Freitag, 27. November 2015

26. November 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Bergheim bei Willi



Aperitif: Fruchtig prickelnder Pfirsichcocktail
Vorspeise: Bima-Salat
Hauptspeise: PaPeTo-Gulasch (Paprika, Peperoni und Tomaten an Schweine- und Rindfleisch) mit Butter-Spätzle und Apfelmus mit Erdbeer-Sahne-Häubchen
Nachspeise: Mint-Mousse


Planet Willi

Während Manuel und Sabina die Sendung mehr und mehr an sich ziehen und polarisieren, pirscht sich Willi mit seiner ruhigen, gelassenen Art locker an ihnen vorbei und gewinnt so manches Herz. Von Null auf Hundert schießen die Sympathie-Werte in ungekannte Höhen (kurz quergelesen auf der Vox-Facebook-Seite) und werden wohl auch am letzten Abend bei Susanne nicht schmelzen.

Von seinen Mit-Kochenden bekommt er zwar nur zweiundzwanzig Punkte, aber immerhin gibt Manuel ihm acht Zähler - denn nicht nur das Essen will bewertet werden, sondern das ganze Paket.

Und Manu möchte auch dringend mit Willi auf die Bühne ...

Während Willi als Koch sein Bestes gibt und Hilfe von seiner sehr kranken Frau Sabine hat, fällt mir auf, dass manchmal ein einziger Buchstabe den Unterschied machen kann: SabinE oder SabinA.

Sabina möchte in Willis Wohnort Bergheim nicht begraben sein. Muss man alles sagen, was man denkt? Und ist das, was Sabina sagt, überhaupt das Amen in der Kirche?

Von einem Begräbnis kann heute auch überhaupt nicht die Rede sein, nur von einer dicken Schokoladen-Beisetzung in den Mägen. Obwohl die Masse des opulenten, mit sechs Tafeln Schokolade verpanschten Nachtisches ohnehin noch in der Küche stehen wird.

Als Lukas Podolsky ein kleiner Junge war, wurde er ein Jahr lang von Willi, dem Allrounder, trainiert: Doch als Trainer fehlt Willi auf jeden Fall der Biss. Motivieren kann er sicher, aber hier und in dieser Woche fehlen ihm sprachlos Erwiderungen auf so manchen Seitenhieb von Sabina. Dabei kommen die Hiebe nicht einmal nur von der Seite, sondern ganz direkt.

Offenbar fehlen auch den diversen Daniels oft die Worte. Oder sie ist überhaupt nicht als Hobby-Köchin eingesetzt, sondern als Unternehmensberaterin - und bringt "Das perfekte Dinner" pünktlich zum zehnjährigen Jubiläum auf Vordermann? Vorderfrau natürlich!

So sind fortan alle Fragen der Daniels verboten wie auch jegliche Spekulationen der Konkurrenz, wie das Menü der anderen wohl schmecken wird, wie die Deko sein wird, wie deren Leben aussieht, wie die Chancen auf ein Siegermenü stehen ... Nach Sabinas Plan würde sich am Ende das Dinner selbst abschaffen ...

Dass Sabina sich auf Willis knalliger Couch und in den Armen von Till fläzt, kann nur ein Versehen sein. Solchen Regieanweisungen würde sie doch nie folgen! Die ganzen Berührungsarien von einander fremden Leuten würde sie vermutlich als zweites unterbinden.

Willi und seine Frau sind ein eingespieltes Team, das liebevoll miteinander umgeht. Wie es innen aussieht, geht niemanden etwas an - und das wird auch nicht nach außen transportiert.

Da ist Willi der herrischen Sabina um einiges voraus, die mehr von sich preis gibt, als sie vermutlich will. Es könnte sein, dass bei Vox nicht eine einzige Mail eingeht, in der ein Mann den Wunsch äußert, sie kennen zu lernen. Die macht ja sogar mir Angst. Und ich bin nicht gerade zimperlich mit Worten. So rein privat.

Guten Morgen, Gruß Biene

10 Kommentare:

  1. Guten Morgen Biene,

    der gestrige Dinnerabend war kulinarisch ein kleines Desaster.
    Klein deshalb,
    weil zumindest die als Spätzle deklarierten Bandnudeln und das ziemlich
    zerkocht aussehende Gulasch essbar waren.

    Es muss sogar geschmeckt haben, warum auch nicht.
    Ein normales Alltagsessen .

    Willi hat es nicht verdient mit 22 Punkten abgestraft zu werden, schließlich haben
    sich die Gäste wohlgefühlt.
    Es wird doch das Gesamtpaket bewertet und wenn das Essen 5-6 Punkte wert war,
    so hat er für die Unterhaltung und Gastfreundschaft einen Punkt mehr verdient.

    Auch hat er die offen gezeigte Antipathie von Sabina, wegen der fehlenden
    Augenhöhe , einfach weggelächelt.

    Man sollte das nicht als Einfalt einstufen, Willi ist kein Mensch der Konfrontationen.

    Aus dem nebeligen Berlin grüßt Anna die heute erstmalig alle Fenster mit
    Dekolicht erstrahlen ließ.

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  2. Ja, da lebt er nun, in seiner Villa Kunterbunt, inmitten von schön aufgereihten Plastikfiguren in Vitrinen, Puppen, niedlichen Abziehbildchen an den Fenstern und anderem Nippes. Es ist schon fast ein Paralleluniversum oder ein immerwährender bunter Kindergeburtstag. Ich käme mir in seinem türkisfarbenen Albtraum-Wohnzimmer wie ein Fremdkörper vor, aber es passt zu Willi, und mutet komischerweise gar nicht merkwürdig an. Durchgestylt und designet ist eh nicht seine Hausnummer.

    Und er schleicht sich einem Stück für Stück ins Herz, der Willi, mit seiner ehrlichen, nicht verstellten und feinfühligen Art. Und diesen leisen Humor, den mag ich. Wie lange er denn schon in Bergheim wohnen würde? Ja, von seinen 59 Jahren genau 57. Sprach´s und grinste über beide Backen.

    Und wer denkt, er hätte Sabinas Verbalattakten gegen ihn nicht bemerkt, der irrt gewaltig. Nur liegt ihm Gott sei Dank die Hau-druff Methode nicht und da hat er ihr einiges voraus. Und bei Sabina macht leider sehr oft der Ton die Musik. Und die richtigen Töne trifft sie nicht immer, schon gar nicht bei Leuten, die ihr rhetorisch nicht gewachsen sind und deren Umfeld ihr sowieso von vornherein suspekt ist.

    Alles was er macht, ob alleine oder mit Ehefrau Sabine, macht er mit sehr viel Liebe und immer mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Und dabei ist es egal, ob er Fotos seiner Familie präsentiert, seine Gewürzsammlung herzeigt, am Herd steht und kocht, den Tisch dekoriert oder einfach mal ein selbst komponiertes Lied zum Besten gibt und damit seiner Freude Ausdruck verleiht, an diesem Abend Gastgeber zu sein. Irgendwie hat sich dieser Mensch etwas von einer reinen Kinderseele bewahrt.

    Nein, kochen kann er nicht wirklich und das haut Sabina mal eben auf ihre ganz spezielle und unnachahmliche Art heraus. Dass man Kritik auch anders formulieren kann, beweist Manu auf seine diplomatische und wertschätzende Art, ohne dabei den Menschen zu verletzen oder zu demontieren. Und die Aussage bleibt die gleiche, nur halt ein wenig leiser!

    Ich hätte an diesem lustigen Abend gerne mit am Tisch gesessen, auch wenn mir der Nachtisch einiges abverlangt hätte. Aber Menschen wie Willi gibt es nicht viele!

    Heute Abend kann ich nicht gucken, wir haben das hoffentlich perfekte Dinner in einem sehr schönen Restaurant zwei Dörfer weiter. Daher jetzt schon mal ein schönes und sonniges Wochenende! Hier scheint sie nämlich nach ein paar fiesen, trüben und nassen Novembertagen.

    Liebe Grüße von Regine

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    1. Dir auch ein schönes Wochenende und guten Appetit. Gruß Silvia

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    2. auch von mir einen guten und schade dass du bei Susanne "Geiss", für mich trägt sie, genau wie meine Nachbarin gegenüber, diesen Kose - Nachnamen, blondiert und protzigprollig, nicht dabei bist. Wir passen auf und lästern dir alles haarklein vor.
      Bis morgen, Gruß Susi

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    3. Ihr lieben Lästerschwestern, weiß ich doch, dass ihr alles haarklein sezieren werdet, hihi...

      Und Danke für den "Guten"! Den werden wir haben, der Erik, der kann nämlich kochen, und toll anrichten. So lecker! Und der Service ist Bombe.

      Bis morgen dann, Grüße von Regine (die erst ganz wenig gegessen hat, damit nachher mehr reinpasst.....)

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    4. Ja, machen wir. Was die eine nicht sieht, bemerkt der andere vielleicht. Aber Rudi hat im Moment wohl keine Lust auf Dinner-Beiträge.

      Und zum dritten und letztenmal frage ich: Möchte jemand einen Advents-Kalender-Beitrag schreiben? Bislang habe ich auf zwei Anfragen keine Antwort bekommen. Gruß Silvia

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    5. Obwohl von mir sicher gestellt war, dass ihr das alle gelesen habt. Rudi hat einen geschrieben, den habe ich schon im meinem Schatzkästchen.

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    6. Liebe Silvia, bis jetzt konnte ich guten Gewissens nicht zusagen, da mir für November/Dezember zahlreiche Arzt- und Untersuchungstermine drohten. Das hat sich aber jetzt in`s neue Jahr geschoben.
      Ich hatte jetzt allerdings angenommen, daß es ohnehin zu spät sei..

      Eine Idee hätt ich nämlich noch, bis wann brauchst du``s?

      Liebe Grüße Susi

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    7. So schnell wie möglich, Süße. Du kennst meine Mail-Adresse und dort hin auch - natürlich nur ein eigenes Foto zum Beitrag.

      Ich selber konnte wegen meiner Radiusköpfchen-Fraktur nichts vorbereiten, habe mir aber Themen notiert, (ich konnte ja schreiben, aber unter erschwerten Bedingungen) die ich dann täglich zeitnah schreiben werde. Das wird ein Marathon für mich, aber diese Herausforderung nehme ich an.

      Freue mich auf deinen Beitrag, deine Silvia

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  3. Heute mal, dem Willi zu Ehren, ein Prolog:

    "Herzensbildung" ein wichtiger Begriff der Klassik, humanistisches Bildungsideal, beschrieben von Goethe, Schiller und Humboldt - wurde früher gelehrt und hoch geschätzt.
    Heute wird es als Empathie oder emotionale Intelligenz gehandelt, entspricht aber lange nicht mehr dem ursprünglichen, noblen und ganzheitlichen Ideal.

    Und dann spaziert da so ein Mensch wie Willi in so einer Kochsendung herum und zeigt der großen Welt seine liebe kleine Welt.
    Und demonstriert so ganz nebenbei, wie ein bildungsbürgerliches Ideal gelebt werden kann. Einfach so, still und ruhig - und immer schön den Ball flach halten.

    Ohne Gedöns, ohne falsche Scham, ohne Angeberei, ohne Verstellen.
    Er ist kein Lauter, er drängt sich nicht auf, er lächelt still und zieht sich eher zurück, als dass er etwas Böses sagt.

    Und er strahlt vor Liebe in seinem kleinen Reich, in seiner Küche, gemeinsam mit seiner Frau, kochte er das, was seine Familie sich am allerliebsten von ihm kochen lässt, allein das adelte sein Menü.

    Mir hätte sein Nudelsalat super geschmeckt, das Dressing und die Zutaten fand ich ausgesprochen lecker.

    Das Gulasch ebenso, gerade mit dem Apfelmus, ich kenne solche Kombis von meiner Stiefoma, das hat was, und mal ehrlich die Spätzleproduktion:

    Das war doch ein Event besonderer Art, auch hier merkte man: Der Willi war ein geschätzter Freund der Spätzlebäuerin.

    Wenn Willi doch nur sein Dessert in zwei Mini-Nocken abgestochen serviert hätte, dann wäre das Urteil über den schweren Nachtisch bestimmt positiver ausgefallen, denn an sich war daran nichts verkehrt, nur die Menge...

    Dann schließt sich der Kreis, denn es geht wieder um Herzensbildung und darum, dass sie einen auch unabhängig machen kann von kleinlich bürokratischen Spielregeln:

    Till sagt: Eigentlich hat Willy 10 Punkte verdient, vom Sympathiefaktor her, und gibt ihm 5, Manuel hingegen.setzt sich darüber hinweg und gibt dem Gesamtpaket Willy 8 Punkte. Das finde ich stark.
    Denn: Letztenendes bestimmen wir selbst die Regeln nach denen wir tanzen.

    7 hätte ich Willy für seinen Abend gegeben, denn er hat seine Sache nicht schlecht gemacht und ist ein echter Feelgood-Mensch.

    Dass ausgerechnet einer wie er, einer wie Sabina begegnen muss, tut mir leid.
    Zum Glück wird er in seine Willy-Wohlfühlwelt zurückschlüpfen können, während des Teufels Großmutter wieder in ihre ganz eigene Hölle einfährt.

    Nach nebligem Tagesbeginn scheint jetzt die Sonne juhu, sagt Susi

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