Freitag, 7. August 2015

7. August 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Berlin (oder Brandenburg?) bei Andreas


Holunderbeeren
Aperitif: Frozen Erdbeer-Margarita
Vorspeise: Vitello Tonnato
Hauptspeise: Kaninchen-Stifado mit Wurzelgemüse und Rosmarinkartoffeln
Nachspeise: Kaltes Fliederbeersüppchen mit Apfelstücken, Grießklößchen und gerösteten Croutons



Da brennen auch mir die Sicherungen durch ...

und ich konsumiere jetzt mal rohe Holunderbeeren, damit ich mich für heute verabschieden kann - obwohl ich mir eher wünschen würde, Jörg, der so gerne auswendig gelernte englische Floskeln loslässt, würde sich die in den Mund stecken. Bleibt den Zuschauern bei seinen Statements oft das Lachen im Hals stecken, gibt er zum Besten, dass die Mitstreiter die feine Ironie in seinem Dinner nicht erkannt haben.

??? Ich dachte - und er sagt - es geht ihm nur ums Kochen und nicht um Nebenschauplätze wie (Ironie - und)

ein schönes Anwesen, das nicht sein Ding ist. Dabei wäre dort mehr als genug Platz, um nicht wie in seiner Wohnung überall über Kinderspielzeug zu stolpern. Doch er stolpert letztlich eher noch über seine eigene Arroganz, die er auch angesichts der ideenreichen "Stiefel-Menü-Karte" äußert. Das gefällt  ihm als reduziertem Menschen nicht. Reduziert ist nur sein Outfit, das er eine ganze Woche inklusive der schweißtreibenden Tätigkeit am Herd offenbar nicht gewechselt hat. Ansonsten ist sein Leben alles andere als gegenstands-reduziert!

So ringt Jörg sich mickrige fünf Pünktchen für Andreas' Menü ab - und hat dabei vermutlich nach dem kommenden vierten schon sein fünftes Kindchen im Sinn. Sonst macht dieses "Versehen" doch gar keinen Sinn..

Den Hauptgang empfindet Jörg synonym zu einer Beamtenlaufbahn, die er auch nicht anstreben würde. Es gibt ganz viele Leute, die besser kochen können als Jörg und auch das Ding mit dem Beamtentum anders sehen. Offenbar hat er irgendwelche Probleme mit irgendeiner Behörde, anders kann ich mir diese Idee in Bezug auf den Hauptgang absolut nicht erklären.

Andreas tangiert das alles wenig, auch wenn er Letzter in dieser Runde wird. Den ersten beißen schließlich die Hunde (auch, wenn das Sprichwort andersrum lautet).


Seiner eigenen Meinung nach hätte Jörg den ersten Platz verdient, aber wie gesagt ... so uncool kann man nicht gewinnen, so in Aversionen gegen die meisten anderen eben auch nicht.

Andreas lebt sein zufriedenes Leben als Grüner-Daumen-Typ weiter, da ändert auch kein Runterpunkten von einem Menschen aus Marzahn etwas. Er kann mindestens genau so gut kochen wie Jörg, ist aber nicht so verbissen auf Sieg gepolt.

Die neun Punkte von Sabine und ihr Statement, dass der beste Koch der Woche nun Letzter geworden ist, machen mich froh. Dass auch Jörn nur sechs Punkte gibt, lässt mich doch wieder verzweifelnd in rohe Holunderbeeren beißen.

Vox sollte die Sieges-Prämie auf 5.000 Euro erhöhen, dann ginge erst richtig die Post ab. Und die Streu würde sich endgültig vom Weizen trennen.

Die Siegerin der Woche ist für mich Sabine, und der Verlierer eindeutig Jörg. Begründungen dafür kann man auch in meinen vorhergehenden Dinner-Beiträgen nachlesen. Heute kommt nur die endgültige Bestätigung hinzu.

Die Menschheit ist fortgeschritten, der Mensch ist dahin (Tucholsky)

Guten Abend, Gruß Biene 


4 Kommentare:

  1. Gestern wurde ich zeitweilig richtig sauer, die Hitze soll ja das Aggressionspotenzial erhöhen.

    Andreas aus Brandenburg, ich habe den Anfang verpasst, denke ein Ort im Umland.
    Dort gibt es solche beschaulichen Gebäude die auf einen Besitzer warten.
    So richtig warm werden konnte ich mit Andreas erst am Ende seines Kochabends
    als er herzhaft lachend sagt, ist mir alles schiexxxx-egal.

    Das kam von Herzen, es war ihm egal.

    Seine Kochkünste waren durchschnittlich, von einem Konditor hätte ich mehr erwartet.
    Zumindest das Dessert hat er vergeigt.
    Was hätte er für schöne kleine Schmackofatzis backen können.

    Zum Hauptgang sage ich nichts, es sah aber zumindest gelungen aus.

    Ich esse kein Kaninchen, bereite Weihnachten für meinen Schwiegersohn und
    Enkelin dieses zu. Immer!
    Es gelingt auch immer.

    Geht hier aber um Andreas.
    Er hat leider , mit einer Ausnahme bei Sabine, immer nur 7 Punkte vergeben.
    Auch bei Stefanie. Nach seiner Klassifizierung war er dann gut bedient mit
    seinen Punkten.

    Auch Stefanie vergab nur Punkte im Niedrigsektor.
    Nun kann sie wirklich gut
    kochen aber eine gute Gastgeberin war sie mit ihrer überheblichen Art nicht.

    Verdient gewonnen, Glückwunsch trotzdem.

    Bei Sabine schwanke ich , sie hat die Punkte auch nach Sympathie verteilt.
    Ich mag ihre urige Art, weil ich auch ein wenig Sabine bin.
    Immer mit der Klappe vornweg. Das Herz auf der Zunge.
    Bei Stefanie war sie ein wenig arg zickig aber die Gründe zeigt Vox ja nicht.

    Gestern habe ich zu meiner schlechten Meinung von Jörg noch einen Punkt drauf
    gesetzt, er trägt nicht nur schwarz und Glatze wie ein Markenzeichen, er mag
    keine schwulen Männer.

    Seine Augen und Andeutungen drückten die Abneigung aus.

    Privatmeinung: Ich mag keine glatzköpfigen Angeber die zwar ihre Vermehrung
    und Kinderzeichnungen in den Mittelpunkt ihres Kochabends stellen, bei anderen
    zum Privatleben intolerant sind.

    Heute wird es wieder heiß.
    Ich habe fertig. Eure Anna

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    1. Ist mir auch aufgefallen, dass er keine Schwulen mag. Und bitter aufgestoßen ist mir das ebenso. - Gruß aus einem Brutkasten, Silvia

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  2. Verrückt - bei meiner Oma auf dem Dorf, wohnten auch 2 Andreasse - in genau so einem Häuschen, klein, grau, blitzsauber, wunderschöner Garten, innen eine bezaubernde Puppenstube, es gab natürlich Gerede, aber: Die beiden sollten Brüder sein, Flüchtlinge aus Schlesien, wer konnte das schliesslich widerlegen...
    "Die Hagestolze" wurden sie genannt und waren vor allem bei den Frauen des Dorfes beliebt, eben weil sie die immer hausfraulichen Rat wussten, kochen, backen, Blumen binden, nähen, dekorieren...

    Hagestolz Andreas kann heute zum Glück offen mit Ehemann in trautem Hofglück leben und muss nur kurz den gemeinen schwarzen Miesling erdulden, den "Antiman" aus der großen Megacity, der alles besser weiss und besser kann.

    "Ein Sack Reis", stöhnte der ennerviert, als der Gastgeber auf eine Frage ausführlicher antwortete. An einen solchen - also einen schwarzen Sack Reis - erinnerte der liebe Jörg mich dann die nächsten 45 Min auch.

    Andreas kochte sich indes durch sein eher mittelprächtiges Menü:

    Vorspeise, fälllt wegen Thunfisch schon mal unter den Index, ist trotzdem vorschriftsmäßig zubereitet, da gibt es nichts zu meckern, sogar Jörg muss sich das Schandmaul mit Spezialmajo ohne Fisch kurzzeitig stopfen lassen.

    Dafür lästert er unmunter weiter über die Pausenbelustigung, ein gemeinsam gefertigtes "Acrylbild".
    Stefanie vergleicht ihn mit einem Stinkekäse - Teffer, versenkt!!

    Das Hauptgericht, korrekt gebastelt, für meinen Geschmacvk zu viel Zimt. zu wenig Knoblauch und die falschen Kräuter mit geschmort, die meisten davon eigenen sich nur zum frisch oder last minute drüberstreuen.

    Auch wenn Stifado rustikal ist: Die Sosse gehört ordentlich durchpassiert und extra abgeschmeckt. Offensichtlich sammelte sich darin jede Menge ungeniessbarer Gewürzreste und Schrunden und so richtig gesalzen war die Chose auch nicht.
    Schade, denn die Grundlagen waren ansonsten gelungen und das Fleisch saftig.

    Andreas` Dessert krankte im Grunde an denselben Fehlern:
    Mangelnde Sorgfalt, kein Abschmecken.

    Ich mache oft Fliederbeersuppe, köstlich!
    Die schmeckt immer sanft und seidig, niemals interessant oder gewöhnungsbedürftig.

    Ich verwende, wenn ich keine frischen Beeren habe, ganz normalen Saft aus dem Tetrapack, der feingeschnittene Apfel wird getrennt mit Vanille und wenig Apfelsaft bissfest blanchiert und später in die sämige (kalte) Fliederbeersuppe gegeben.
    Das mildert die Bitternis der Beeren. Auf 1l Suppe kommt ca 1 Boskop.

    Zimt und Nelken haben in der Suppe nichts zu suchen.

    Griessklösschen und Croutons hingegen waren toll, aber was nützt es, wenn sie im ungeniessbaren Suppensee schwimmen?

    Naja, hatte wenigstens die schwarze Eminenz, der Sack Reis, wieder was zu blubbern und seine Wertung auf ungerechte 5 Punkte herunter zu schrauben, gelang ihm jetzt auch mit voller innerer Geschmeidigkeit, unserer "Bitch am Tisch".

    Ich sehe Andreas, Sabine, Jörg und Jörn absolut gleichauf. Gewonnen hat verdient Stefanie, verloren hat ganz allein Jörg.

    Hier regnet es bei 18° - ist in Ordnung, Gruß Susi

    ebnnsi

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    1. Was soll das heissen: "ebnnsi" ?? Botschaften aus fernen Welten?
      Vergessener Buchstabensalat! Sorry, Susi

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