Foto: Petra Silie |
Alles auf Anfang
wäre gar keine schlechte Idee - denn so wie es jetzt läuft, sieht es nach einem langsam vor sich hin dümpelnden Ende der Serie aus. Als Zuschauer hat man eine direkte Ahnung davon, dass es sich hier um weiter nichts als Kulissen von Häusern handelt - die ansonsten unbewohnt sind. So leer und still wird die Kulissen-Straße auch über den Fernseh-Schirm gebracht: Fern von jeder Lebendigkeit.
In dieser friedhöflichen Stille kommt es nicht glaubhaft rüber, dass die Leute das Akropolis zertrümmern - was wohl eher dem Plot auf die Sprünge helfen soll. Aber wie es so oft passiert, verlieren sich Handlungsstränge und werden einfach nicht weiter verfolgt.
Ich tippe mal, Adi und Jack räumen den Laden wieder auf, und weiter passiert gar nichts.
Auch, dass die neue Freundin vom "Hasen" polyamour lebt - ist leider nur langweilig. Da ist wohl einem Drehbuchautor ein Wort unter die Augen gekommen, und das wurde sogleich als innovative Idee aufgegriffen.
Schlimm ist es, wenn Iffi Zenker ihre schönen Haare durchs Bild trägt: Die werden hin und her geworfen, um ins rechte Bild zu passen, dass es einem manchmal schwindelig wird. Ansonsten ist von dem Temperaments-Bündel früherer Jahre nichts übrig geblieben: Hier hat es eine nicht von der Kinder-Darstellerin ins Schauspielfach geschafft. Geradezu peinlich ist ihr Auftreten manchmal, besserwisserisch und wenig passend zu einer Frau ihres jungen Alters.
Und selbstverständlich findet Lea es plötzlich interessanter, eine Ausbildung zur Friseurin zu machen - anstatt ihr Abitur zu bauen. Nun ja, ab heute gilt ja auch der Mindestlohn für Friseure, das dürfte wohl Anreiz genug sein, bei anderen Chancen doch lieber zum altbewährten Handwerk zu greifen. So richtig aus dem Leben gegriffen sieht anders aus.
Und Hans, einmal vom lieben Typen hin zum boshaften alten Mann und sofort wieder zurück! Und das sogar ganz voller Demut und der neuerlichen Hingabe an seine Anna. Auch so läuft Leben nicht!
Nur Lisa ist immer noch die böse Lisa. Aber ob Murat und Paul aus ihrer gegenwärtigen Misere einen Ausweg finden - oder ob Lisa beide einfach einen Kopf kürzer macht? Doch zur Not können die Autoren auch Lisa in eine vorübergehende freundliche Stimmung versetzen - und alles wird gut.
Ob es insgesamt wieder gut werden kann bei der Lindenstraße, wird bezweifelt. Der Höhepunkt ist lange überschritten und die Tatsache "... man sollte aufhören, wenn es am schönsten ist" wurde nicht wahrgenommen.
Es bräuchte schon ein paar verdammt gute Ideen-Geber, um dieser Serie noch mal Schwung zu verleihen. Eigentlich sollte man sie lieber zu Grabe tragen.
Guten Morgen, Gruß Biene
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