut gegessen.

    Vielleicht kocht ja noch ein Wiener , der weiß wie es geht.

    Gruß Anna

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  2. Dinner von einer, die glaubt, kochen zu können.

    Carmen glaubt noch mehr:

    Sie glaubt, irgendwann ihren Freund dressieren zu können, er ist ein harter Brocken, deshalb übt sie einstweilen mit ihrer Katze und tröstet sich mit einem braven Staubsaugroboter.

    Ansonsten ist Carmen ein Fan von Leere. Die Abwesenheit von Schnickschnack, individuellem Krimskrams, Deko, Büchern, Bildern, Blumen und Farben kann bewusst gewählter Purismus sein.

    Kann aber auch einfach nur Leere sein, im Sinne von NICHTS, im Sinne von "Aussen wie Innen"

    Ich hatte jedenfalls so meine Zweifel, ob bei Carmen jemand zu Hause war, als sie ernsthaft forderte, ihr Freund solle aus halbierten Gurken Spaghettischlangen drehen, ja sogar frech behauptete, ein solches Wunderwerk erst kürzlich Höchstselbst vollbracht zu haben..

    Keine Zweifel hatte ich ganz fix daran, dass hier jemand mit nicht allzuviel Ahnung und Lust zu Gange war:
    Alles, was Mühe machte - Nudelteig kneten, Nudeln durchnudeln, Gurkenschnitzen - musste der Freund bewerkstelligen, während Carmen stets sehr langsam und lustlos mit Teelöffeln in Pampen herumpanschte.
    (Vom unhygienischen Abschmecken mal ganz abgesehen)

    Bereits die Vorspeise war die Leere auf Tellern :
    Ei auf Gurkensalat - Ei-der-daus.

    Ohne Brot, ohne Salz, ohne Pfeffer. Ohne gar nix.

    Salz und Pfeffer als Würzset - das war der Running-Gag von Carmens Dinner, denn Selbiges gab es nur einmal, es stand meist in der Küche und somit nicht den Gästen zur Verfügung, die der Würze aber leider dringend bedurft hätten.

    Auch beim Hauptgang fehlte vor allem Geschmack.
    Der Fisch war gut, wenn man den ungeniessbaren Blumenladen erstmal abgekratzt hatte.

    Er lagerte auf mehligen, matschigen Teigtaschen, durchweicht von zuviel öligem Bärlauch-Fertigpesto.

    Was waren daran Kräutertascherln? Es hätte jede Menge schöne frische Füllkräuter für die Pasta gegeben, genau wie essbare Blüten zum Fisch - ich war einigermassen fassungslos.
    Und absolut incontent mit der Managerin.

    Und jetzt schwoll die Oper Carmen zu ihrem tragischen Abgesang:

    DAS SCHICHTDESSERT

    Und was für eins. Als erstes mal die Sahne verkackt, ist ja auch wirklich schwierig, so ein Obers auf den Punkt ...

    Dann stundenlanges Betonmischen mit Topfen, Schlagobers und Vanille, die die ganze Zeit am Schüsselrand klebte, ich wurde schier wahnsinnig, immer nochmal rumgerührt - sieht die das denn nicht?

    Dann die gekauften (JA BERNADETTE HAT IHRE SELBST GEBACKEN) Kekse in riesige, dicke Brocken zerteilt, alles mit Apfelkompott (Schale noch dran) in kleine, hohe, enge Gläser gesperrt und jeweils mit drei Tröpfchen Karamellsosse überzogen.
    Was sollte das bringen?

    Der gemeine Wiener aber war begeistert und verteilte 7 Punkte.

    Die gemeine Bernadette hingegen schloss sich dieser Wertung zwar an, konnte sich aber mit giftigen Bosheiten nur schwer zurückhalten, schade, hätte eine richtig tolle Frau sein können...

    Hier hat die Sonne den Nebel vertrieben, klare Sicht überall, es grüßt ganz lieb daas Susilein

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