Bone Sweet Bone |
Das Hundehotel
Ich oute mich mal, denn manchmal sehe ich nur zu gern Kinderfilme. Die Vorfreude auf die Weihnachtszeit gilt dann auch wieder dem süßen Michel aus Lönneberga. Bei Tierfilmen bin ich eher abgeneigt, auch wenn sie kindheitsträumende Kulleraugen verursachen. Da empfinde ich es als sehr unangenehm, wenn hier dressierte Tiere vor die Kameras gezerrt werden.
Doch - wenn alles nach dem Tierschutzgesetz ablaufen sollte, ist nichts dagegen einzuwenden, den natürlichen Spieltrieb von z. B. Hunden voll auszunutzen. Und wenn dann noch - hoffentlich - in aller Geduld gedreht wurde, so darf es an einem warmen (zum Glück nicht mehr brüllend heißen) Samstagnachmittag auch mal ein Film über Kinder, Heranwachsende und ihre Liebe zu Hunden sein.
Die Geschwister Brian und seine sechzehnjährige Schwester Andy haben keine Eltern mehr, und werden von dem Mitarbeiter Bernie der Sozialbehörde von einer in die nächste Pflegefamilie gegeben. Nirgendwo dürfen sie auf Dauer bleiben, denn ...
Bruder und Schwester haben ein Geheimnis, und das heißt Friday und ist ein kecker und süßer Terrier, den sie vor allen verstecken müssen.
Der süße Friday stürzt die zwei von einer Bredouille in die nächste. Aber eines Tages findet Friday ein verlassenes, herunter gekommenes Hotel - und schwupp di wupp: Dort leben bereits eine weise alte Dogge und ein ganz junger Bullterrier.
Wie das Leben so spielt, gesellen sich nach und nach noch jede Menge an Hunden hinzu. Zum Glück helfen ihnen auch drei andere junge Menschen bei der Aufgabe, diese zu versorgen, zu bespaßen und ihnen ein Schicksal in der Tötungsstation zu ersparen.
Hier ist natürlich die Grenze zum Märchen eng gesteckt, aber auch gewollt. Im normalen Leben würde man dies gar Animal Hoarding nennen dürfen. In diesem Film ist es eine Rettungsaktion von zwei elternlosen Kindern, die in den Hunden ihre Heimat suchen und ihrerseits den Hunden ein Zuhause geben.
Köstlich ist der nach menschlichem Ermessen nicht so schöne kleine und ängstliche Nackthund, der die Prinzessin aller Hunde, eine große stattliche Königspudelin liebt - und sie liebt ihn. Das passiert auch im wahren Hundeleben, denn sie gehen nicht nach äußerer Schönheit oder einem besonderen Ansehen, sondern folgen nur ihrem Geruchssinn ...
Am Ende fliegt alles auf, die Hunde kommen in die Tötungsstation - und werden erneut befreit. Mit Hilfe der Presse wird trotzdem alles gut, und die Geschwister werden für ihren Mut belohnt, denn endlich wollen der kinderlose Bernie und seine Frau sie adoptieren: Was schon von Anfang an in der Luft liegt.
Ein Film über Treue und Hingabe und selbstloser Aufgabenstellung, um für die Schwächsten einzutreten, obwohl die Protagonisten selber zu den Schwachen gehören.
Hier kann man sowohl von den Hunden als auch von den jungen Menschen jede Menge lernen.
Leider ist der tatsächliche Schluss dann doch sehr amerikanisch - den hätte man hunde-affiner hinbekommen können.
Guten Tag, Gruß Biene
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