Montag, 31. August 2015

31. August 2015 - Aus dem Bienenkästchen - Beim Friseur



Beim Friseur

Neben mir sitzt ein älterer Mann, der sich Dauerwellen legen lässt - und am Ende nur halb so schlimm damit aussieht wie ich eigentlich befürchtet hatte. Dass er aber die zügigen Abwicklungen beeinträchtigt, scheint ihn nicht zu stören. Immerhin kann er zu dem Small-Talk jede Menge an Erfahrungsschätzen einbringen, und

er kennt in dieser Stadt Gott und die Welt. Gott? Hat Gott denn diese Stadt nicht längst verlassen? Auf jeden Fall berichtet er von dieser und jener örtlichen Lichtgestalt, die ich leider kaum alle vom Namen her kenne.

So verlasse ich mich blind auf fast alles, was die Leute beim Friseur so von sich geben: Eine Frau, die mir gegenüber sitzt, beschwert sich laut, dass ihr Neffe kürzlich durch die Fahrprüfung gefallen sei - und das nur, weil er vergessen hatte, den Blinker zu setzen.

Das ist mein Einsatz. Als Viel-Fußgängerin sind mir die Nicht-Blinker - und davon gibt es mehr als von denen, die blinken - ein Dorn im Auge. Also mische ich mich ein und meine, das sei ganz richtig, jemanden durch die Prüfung fallen zu lassen, der schon bei eben dieser nicht mal den Blinker findet.

Wie schnell jemand mundtot gemacht werden kann, erlebe ich kurz darauf: Sie schweigt, obwohl sie zuvor nicht nur den ganzen Salon unterhalten hat - sondern auch locker noch die Einkaufsstraße mit einbezogen hat, denn ihre Stimme ist unerhört laut.

Die liebsten Themen gehören immer noch den Urlaubsreisen. Und so muss ich mit anhören, dass die Frau links vom Eingang letztens in Kenia war - und dort aus ihrem Hotel nicht raus gehen musste. Ich mische mich jetzt mal nicht ein - aber die will den Leuten doch wohl nicht verklickern, dass sie in Kenia war?

Eine junge Frau erzählt von ihrem ersten Kind, auch so ein gern durch gekautes Thema. Eine andere hebt ihre Enkelchen in den Himmel. Inzwischen bin ich schon eine Stunde hier und mit den Nerven völlig durch ... Da fängt glatt einer an, über Politik zu reden. Fehlt nur noch, dass jetzt Bier ausgeschenkt wird.

Einer meiner gruseligsten Termine alle paar Wochen. Am Ende flüchte ich fix und foxy und laufe beinahe vor ein Auto, dessen Fahrer nicht blinkt ...

Guten Morgen, Gruß Biene


Sonntag, 30. August 2015

30. August 2015 - Aus dem Bienenkästchen -




Wenn der Postmann nicht klingelt

dann ist Montag, Schontag und kein Zustelltag. Doch die Post bestreitet, dass sie an Montagen nicht liefert, es fielen nur weniger Sendungen an. Nachdem unsere Tageszeitung zehn Testbriefe verschickt hat, die alle an einem Montag hätten ankommen müssen, von denen aber nicht ein einziger ankam,

gerät die Postwerkstatt in Erklärungsnot.  Aber auch nicht wirklich, denn um Ausreden ist diese Firma nicht verlegen.

Ist doch schön, wenn die Postmenschen auch mal einen freien Tag haben und diesen an einen geliebten Sonntag anhängen dürfen. Warum aber vehement erklärt wird, die Post liefere auch an Montagen Briefe, bleibt unerklärt. Selber habe ich schon seit langer Zeit an jedem Montag gähnende Leere im Briefkasten. Nicht mal die ungewollten Werbe-Aufforderungen finden den Weg zu mir. Danke, lieber Postmann!

Mein Briefkasten braucht auch mal eine Verschnaufpause, in der er frische Luft bekommt und der Leere frönt - wie auch jeder Mensch mal einem Tag der Langeweile huldigt, wenn einfach nichts los ist als geduldig vor sich hin zu leben.

Auf das Klingeln des Postmannes oder der Postfrau warten müssen dann auch nicht jene Leute, die den Service gebucht haben - dass man nach ihnen sieht, um sicher zu stellen, dass sie noch am Leben sind. Oder wurde denen gleich bei Vertragsabschluss gesagt, dass man an Montagen diesen Service nicht bieten könnte?

Wenn das Schule macht, schließen wieder alle Friseure an Montagen. Im Moment haben nur die geschlossen, die viel auf sich und ihre Traditionen halten.

Auch die Polizei könnte sich einen freien Tag gönnen. Falls sich also Leute an die Köpfe kriegen wollen - so sollen sie dies gefälligst an einem Sonntag oder Dienstag machen.

Die Bäcker nehmen sich ebenso frei wie die Zeitungsleute oder gar die Ärzte, und die Kindertagesstätten bleiben auch geschlossen.

Gleiches Recht für alle. Gleiches Chaos für alle. Und falls ihr morgen nichts von mir hört, bin ich von dem Virus auch schon befallen.

Guten Tag, Gruß Biene


Samstag, 29. August 2015

28. August 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - "Das Wunschmenü" - Freitag in Dortmund bei Martina




Martina muss Katharinas Wunschmenü kochen:

Vorspeise: Shish Tawook
Hauptspeise: Filetsteak mit Zoodles ("Zucchininudeln") und Blumenkohlpüree
Nachspeise: Magnolia Bakery Style Cupcake


Der tickende Faktor

Clean-Food und seine Exklusiv-Inhaberin Katharina machen Martina einen Strich durch die Rechnung, denn wer kann schon mit solch einem Menü gewinnen. Zudem soll der Nachtisch Katharina an ihre New Yorker Zeit erinnern, in der sie glatt 50 Kilo mehr gewogen haben muss, wenn sie sich dort nur von Süßkram wie Cheese-Cake undsoweiter ernährt hat.

Mit ihrem eigenen Wunschmenü hätte Martina, die leidenschaftliche Ehefrau und Mutter von fünf Kindern in dieser Runde unbedingt gewonnen, denn sie ist küchenerfahren und steckt die anderen Künstler locker in die Tasche.

Ein Raunen geht durch die Runde als Katharina anrauscht: Das Kleid könnte aus der Fetisch-Boutique einer  Dinner-Teilnehmerin, die letzte Woche gekocht hat, stammen. Aber es passt gut zu ihr und zu ihrem Geklimper und vor allem zu dieser anstrengenden Stimme, die noch auffälliger als ihr Augenaufschlag über den Schirm kommt.

Nur ihre Waage hat sie heute vergessen. In Restaurants schleppt sie diese stets mit, um auch nicht ein Gramm zu viel zu sich zu nehmen. Es wäre an der Zeit, dass Waage-Designer mal eine zusammenklappbare für die Handtasche erfinden. Oder gibt es so was schon?

Der nächste in der Runde, der es nicht allzu gut mit der Gastgeberin meint, ist Florian: Am Montag tendierte er noch in Richtung "Liebling der Woche", während mir heute für ihn nur noch der Titel "Memme der Woche" einfällt. So jung und schon so kritisch!

Osman hingegen ist nicht Fisch und nicht Fleisch. Wie er manchmal sein Schnütchen verzieht, geht eher in Richtung Girlie-Style. Immerhin bewertet er Martina mit neun Punkten, was mehr als fair ist.

Und natürlich gibt es für den Cup-Cake von Katharina eine Klatsche: Ist eben die Dortmunder Variante des New Yorker Stars, da machste nix.

Die bodenständige Martina verliert weder Nerven noch Geduld und geht für mich als Siegerin aus diesem Rennen hervor, auch wenn sie nur achtundzwanzig Punkte bekommt.

Obwohl natürlich Osman die Siegprämie von 3.000 Euro am Ende einstecken darf. Davon muss er 2.990 Euro an Niki abgeben, die sein Menü nicht nur gekocht, sondern ihn auch noch organisiert hat, so planlos wie er in der Küche ist.

Zu Recht enttäuscht ist Matthias von seiner geringen Punktezahl. Die Tafel mit den mageren Punkten lässt er schnell wieder in der Versenkung verschwinden.

Dorthin verschwinde ich jetzt auch.

Guten Morgen, Gruß Biene

Freitag, 28. August 2015

28. August 2015 - DVD-Kritik - "In meinem Himmel"



In meinem Himmel

Susie ist vierzehn Jahre alt, lebt in einer glücklichen Familie mit zwei Geschwistern und gerade bahnt sich die erste Liebe zaghaft an,

als das Grauen zuschlägt. Sie stirbt am 19. Dezember 1973 in den Händen eines pädophilen Mörders, der sie in eine Falle gelockt hat. Während ihre Mutter den Tisch für das Abendbrot deckt, geschieht das Grauenvolle, das betroffene Menschen nie mehr verwinden denn überwinden können.

Der Film ist einerseits ein Drama, andererseits beherbergt er sogar humorvolle Akzente, die man wohl nur in amerikanischen Filmen in der Art bewundern darf,

denn im größten Unglück hilft manchmal nur eine ganz kleine Prise Humor.

Das haben deutsche Filmemacher noch nicht verinnerlicht.

Zudem ist der Film voller Poesie, denn er spielt auf verschiedenen Ebenen: Einer, die man kennt, denn sie bedeutet das Leben - und einer anderen, die uns allen unbekannt ist, denn sie beinhaltet den Tod.

Susies Familie ist am Boden zerstört, doch besonders den Vater trifft es in aller Härte - wenn man in solch einem Fall überhaupt von einer Rangordnung der Verzweiflung sprechen kann:

Hier kommt das Mystische ins Spiel: Susie und ihren Vater verband etwas, das über Leben und Tod hinaus geht. Und auch ihre Schwester lässt sich in den Sog hineinziehen ...

So kommen beide der Tat und dem Täter des Unvorstellbaren einer zuvor glücklichen Familie mit Hilfe von Susie aus dem Jenseits auf die Spur. Heute könnte man Profiler anstatt des Jenseits zu Hilfe nehmen. Sorry für das Bodenständige.

Ein Film, der zwar hier und da die Tränendrüsen anschmeichelt, aber nicht auf diese drückt. Das Drama spielt in einem Jahrzehnt, in dem man nicht davon ausging, dass es solche Taten überhaupt geben kann. So wird es transportiert.

Das größte Leid, das eine Mutter und ein Vater sich vorstellen kann, und wenn am Ende der Täter gefasst wird,

wird auch nicht alles wieder gut. Nur einen Ticken gerechter.

Guten Tag, Gruß Biene

27. August 2015 - Vox - "Das Wunschmenü" - Donnerstag in Hamm bei Osman

Amboseli-Nationalpark

Osman muss Martinas Menü kochen:

Vorspeise: Panierte Jakobsmuscheln auf Spargelsalat
Hauptspeise: Surf and Turf mit Rosmarinkartoffeln und einer leckeren Soße
Nachspeise: Crème brûlée mit Erdbeerfächer


Sie säen nicht, und sie ernten doch

gilt nicht nur für die Vögel in der freien Natur, sondern auch für Osman, der in seiner Küche gleich zwei Regisseure beheimatet: Einmal den vom Sender und zum anderen

seine Freundin und Schülerin Niki, die den Überblick behält und ohne die er vermutlich kein am Ende so hoch bewertetes Dinner auf den Tisch gebracht hätte. Sonst malt sie nach seinen Anweisungen  Zebras, weil die nach Osmans Aussage "in" seien, heute kann sie sich mit Kochkenntnissen revanchieren. Da er an Anosmie leidet, also keinen Geruchssinn hat, wobei gleichzeitig auch der Geschmackssinn beeinträchtigt ist - wäre es wohl anders auch kaum möglich. Es hätte lediglich die Möglichkeit bestanden, sich überhaupt nicht für eine Kochsendung zu bewerben ...

Gestern bei Matthias hat er die Schärfe des Lamms kritisiert - und heute kommt er mit solch einer Sache um die Ecke! Ist ja im Bereich der Möglichkeiten, dass er durch seine Erkrankung bedingt außer Schärfe, Süße undsoweiter sowieso nicht viel schmeckt. Wie man das jedoch in eine Bewertung einfließen lassen kann, lässt auf ganz andere Urteils-Kriterien schließen: Abneigung gegen den Kochenden steht bei mir als Urteils-Begründung da ganz hoch im Kurs.

Osman erfährt im Gegenteil unerhört viel Zuwendung, besonders von seiner New York-Cheese-Cake-Kollegin Katharina, der die zehn Punkte, die sie ihm am Ende des Tages verleiht, schon im Gesicht geschrieben stehen, bevor sie überhaupt seine Wohnung betreten hat ...

Und so nimmt die Begeisterung wimpernschlagende Fahrt auf. Während Matthias, der neben ihr sitzt und Osmans Kochergebnisse auch bewerten soll - von ihr vollkommen und böse abgebürstet wird.

Störten sie gestern noch Hundehaare auf einem Sofa (die habe ich zwar nicht gesehen, aber unschön ist das allemal) belustigt es mich heute, dass Osmans Kater katzfrech nach Leckerchen suchend auf den Esstisch springt - und sie es keiner Erwähnung für nötig hält. Andere hätten da gleich Zeter und Mordio gerufen, sie zieht nicht einmal den Hauch eines Pünktchens dafür ab.

Die Menügeberin Martina möchte sich durch das Essen an ihre Silberhochzeit erinnert sehen, was Vorspeise und Hauptgang angehen, an die Nachspeise hat sie andere Erinnerungen. Und ohne Niki wäre das alles nichts geworden ...

Um die ihn umgebenden Frauen nicht zu verwechseln, nennt Osman sie durch die Bank alle "Liebes", doch nach diesem Tag wird Katharina sein Allerliebstes sein. Sogar zu Sünden gegen ihre Low-Carb-Ernährung hat er sie verführt, dieser Künstler an der Leinwand, Kamera und den offenen Frauenherzen.

Insgesamt bekommt Niki zweiunddreissig Punkte von den Mitstreitern, wobei auch die beiden Männer jeweils eine Sieben zücken.

Matthias wird immer stiller, und vielleicht wird er am Ende nicht mehr so schöne Worte über die Leute im Ruhrpott verlieren wie am Anfang der Sendung. Und das täte mir für den aus Bayern zugereisten Mann leid.

Katharina kann ich gar nicht ernst nehmen. Und Osman sei es gegönnt, am Ende zu gewinnen, er kann das Geld sicher gut brauchen.

Guten Morgen, Gruß Biene

Donnerstag, 27. August 2015

27. August 2015 - ZDF - "Uli Hoeneß - Der Patriarch"



Der Patriarch

und sein Darsteller Thomas Thieme verschmelzen hier zu einer Person, in der der eine Vorlage und der andere als darstellender Künstler offenbar eine Glanzleistung abliefert. Was und ob überhaupt etwas den Doku-Film für den Zuschauer interessant macht, kann jeder für sich heute Abend entscheiden, falls er dem wenig spannenden - wie meine Fernsehzeitung urteilt - Fall zusieht.

Uli Hoeneß war für mich nur ein Name, bekannt durch selbstherrliche Äußerungen in Talkshows, die ganz anders klangen als es schließlich in seinem eigenen Leben der Fall war. Das Dortmunder "Fußball-Gen" habe ich nicht vererbt bekommen, was auch zeigt, nicht jeder interessiert sich für die wichtigste Sache auf der Welt. Oder war es doch nur die zweitwichtigste?

Nach dem Duft des Geldes?

Thomas Thieme spielt hier den älteren Hoeneß, während der jüngere von Robert Stadlober gezeichnet wird. Thieme ist einer der besten deutschen Schauspieler, der jede Rolle mit Leben ausfüllen kann. Dass er in einem kürzlich gegebenen Interview über Uli H. äußerte:

"Was sind 28 Millionen?
Das ist doch nur Geld!"

macht es mir jetzt ausgesprochen schwer, ihn neben seiner schauspielerischen Tätigkeit als Menschen einzuordnen. In welchem Wolkenkuckucksheim ist solch eine Aussage zu Hause? In welchem Kopf gedeihen solch lustige Gedanken, die jedem Finanzbeamten sogleich Kopfschmerzen bereiten?

In dem Interview vergleicht er sogar wirklich furchtbare Geschehnisse im heutigen Deutschland mit der Verfolgungsjagd auf einen Uli Hoeneß, der angeblich von der Öffentlichkeit "kaputt gemacht werden sollte".

" ... und dies nur, weil er 28 Millionen unterschlagen hat." (Zitat: Thieme)

Hat der Mann denn keinen Presse-Berater? Kopfschüttelnd wende ich mich ab und werde mir das Ärgernis über diese lächerlichen 28 Millionen heute Abend nicht antun. Wenn das nur Geld ist und nichts bedeutet, frage ich: Warum wurde dann überhaupt über so eine Geringfügigkeit ein Film gedreht?

Ich würde mich freuen, wenn Vox Thomas Thieme beim Promi-Dinner kochen ließe - es wäre eine sooo schöne Gelegenheit, noch mehr solcher intelligenter Äußerungen zu hören. Ein Traum, den er dem Sender sicher nicht erfüllen wird. Immerhin gehört er nicht zu der hinteren Garde der spielenden Zunft.  Aber im 28-Millionen-Club spielt er auch nicht mit.

Guten Tag, Gruß Biene




26. August 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - "Wunschmenü" - Mittwoch in Lünen bei Matthias




Matthias muss Osmans Wunschmenü kochen:

Vorspeise: Flusskrebs-Avocado-Salat mit Gurkendressing
Hauptspeise: Knoblauch-Lammkeule, dazu Ofenkartoffeln und anderes Gemüse
Nachspeise: New York Cheesecake mit Grütze


Auf den Hund gekommen

und im Stimmungs- und Punkte-Tief gelandet. Einzig Golden Retriever Marley schmecken die Häppchen, während die Gäste über einem großen Happen wie einem New York Cheese-Cake fast den Verstand, aber zumindest die Glaubwürdigkeit verlieren. Der Herd als Kampfeinsatzgebiet, Kochlöffel und Pfannen als Waffen, und schon wird bereitwillig mit Wörtern auf den viel Mühe scheuenden Koch geschossen.

Zum Lamm fehlt nämlich die Soße, dafür ist es zu scharf gewürzt für den Menügeber Osman: Der mochte die gefällige Schärfe schon in der Küche seiner Mutter nicht.

Es wäre also dringend an der Zeit, eine Wunschmenü-Woche mit Kandidaten zu veranstalten, die hellseherisch fähig zu sein glauben und tätig sind. Menschen ohne Zweites Gesicht haben in dieser Abart vom perfekten Dinner keine reelle Chance.

Obwohl ein paar zweite Gesichter heute deutlich zu sehen und hören sind:

Katharinas Tränen sind getrocknet, und sie erweist sich als eine der Teilnehmerinnen an einem New Yorker Cheese-Cake-Seminar. So viel wie sie über diesen Käsekuchen weiß, stellt sie glatt alle New Yorker in den Schatten und lässt sie alt aussehen.

Florian gibt die männliche Memme und hätte vermutlich gern einen Gen-Test von den Flusskrebsen, die Matthias verarbeitet hat, denn vorher gibt er sich mit dem Ergebnis auf seinem Teller kaum zufrieden.

Osman zeigt sich als Gönner, doch mit einem Blick in sein Gesicht steht in diesem die Freude über das komplette Versagen des kritischen Matthias geschrieben.

Der ist heute nicht so kritisch und siedelt seine Leistung im Neun-Punkte-Bereich an. Stattdessen gibt es dreiundzwanzig Komplett-Punkte - und es wären wohl noch ein paar weniger geworden, wenn alle Teilnehmer in vollem Umfang ihren Gefühlen gefolgt wären ...

Doch wie schön ist es, wenn für manche Leute ein Käsekuchen das Wichtigste auf der Welt zu sein scheint, obwohl sie in Wahrheit längst den Bezug zum Essen und Trinken verloren haben ...

Guten Morgen, Gruß Biene

Für meine Oma Josefine und für Inge

Mittwoch, 26. August 2015

26. August 2015 - Vox - Goodbye Deutschland in Australien bei Susi und Andy

Foto: M. R.


Das heulende Elend

kann endlich sein Ende finden, die australischen Wetterstandsmeldungen können sich wieder  im Normalbereich einpendeln, denn Susi verlässt den Kontinent, das Land, den Mann, seine Kinder - und hier bleiben von ihr nur all die Tränen, die sie sich zusammengeheult hat. Nächste Tränen-Arien finden dann hoffentlich ohne öffentliche Beteiligung privater Sender im heimatlichen Berlin statt.

Noch einmal darf sie öffentlich wehleidig ihr Selbstmitleid in die Gemeinde senden lassen, wenn dieser ob der späten Abendstunde nicht sowieso schon die Augen zufallen - oder sie sich dann doch lieber die neue Serie auf ZDF Neo "The Knick" (spannend, neuartig, bösartig, nichts für schwache Nerven) gönnen.

Also keine Serie für Susi. Denn ihre Nerven schreien nach einem professionellen Ohr, das ihr zuhört, aber wenigstens Geld für seine Dienst erwarten kann.

Schmerzensgeld verdienen sich die Zuschauer allemal, die sich diesen australischen Ausflug der Berlinerin Susi angetan haben. Doch der Sender ist konsequent der Meinung: Je mehr die Auswanderer scheitern, je erfreuter ist der Zuschauer, während die Zuschauerin ja sowieso nur auf neue Episoden von Mr. LovaLova Jens wartet.

Andy Peuler ist hier kein Ersatz für den nach Mallorca geflohenen Künstler von eigenem Gutdünken: Obwohl er wie die Made im Speck von der Witwer- und Waisenrente lebt. Dafür dankt er seiner verstorbenen Frau mit rührenden Worten in jeder Sendung. Ansonsten spinnt er untätig in seinen Tag-Träumen herum und ist jetzt genau so pleite und fast genau so sexy wie der Büchner. Der Zustand der Pleite kostet Susi weitere Tränen, und ihm verdankt er ihre anschließende Flucht aus dem Land, in dem sich für beide nichts gebessert hat.

Susi heult auch um ihren Hund Scotty, den sie schnöde in Berlin zurück gelassen hat - in der Hoffnung, Andy werde ihm schon den Weg zum australischen Bürger ebnen. Andy ebnet nichts. Er frönt seiner Bestell- und Kauf-Wut und jetzt wohl noch der Susi-Wut.

Die kann in Berlin tränenreich ihre Familie wieder in die Arme schließen. Hund Scotty erkennt sie auch noch, aber meine Hunde machen mehr Theater, wenn ich mal eine halbe Stunde einkaufen war - als Scotty nach Frauchens monatelanger Irr-Reise.

In der Agentur für Arbeit in Berlin haben sie schon jede Menge Taschentücher besorgt, um für den bevorstehenden Susi-Besuch gerüstet zu sein.

Jetzt ist aber mal Schluss mit dieser Susi-Andy-Liebes-Hass-Zuschauer-Verdummdödel-Geschichte, Vox!

Guten Tag, Gruß Biene


25. August 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Witten bei Katharina

Kunstwerk im Kantpark

Katharina muss Florians Wunschmenü kochen

Vorspeise: Polnische Kroketten
Hauptspeise: Kroatische Peka
Nachspeise: Frischkäsetörtchen auf warmem Smoothie



Es steht eine Träne vorm Kochtopf

und kämpft sich tapfer durch den Tag, der für sie so hoffnungsfroh anfing: Denn als Bodybuilderin glaubt sie fest an sich und ihre Wettkampf-Qualitäten. Doch an genau diesen - wenn es ums Kochen geht - sind bereits Generationen von Frauen gescheitert, wenn sie sich zum Beispiel dem Vergleich mit einer Schwiegermutter stellen sollten ...

Mit ihrer Stimme für fortgeschrittene Gehör-Masochisten spricht sie zudem noch so schnell, dass der Eindruck entsteht: Je mehr Worte, je höher die Gage. Und eigentlich klingt sie wie eine, der man sonst nicht zuhört:

Diese mit Miss Piggys Augenaufschlag konkurrierende Anti-Köchin muss sich schließlich geschlagen geben und die Kochlöffel strecken. Lediglich ihr Augenaufschlag toppt den von Miss Piggy um ein paar Millimeter..

In der Küche der Mama hilft ihr persönlicher Kermit, der sie nicht verlassen hat, und dies bestimmt auch nicht vor hat - obwohl am Ende des Tages auch für Katharina feststehen dürfte, dass die gemeinsame Reise nach Portugal, finanziert durch die Siegprämie - ein Komplettausfall wird. Macht ja nix, auch in Essen oder Gelsenkirchen kann man was erleben!

Wer immer ihr Mut zugesprochen hat, sich für diese Sendung zu bewerben - er hat es nicht gut mit ihr gemeint. Denn der Wille ersetzt keine fehlenden Kenntnisse und für den gibt es höchstens eine knappe Erwähnung in den Annalen des perfekten Dinners.

Der Hauptgang geht komplett am Thema vorbei und hat sich im Topf so was von schwarz geärgert, dass sie ihn nicht servieren kann.

Mit einer schnell gebastelten Alternative, zu der ihr Freund seine Hauptrolle an diesem Abend innehat, geht es an den Tisch

und dann fließen die Tränen. Krokodilstränen? Wut-Tränen? Mädchen-Tränen?

Diese Tränchen bekommt sie mit sechsundzwanzig Punkten versilbert - bisher. Denn im Laufe der Woche wird sie wohl noch ganz von der Sieger-Treppe fallen.

Im übrigen müsste sie als Wettkämpferin eigentlich wissen, dass Doping-Mittel auch für die Preisrichter verboten sind.

Ungerührt vom Wasserfall stelle ich fest: Manche Bewerberinnen wissen vermutlich überhaupt nicht, worum es in der Sendung so ganz am Rande auch noch geht: Ums Kochen! Man macht ja auch keinen Bock zum Gärtner.

Guten Morgen, Gruß Biene

Dienstag, 25. August 2015

24. August 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Dortmund bei Florian


Florian muss Matthias' Wunschmenü kochen:

Vorspeise: Leberknödelsuppe
Hauptspeise: Wildgulasch in Rotweinsoße mit Rotwein-Apfelblaukraut, dazu ein Breznknödel
Nachspeise: Gestürzte Bayrisch Crème,dazu Apfelküchlein mit Vanillesoße


Carpe Diem

Mit Schwung, einer gehörigen Prise Enthusiasmus und nicht zuletzt mit Tatkraft inklusive Google und Handy macht Florian sich daran, das erste Dinner in einer neuerlichen Ruhrgebiet-Woche zu wuppen. Das stammt zwar aus dem fernen Bayern, aber so ganz unbekannt ist es hier auch nicht. Als unbekannte Größe erweisen sich später nur die lieblichen Erinnerungen, die der Menügeber Matthias damit verbindet.

Es ist nicht die Zeit, in der man Hirsch mal so einfach im Laden um die Ecke bekommt, was Matthias auch weiß - und trotzdem hätte er gern ein Wildgulasch mit dem König des heimischen Waldes. Florian, ganz flott im Denken und Handeln unterwegs, kann schließlich einen Rehrücken ergattern. Das Reh sei ja die "Frau" vom Hirsch! Da wird sich die Hirschkuh vermutlich sehr drüber ärgern, und der Rehbock sich entmannt sehen.

Während Florian in seiner Küche rum-rödelt als gelte es, den Mount Everest zu bezwingen oder doch nur, wenigstens eine Vorabendsendung zu stemmen, erteilt Matthias ungefragt einen Kurs in bayrischer Mundart. Vermutlich ist er ohnehin als Entwicklungshelfer in den Ruhrpott gekommen, aber er wird unverrichteter Dinge wieder abreisen müssen.

Mit den Wimpern vorne weg klimpert Katharina bei Florian ein. Und ganz vorne weg trägt sie eine Tiefkühltüte mit Blumenkohl nebst Banane und Joghurt. Sie isst "clean", ob sie auch noch ganz clean ist, wird sich zeigen.

Doch Florian grenzt diese Minderheit nicht aus, sondern bereitet ihr gern auch noch ihr Wunschmenü zu, obwohl er schon langsam ein bisschen am Rad dreht ...

Denn wie hätte er erstens ahnen können, dass mit Osman ein Moslem kommt, der kein Schweinefleisch isst - und zweitens der Speck in den Leberknödeln überhaupt vom Schwein stammt? Seine Überforderung ist vom Sender gewollt und wird wie ein Geschenk entzückt angenommen, aber die mehrfachen Entschuldigungen an Osman bringen ihm am Ende acht Punkte von diesem ein.

Martina ist voll des Lobes über sein Menü, während Matthias in für alle verständlichem Deutsch hier und da einerseits lobt, andererseits mäkelt, dass der Florian-Turm (Fernsehturm) in Dortmund wackelt. Florian wackelt nicht, er persifliert den Zugereisten.

Katharina schlägt erfreut die Dirty-Wimpern nieder als sie den eigens für sie angerichteten, geschichteten und so vermutlich noch nie genossenen Nachtisch bekommt: Während der Zuschauer diese Chose Schichtdesserts zur Genüge kennt, scheint sie das für eine innovative Idee zu halten.

Was es in ihrem Fall auch ist: Da hat Florian nicht mal nur Joghurt und Banane auf einen Teller geklatscht, sondern sich zwischen den vielen anderen Gängen und Gedankengängen noch einen Kopf um ihre Belange gemacht.

Sie gibt ihm acht Punkte dafür. Insgesamt streicht er dreißig Punkte ein. Und wie das so ist - gibt der Wunsch-Menü-Geber nur fünf Punkte, denn er schmeckt kein bayrisches Lebensgefühl in dem Dinner: Das kommt vermutlich daher, dass Florian weder Bayer ist noch sich dort befindet. Immerhin trifft er mit der schmalen Punkte-Zahl wohl genau den Geschmack des Senders.

Wäre nett, wenn der so auf seine Grusel-Frisur bestehende Matthias das Wunsch-Menü von Katharina kochen müsste - aber dafür wird Vox vermutlich sorgen!

Guten Morgen, Gruß Biene


Montag, 24. August 2015

23. August 2015 - Vox - Das perfekte Promi-Dinner - "Spitzenköche"

Foto: I. N./Fernsehturm Berlin


Sternen-Staub

Am Ende überrascht mich die - unerklärt? - gebliebene Bewertung: Die Benotung von 1 bis 10 ist gekippt worden, um die Kochenden in preisliche Kategorien einzuordnen. Soweit, so interessant. Obwohl auch mit der üblichen Bewertung hier ein Ergebnis zustande gekommen wäre, das nicht - wie wohl von Vox angenommen - an jedem Abend gelautet hätte: Dreißig Punkte.

Und hätte Kolja laut der geldwerten Benotung vorne gelegen, so wurden alle Teilnehmer am Ende gefragt, bei wem es ihm oder ihr am besten gefallen habe.

So wurde Sübille (geschrieben Sybille) als Siegerin gekürt. Denn nicht nur ihr selber hat ihr eigener Abend am besten gefallen, sondern auch den anderen.

Am Anfang gehe ich mit starken Bildungslücken in die Sendung, denn ich kenne diesen Christian nicht, und Sybille ist für mich auch eine Unbekannte.

Als erster kocht der Ferrari-Fan und Besitzer eines Anwesens, vom dem die meisten Köche nur träumen können, und macht es sich recht einfach:

Ihm ist bekannt, dass der Buch nach Buch schreibende Attila Veganer ist: Also kocht er gleich ein ganzes veganes Menü - so hält sich der Arbeitsaufwand in Grenzen.

In normalen Dinner-Runden werden die Teilnehmer von einem vegan oder vegetarisch lebenden Mitstreiter überrascht - und müssen sich mehr oder weniger erfolgreich, aber vor allem ganz schnell darauf einstellen.

Leider fällt diese Herausforderung des ersten Abends komplett weg. Vermutlich ist der smarte Bayer in seinem Bundesland eine Art König, und ich habe das nur noch nicht mitbekommen im fernen Nordrhein-Westfalen.

Die dann kochende Sybille - geht mir komplett verloren, da mich sowohl die Werbung als auch die Sendung schläfrig macht. Ich weiß nur noch, dass sie in Frankfurt lebt ...

Zum Schluss kommt der Genuss? Nun ja. Koljas Nachtisch "Erdbeeren, angemacht wie ein Salat - und mit höllisch scharfem Senf angereichert" ist in der Tat eine Sache, die eher im parallel laufenden Tatort eine Rolle spielen könnte - als Geschmacks-Mordwaffe!

Dass Attila seinen Gästen nichts serviert, was nicht vegan ist - scheint klar zu sein. Immerhin sind hier nicht die Gäste, sondern die jeweiligen Köche Könige. Wobei Attila nicht mal eine Ausbildung zum Koch hat.

Dass man ihn bei Tisch jedoch einer Benimm-Schulung unterwirft, ist übergriffig, überflüssig und zeugt von einer Arroganz, die niemandem gut zu Gesicht steht.

Gute Ansätze bei der Planung der Sendung, doch irgendwie kochen auch hier alle nur mit Wasser und sind nicht die neuen Halbgötter in Weiß.

Christian würde für Attilas Menü lediglich 20 Euro zahlen und für Koljas immerhin 45 Euro. Da hat er wohl nicht richtig zugehört, denn Kolja würde allein seine Vorspeise in seinem Restaurant mit 26 bis 32 Euro veranschlagen.

Für seinen Nachtisch müsste er dann vermutlich jedoch Schmerzensgeld bezahlen.

Guten Morgen, Gruß Biene

Samstag, 22. August 2015

22. August 2015 - Einsfestival - "Mama ist beim Friseur"



Mama ist beim Friseur

Dieser kanadische Film aus dem Jahre 2008 ist handlungsmäßig in den 1960er Jahren angesiedelt. Simone verlässt ihren Ehemann als sie von seiner Homosexualität erfährt und geht als Journalistin nach London. Zurück lässt sie die drei Kinder, von denen besonders Benoit ihrer Hilfe bedürfte.

Fortan fühlt sich die große Schwester Elise für den Zusammenhalt der Familie verantwortlich, obwohl sie selber noch eine anleitende Hand brauchen könnte. Sie flüchtet sich in ihre Nischen, um dem eigenen Kummer zu entkommen - und erfährt, dass es keine heilen Familien in ihrem Umfeld gibt.

Modemäßig machen die 1960er Jahre einen besseren Eindruck als zum Beispiel die 1980er. Und es gibt mechanische Schreibmaschinen, auch das Fernsehen sendet noch in schwarz-weiß.

Und ganz schwarz-weiß ist das Denken der Menschen. Dramatisch sogar. Homosexuelle haben in der Regel geheiratet und ihr wahres Leben im Verborgenen gelebt. Betroffen von den Lebenslügen waren nicht allein die schwulen Männer, sondern auch die ahnungslosen Frauen.

Auch in diesem Fall zahlen die Kinder den höchsten Preis. Während die Erwachsenen nicht einmal miteinander über das "Problem" reden können, driftet der kleine Benoit völlig ab. Er ist verhaltensauffällig und Legastheniker. Hilflos steht der Vater und Verursacher der familiären Misere dem Kind gegenüber - erwachsener geht seine höchstens vierzehnjährige Tochter die Dinge an. Obwohl der Mann Arzt ist, dem eigentlich nichts Menschliches fremd sein dürfte, kann er seinem Kind und  auch seinen anderen beiden Kindern nicht helfen.

Vielleicht liebt er seine Frau sogar - aber eben nicht auf sexueller Ebene. Denn er vermisst sie und wollte sie aufhalten. Die weltgewandte Journalistin gibt ihm dennoch keine Erklärung für ihr Fortgehen.

War das damals so? Blieben derartige Probleme unbesprochen und unausgesprochen?

Zum Glück muss sich heute niemand mehr wegen seiner sexuellen Orientierung verstecken. Dennoch bleibt der bittere Beigeschmack, dass die 1960er Jahre so weit noch nicht zurück liegen: War das nicht die Zeit von Sex, Drugs und Rockn' Roll? Und trotzdem wurde so etwas Wichtiges völlig unter den Teppich gekehrt?

Das Ende bleibt offen. Elise sagt zu Benoit: "Wir gehen nach London."

Doch die Welt war überall die gleiche - mit Mauern in Köpfen und Unverständnis gegenüber denen, die anders lebten. Weil sie nicht anders konnten.

Gut, dass diese Zeit überwunden ist. Und schade, dass es noch heute Menschen mit einem Brett vor dem Kopf gibt, deren Intoleranz in einem anderen Weltbild stecken geblieben ist.

Guten Tag, Gruß Biene

21. August 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Köln bei Beate


Aperitif: Sangria Especial
Vorspeise: Tapes Catalanes
Hauptspeise: Conill amb patatas bravas i verduras rostides
Nachspeise: Crema de catalana amb gerds


Die fünf Schatten der Stille

Während die eine ihre Fetische hochhält und der andere sich selber für diverse Verschönerungs-Dienste anbietet, promotet Beate klammheimlich ihre Nachbarn, die sozusagen als einziger Licht- und Lustblick die letzte Dinner-Stunde bereichern. Ansonsten toppt sie die gewohnte Langeweile in dieser Woche mit einem Menü, das sie nicht einmal aussprechen kann.

Hauptsache, es gibt Austern - denkt Dave, denn ihm gefällt alles Dekadente. Ob es ihm auch schmeckt, bleibt und darf sein Geheimnis bleiben. Als aufgeblasener Gockel bleibt er zumindest freundlich, versucht, Schwung in die Sache zu bringen und gehört auch nicht zu den ganz Dummen.

Zählen kann Sonja zwar, und das nicht zu knapp, denn sie kann sogar zusammen rechnen, um am Ende die Prämie von 3.000 Euro einzustreichen, aber:

Geografische Verhältnisse sind weiterhin nicht ihr Spezialgebiet. So vermutet sie, dass Hessen knapp hinter Köln beginnt. Hinzu kommen zoologische Ungereimtheiten, in denen sie das von ihr verschmähte Kaninchen dem Geflügel zuordnet. Immerhin wäre es möglich, dass in Sonjas Hessen die Kaninchen längst fliegen gelernt haben ...

Obwohl Beate mit Freunden oder sogar mit den promoteten Nachbarn? ständig "Das perfekte Dinner" spielt, hat sie noch nicht gelernt, wie man dieses Spielchen gewinnen kann. Am Ende erhält sie neunundzwanzig Pünktchen. Die sind in etwa so unromantisch wie einst der Heiratsantrag, den sie ihrem Mann gemacht hat. Oder so unlustig wie diese ganze Dinner-Woche.

Fünf zogen ins Gefecht und die Zuschauer runter. Obwohl die Mühe, die Dave sich stets gemacht hat, erwähnenswert ist.

Beate war in der ganzen Woche mehr auf ihre Frisur als auf alles andere fixiert und erwähnt am Ende noch den Meister dieser Schöpfung - vielleicht hätte sie ihn kochen lassen sollen.

Fazit der Woche: Es wurde nicht ein einziges Mal gut gekocht. Mir kam der Gedanke beim Zusehen, dass vergessen wurde auf die Risiken und Nebenwirkungen von Schlafmittel-Sendungen hinzuweisen und eventuelle Gegenmittel anzubieten wie Kaffee für alle Zuschauer oder das Versprechen - in der nächsten Woche wird alles besser.

Mal schauen, denn da sind wir in meinem Revier, im Ruhrgebiet.

Ich bin immer noch müde von dem Kram.

Guten Morgen, Gruß Biene

Freitag, 21. August 2015

21. August 2015 - Aus dem Bienen-Kästchen - Für Menschlichkeit

Dieses Foto habe ich in Mombasa gemacht, es zeigt keine Flüchtlinge, trotzdem benutze ich es als Synonym


Ein menschliches Drama

Wer wie - heute am frühen Morgen - ein Mann, der genüsslich vor einer Bäckerei seinen Kaffee schlürft - und dann krass und boshaft über Flüchtlinge vom Leder zieht mit Worten, die ich hier nicht wiederholen kann - sollte sich mal fragen,

wo vielleicht seine Wurzeln liegen. Und vor allem sollten er und viele andere sich die Frage stellen, was den Menschen ausmacht.

Wie so viele ist auch meine Mutter als Kind mit ihrer Mutter aus dem damaligen Ostpreußen nach Dänemark geflüchtet. Ihr Leben lang hat sie diese Erlebnisse nicht vergessen können und ob sie sie je verarbeitet hat, ist ungewiss. Denn sie hat zum größten Teil darüber den Mantel des Schweigens ausgebreitet, als helfe er ihr, die schlimmen Lagerzustände vergessen zu machen.

So sind auch viele, die heute ihren Müll über z. B. die Facebook-Gemeinde ausschütten, auch vermutlich familiär betroffen von einem ähnlichen Schicksal wie es nun viele Flüchtlinge trifft, die nicht mehr ein noch aus wissen - und den gefährlichen Fluchtweg in Kauf nehmen ...

um hier und in anderen Ländern dann wiederum anderen Gefahren ausgesetzt zu sein. Immerhin befinden sie sich in Freiheit, wenn auch in keiner, in der sie rundum willkommen sind.

Was macht den Menschen aus? Seine Menschlichkeit doch! Und die macht eben nicht vor der eigenen Haustür und den eigenen Belangen halt. Die bezieht das Globale mit ein.

Man mag über Til Schweiger denken, was man will: Ich selber habe ihn bereits in der Lindenstraße als schlechtesten Schauspieler von allen ausgemacht. Und ich denke, er dreht seine Filme im Hinblick auf große Erfolge und Filmpreise, weil sie polarisieren und auch - und das ist meiner Meinung nach ein bisschen verwerflich - auf die Tränendrüsen drücken. Siehe sein "Honig im Kopf". Ansehen will ich mir den Film nicht, ich kann mir aber gut vorstellen, wie ein bemittleidenswerter alter Mann und sein Enkelkind agieren ...

Dass Til Schweiger jedoch für Flüchtlinge Sachspenden sammeln lassen möchte - nichts weiter zunächst - und dann schlimm beschimpft wird auf seiner Facebook-Seite, zeugt von einer unglaublichen Härte und gnadenlosen Rohheit, die in der Bevölkerung hoffentlich weniger verbreitet ist als angenommen.

Als er daraufhin seinerseits die Leute (aus gutem Grund) beschimpft, kommt das Rad ins Rollen ... Erst trifft er sich mit Sigmar Gabriel, dann tritt er in einer Sendung auf, in der er den CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer beschimpft. Sicher ist Til Schweiger im Recht, sich um die im Moment Ärmsten der Armen kümmern zu wollen - nur die Wort-Mittel sind fragwürdig. Und schon ist von alkohol-umwehter Meinungsäußerung die Rede.

Doch das ist erstens unbewiesen und spielt zweitens keine Rolle: Er hat sich als mitfühlender Mensch geoutet - und obwohl dies ihn mir persönlich als Schauspieler nicht näher bringt - finde ich es menschlich gesehen große Klasse.

Wo bleiben da eine Helene Fischer oder ein Herbert Grönemeyer? Von Helene kann man wohl keine positiven oder überhaupt Äußerungen erwarten - da sind ihre Trend-Scouts vor, die warnen: Begib dich nicht auf die Seite von armen Flüchtlingen, das schadet der Karriere!

Vielleicht befürchtet sie auch nur unter den vielen Flüchtlingen gar wunderbare Sängerinnen, die ihr schnell den Rang ablaufen könnten. Da der Name Helene mittlerweile ein Synonym für Dumm ist - wird sie sich vermutlich gar nichts dabei denken. Hauptsache, das eigene Leben ist golden ...

Udo Jürgens hätte seine Stimme erhoben. Vielleicht hätte er sogar Til Schweiger unterstützt in seinem Plan, ein eigenes Flüchtlingsheim hochzuziehen. Und bestimmt hätte er ein Lied über all die Schweiger und Dummschwätzer - zu denen dieser Til nicht gehört - geschrieben.

Manchmal hilft schon ein bisschen Nachdenken und Mitfühlen.

Guten Tag, Gruß Biene


20. August 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Bergisch-Gladbach bei Marcus

Maui/Typisches Handzeichen für Hang Loose

Aperitif: Cosmopolitan
Vorspeise: Süßkartoffel-Suppe mit Kokosmilch, dazu selbst gebackenes Kokosmilchbrot
Hauptspeise: Jamaikanisches gegrilltes Hähnchen, dazu Callaloo
Nachspeise: Hawaina, dazu Vanilleeis (Früchte, Eigelb, Salat, serviert in einer Ananas



Hang Loose

Marcus frönt diesem dort allgegenwärtigem hawaiianischen Motto und hat es nach Bergisch-Gladbach importiert. Beim Kochen übt er vermutlich noch heute, ein karibisches Dinner hin zu bekommen. Immerhin wird er wissen, wo die Karibik und wo Hawaii auf der Karte zu finden ist:

Die bislang erfolgreich ihren führenden Platz verteidigende Sonja vermutet Thailand in der Karibik. Vielleicht hält sie Hawaii demnach für eine Mittelmeerinsel? Und ich bin baff erschrocken vor der Allgemeinbildung dieser Bankkauffrau: Sollte man sein Geld jetzt doch besser wieder unter Matratzen bunkern?

Um noch besser chillen zu können, haben Marcus und seine Freundin Janine vier Katzen, die die kleine Familie vervollständigen. Und hier kommt Dave ins Spiel, der sich für eine Diva hält - aber Katzenhasser ist. Vielleicht ist der gute Dave in seinem Veedel eine Diva - für ein Millionenpublikum gibt er eher die Rolle des auf Dauer nervenden Alleinunterhalters, angesiedelt in der unteren Gagen-Kategorie. Und außer Möpsen, den Hunden mit den platt gezüchteten Schnauzen, kann er wohl mit Tieren nicht viel anfangen. Ein Hund als Accessoire?

Wie er es mit falschen Schlangen hält, ist mir nicht bekannt - aber genau so eine torpediert jedes andere Dinner: Obwohl sie nicht gut bis kaum selbst gekocht hat, fallen Sonja genügend Gründe zum Runterpunkten ein.

Beate ihrerseits ist die lachende Taube, wobei selten erkennbar ist, worüber sie sich so scheckig grölt.

Ohne Janine wäre Marcus in seiner Küche noch verlorener und total fehl am Platze: Kochen gehört zwar für manche Menschen zum Abschalten und Chillen dazu - für ihn ist dieses Terrain ein noch unerforschtes und geheimnisvolles Örtchen.

Trotzdem wäre ich von allen Abenden bei ihm am liebsten zu Gast gewesen: Ein bisschen flüssige Nahrung hätte die Koch-Unfälle schon wieder ausgeglichen.

Von der Konkurrenz bekommt er siebenundzwanzig Punkte - und für Sonja rücken die 3.000 Euro in greifbare Nähe. So kann sie sich für die nächste Karneval-Session eine gute Maske kaufen, damit niemand mehr unter der lustigen, maskierten Frau die berechnende entdeckt.

Guten Morgen, Gruß Biene

Donnerstag, 20. August 2015

19. August 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Köln bei Sue

Foto: M. R.



Aperitif: Gimlet a la Kinky
Vorspeise: Aphrodites erstes Mahl / Carpaccio von Roter Bete
Hauptspeise: Rind im Korsett / Burger deluxe (mit Avocado und Gorgonzola)
Nachspeise: Zuckerbrot und Peitsche / Omas Apfelkuchen



Objektsexualität und Fetisch-Terror

und es fehlt eindeutig die Altersfreigabe für eine Sendung, die um 19.00 Uhr beginnt, sich bis 20.00 Uhr hinzieht, eigentlich entfernt etwas mit Kochen zu tun haben sollte, an diesem Abend jedoch zu einer Lehrstunde von Dingen generiert, die manche Menschen benötigen, um überhaupt auf Touren zu kommen.

Doch selbst in der Tierwelt scheint diese Fetisch-Versessenheit manchmal eine Rolle zu spielen: Man denke an den Schwan, der ein Boot liebt.

Sue hat einen ganzen Laden voller Dinge, denen von entsprechend gepolten Menschen unersetzliche Neigungen entgegengebracht werden und ohne die sie ihre Mitgeschöpfe nicht lieben können. Auf ihren diversen Parties geht dann auch die Post ab.

Ganz anders als in ihrer Küche.

Kochen und backen als freihändiger Versuch vor laufenden Kameras und die Tatsache, dass Küchengeräte kein Fetisch für sie sind. Erwartungsgemäß ist Dave begeistert von der polarisierenden Sue, die über ihre Szene spricht wie eine Pastorentochter über den Konfirmanden-Unterricht des Papas. Der Lockruf für Fetisch-Anfänger erklingt laut und deutlich und hört sich locker-fröhlich-lustig an.

So lustig ist das aber nicht.

Lustig ist allenfalls ihr Burger zu einer als perfektes Dinner angekündigten Sendung - und Omas Apfelkuchen, der entweder als Zuckerbrot oder als Peitsche betitelt wird, hat auch so seine fehlenden Reize.

Aphrodites erstes Mahl besteht gar nur aus gekauften Zutaten, deren Fetisch das Porzellan ist, auf das sie geknallt werden. Aphrodite selber ist überhaupt nicht in Sichtweite.

Mit zweiunddreißig Punkten geht Sue der Fetisch "Money" nur knapp verloren. Den steckt Sonja unter kräftiger eigener Mithilfe bislang ein.

Insgesamt ist es eine Sendung für RTL 2 unter dem möglichen Titel "Ich peitsche euch mal was auf die Teller". Sendezeit Mitternacht. - Langweilig ist die Sendung auch, egal, zu welcher Uhrzeit und auf welchem Sender.

Sue wünsche ich ein schönes Leben mit ihren Zwängen. Da kann ja die nächste Dinner-Woche aus dem Ruhrpott nur besser werden - wenn sich auch diese Runden nicht der größten Beliebtheit erfreuen.

Guten Morgen, Gruß Biene

Mittwoch, 19. August 2015

18. August 2015 - Vox - Goodbye Deutschland -



Sonne, Wind und Meer

und ein Vater, der über sechs Jahre um das Sorgerecht für seine Tochter Angie gekämpft hat. Nun leben beide auf Teneriffa, und es fühlt sich eher wie eine Flucht als ein Neuanfang an. Jörg tingelt als Nageldesigner per Bus über die Insel - um die Nägel der wenigen Kunden zu verschönern, die er bislang hat.

Den Nagel auf den Kopf trifft er nicht, wenn es um die Belange seiner vierzehnjährigen Tochter geht: Sie kann sich weder mit der Sprache noch mit den Klassenkameraden anfreunden. Und vermutlich fehlt da auch ein bisschen der Wille. Pubertät?

So dümpelt Jörgs Leben vor sich hin, in dem ihm angeblich nicht mal viel Zeit für die Heranwachsende bleibt. Beruflich wenig ausgelastet, verbringt er offenbar den Rest damit, über Steuern, Rücklagen und spätere Rente nachzudenken. Oder steht das gar nicht auf seinem Zettel?

Ein anderer Familienvater steckt gern den Kopf in den Sand und wandert mit seiner Frau und den beiden Kindern zum Vater nach Kroatien aus. Dort hat Vater Strauss ein Haus, und der Sohn möchte in der Nähe ein Hostel eröffnen. Die Probleme zwischen seinem Vater und seiner Frau sind nicht nur vorprogrammiert, sie wurden in vergangenen Urlauben bereits erprobt - und für vorhanden erklärt.

Das geplante Hostel ist mehr als eine Baustelle, man könnte es auch Ruine nennen. Doch unverdrossen frohen Mutes quatscht Oliver Strauss sich sein Leben schön - und das alles wegen dem Meerblick vom neuen Domizil. Der kann leichter langweilig werden als mein Blick auf meine Großstadt, soviel steht fest.

Beide Geschichten bieten jede Menge Potenzial, weiter erzählt zu werden: Und noch haben die Protagonisten weder auf Teneriffa noch in Kroatien so wirklich die Karten auf die Tische gelegt. Da gibt es noch so einiges zu entdecken, aufzudecken - und den Zuschauer zu erschrecken.

Wir werden es abwarten können.

Guten Tag, Gruß Biene


18. August 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Köln bei Dave


Aperitif: L'éléphant rose
Vorspeise: Knusprige Spargel-Quiches mit Mangoldsalat
Hauptspeise: Boeuf bourguignon mit Zitronen-Minze-Kartoffeln
Nachspeise: Orangen-Hibiskus-Parfait


Der gefederte Zeitdieb

Aus welchen dubiosen Kanälen stammen die Federn für diesen ausgesprochen nischen-verdächtigen Umhang, der in seiner Küche neben ihm selber mehr ins Bild sticht als irgendwelche schwer zu findende Kochkünste?

Dave ist Dave ist Dave. Kennen lernen wird man ihn kaum wirklich in dieser Woche. Als ehemaliger Balletttänzer hat er eines gelernt: Disziplin oder auch: Eine Rolle zieht man bis zum Ende des Films durch. Dann erst darf man die Masken fallen lassen und wieder man selber sein. Wobei es natürlich durchaus möglich ist, dass er authentisch über den Schirm kommt.

Mit einer langen Einkaufsliste schickt er seinen Freund Kim los, während er selber Däumchen dreht beziehungsweise so sehr auf die Rückkehr wartet, dass anzunehmen ist, dass er nicht einmal Grundnahrungsmittel zu Hause hat, um wenigstens mal irgendwas vorzubereiten.

Sicherlich war er im Vorfeld der Dreharbeiten mit anderen Plänen beschäftigt: "Was ziehe ich an welchem Tag an - und welche Frisur trage ich zu welchem Outfit?" Und zur Sicherheit gibt es bestimmt für alle Tage eine alternativ überdachte Möglichkeit zur geplanten.

Der schwarze Mops Cedrik passt ins Bild: Der kleine Lord Fauntleroy? Dekorativ, wie ein Tier es eigentlich weniger verdient hat, wird er von Dave ständig auf den Arm genommen. Die Natur hat sogar dem Mops vier Beine gegeben - er kann also sehr gut selber laufen.

Schluss mit dem Hunde-Geschmuse und den armen Mops nerven ist erst als die Gäste eintreffen - und Sonja sich outet: Sie hat Angst vor Hunden! Oh je - so eine große Frau, die Angst vor kleinen Hunden hat! Aber es gibt ja nichts, wovor Leute nicht Angst haben könnten.

Diese hier haben zumindest schon mal keine vor Kameras und Leuten vom Fernsehen. Das beruhigt mich.

Nun - das Essen! Ja, was soll man dazu sagen? Es kommt irgendwann auf den Tisch und reißt wohl keinen vom Hocker. Erst nach Mitternacht erreicht das Dinner den eigentlich geplanten und völlig in die Hose gehenden Höhepunkt: Parfait nach der Art, mit der man sonst Eisbahnen bestückt. Fünf ziemlich harte Brocken und nicht nur dafür erfolgt die Abstrafung in Form von

zweiundzwanzig Punkten auf dem Fuße.

Es würde an ein Wunder grenzen, falls in dieser Woche noch mal so richtig gut gekocht und aufgetischt wird. Hauptsache, die Darsteller haben ihren Spaß mit und vor den Kameras und auch Dave wird sich am Ende selbstgefällig sagen: Die Kameras lieben mich!

Guten Morgen, Gruß Biene


Dienstag, 18. August 2015

17. August 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Köln bei Sonja




Aperitif: Rosé Champagner
Vorspeise: "Tris di Antipasti" (Tomaten mit Büffelmozzarella, Melonenschiffchen mit Parmaschinken, Rinder Carpaccio mit Parmesan und einem Hauch von Sommertrüffel, Oliven-Ciabatta)
Hauptspeise: Kalbsroulade a la Saltimbocca an einer leichten Jus, Rosmarinkartoffeln und glasierte Bundmöhrchen
Nachspeise: Sonjas Dessertvariation


Spieglein, Spieglein an der Wand ...

wer hat die schönsten Fotos im Kölner-Land? Und so geht es auch sogleich nach der ordentlich selber eingekauften Vorspeise, die gar nicht mal so hübsch auf dem Teller platziert wurde, hinauf ins Schlafzimmer, schnurstracks  zu den gesammelten Fotos von Sonja. Die sind ganz in der Art wie die darstellenden Selbstbildnis-Alben, die man schon oft gesehen hat.

Sonja, die in der Sendung Shopping-Queen die Dinner-Qualifikation erreicht hat, ist sehr stolz auf diese Fotos. Und so ganz nebenbei empfiehlt sich das Freizeit-Model in Richtung "Plus-Size" für weitere Shoots.

Nicht ganz so perfekt und völlig unretuschiert kommt ihre Hauptspeise auf den Tisch: Die ist eher einfach gestrickt, auch wenn sie lecker sein kann. Und hier ist von Plus-Size keine Rede, die ist eher für kleine Mägen.

Doch wen interessiert noch das Menü, wenn auch Sue am Tisch sitzt und ausführlich von ihrer Fetisch-Boutique berichten darf? So sind wir schnell im eigentlichen Thema vom perfekten Dinner.

Sonja ist Helene-Fan, aber dieser polarisierende Streit-Punkt kommt überhaupt nicht auf den Tisch. So dümpelt der erste Köln-Abend vor sich hin, und hat keine Höhepunkte zu bieten, wenn man mal von den hoch gegriffenen dreiunddreißig Punkten absieht, die sie am Ende für ihr einfaches Dinner einstreichen kann.

Mein Highlight des Abends ist ein Ausschnitt aus einer anderen Sendung: Eben jener aus ihrem Debüt-Auftritt in Shopping-Queen: Selten eine Frau in einem Kleid gesehen, das so so schrecklich ist, dass man sich fragt, warum so etwas überhaupt auf dem Markt ist. Diese Szene ist in etwa der Gegenentwurf zu den selbstverliebten Fotos.

Wenig gespannt kann erwartet werden, was neben weiteren Selbstdarstellungen aus der Lamäng gekocht wird.

Zum Glück wurde der übliche Kölner-Karnevals-Quatsch gleich am Anfang der Sendung ausführlich abgehandelt, was hoffen lässt ... dass wenigstens der jetzt zur Nicht-Karnevals-Zeit keine Rolle mehr spielen wird.

Guten Morgen, Gruß Biene


Sonntag, 16. August 2015

15. August 2015 - DVD-Kritik - Hitchcocks "Die Vögel"



Die Vögel

Dieser vielleicht berühmteste Film von Alfred Hitchcock führt uns in die ungebündelten Naturgewalten zurück, die wir nicht beeinflussen können, obwohl der Mensch alles im Griff behalten möchte. Auch die Natur, auch die uns anvertraute Umwelt. Die dann misshandelt gnadenlos zurück schlägt. Es sei ihr zugestanden.

Da war der Regisseur gewiefter Thriller seiner Zeit weit voraus, obwohl man vielleicht nicht allzu viel in seine Interpretation der Gegenwehr der Natur  hinein denken darf - vielleicht hat er sich gar nicht mal so viel dabei gedacht, und war nur darauf aus, etwas Gruseliges in die Film-Gemeinde einzustellen.

Die Vorlage für den Film "Die Vögel" stammt von Daphne du Maurier - und hat ihn vermutlich lediglich inspiriert, denn bei der Schriftstellerin - die auch "Rebecca" schrieb - ist die Geschichte eine etwas andere.

Den Inhalt muss ich nicht erklären - fast jeder und jede hat diesen Film schon einmal gesehen.

Tippi Hedren, die Mutter von Melanie Griffiths, spielt hier Melanie: Und es ist sicher davon auszugehen, dass ihre Tochter den Namen nicht von Ungefähr bekommen hat. Aber der Welterfolg war kein wirklicher Erfolg für die wunderhübsche Hauptdarstellerin, denn der adipöse Regisseur war ein Mann, der den Frauen nach stieg, die eigentlich nicht in seinem Möglichkeits-Bereich lagen.

So stieg er auch Tippi unaufhörlich nach, machte ihr Avancen - und vielleicht hat sich eine junge Schauspielerin nicht so wirklich viel dabei gedacht und nur die Karriere im Sinn gehabt. Aber nachgeben wollte sie den Eroberungs-Bemühungen des Mannes nicht.

So war das Ende des Films auch das Ende ihrer Karriere. Denn, vertraglich gebunden, durfte sie fortan keine Filme für andere Film-Firmen mehr drehen. So blieb sie unbeschäftigt als Schauspielerin.

Eine düstere, aber realistische Seite von einem Hollywood, in dem die einen die Macht und die anderen das Nachsehen haben. Moral ist ein Fremdwort.

Trotzdem ist der Film noch heute keiner, der old-fashion rüber kommt, sondern unerreicht in dem perfekten Genre des Grusel-Thrillers ist.

Lange habe ich die Mutter von Mitch in dem Film nicht überein bringen können mit einer der Hauptdarstellerin aus dem Film "Grüne Tomaten": Ich hatte sie einfach nicht erkannt: Diese wunderbare Jessica Tandy!

In dem Film "Die Vögel" ist sie vielleicht in der Mitte ihrer fünfziger Jahre - und noch nicht so schön wie als wirklich alte Frau (als diese gehört sie zu den einhundert schönsten Menschen der Welt) - aber sie ist der Schlüssel für die Metapher:

Bereit, alles zu tun, um ihren Mitch für sich zu behalten - stellen sich die Vögel, vornehmlich Raben-Krähen, in Kriegsformation auf, um Melanie aus dem beschaulichen Bodega-Bay und seinem Leben zu vertreiben.

Wie viele Schwiegermütter von bevorzugt Frauen - ist sie eine herrschsüchtige Person, deren Sohn aber der letzte wäre, der dies bemerken würde.

Anders als so kann ich mir den Angriff der Vögel nicht erklären. Er ist in etwa das, was sich viele Frauen für ihre Schwiegertöchter wünschen - aber nur

Hitchcock hat das dramatisch, drastisch und so schööön in Szene gesetzt. Ich hoffe, ihn richtig interpretiert zu haben. Gekannt haben wollte ich den Privat-Typen "im Läbe nicht".

Guten Tag, Gruß Biene


16. August 2015 - DVD-Kritik - One Hour Photo - Psycho-Thriller mit Robin Williams




One Hour Photo

Das Grauen kommt unverhofft, lange unbemerkt und hat die Gestalt eines freundlich aussehenden Mannes in den mittleren Jahren. Der Blick in die Seele von Sy Parrish ist tief, aber unvollständig. Offenbar hatte er keine Mutter, die sich um ihn kümmerte - denn warum sonst kauft er sich auf einem Flohmarkt das Foto einer Frau, die er dann als seine Mutter ausgibt?

Und was überhaupt macht aus einem zwar einsamen, aber auch einem Menschen mit einem relativ normalem, langweiligen Leben einen Psychopathen? Die Ursachen müssen schon früher manifestiert worden sein - aber darüber gibt es keine Hinweise. Man darf sich also seine eigenen Gedanken über die Entstehungsgeschichte der psychotischen Manie machen.

Ein Film, der den Täter und weniger die Opfer im Blick hat.

Sy arbeitet in einem Einkaufszentrum in einem Photo-Shop. Seine Stammkundin Nina Yorkin hat all das, was Sy fehlt: Eine Familie, ein zufriedenes, ausgefülltes Leben - und er "verehrt" sie so sehr, dass er ihre Fotos seit Jahren für sich selber kopiert und damit sein Wohnzimmer tapeziert.

Eben diese Kopien bringen ihn in die Bredouille: Unstimmigkeiten des Foto-Zählwerkes bescheren ihm nach elf Jahren die gnadenlose Kündigung seines Arbeitgebers. Der forscht nicht einmal nach den Ursachen - und macht Sy dafür verantwortlich.

So wird noch ganz nebenbei eine herrschende Betriebs-Moral angeprangert.

Die Kündigung bringt das Äußerste in Sy zum Vorschein, dessen er fähig ist in seiner gefühlvollen Gefühllosigkeit: Und es kommt zum Show-Down. Denn auch in der heilen von ihm angebeteten Familie ist nicht alles nur eitel Sonnenschein ...

Für diejenigen, die sich den Film gern selber ansehen möchten, will ich das fulminale Ende nicht verraten.

Robin Williams in einer seiner Parade-Rollen, und mal abseits vom Gutmenschen gibt er den sanftmütigen Terroristen menschlicher Privat-Sphären.

Ihm geht es hier nicht nur um die eine Frau wie den meisten Stalkern, sondern um den Erhalt einer heilen Familie.

Jeder kann von solch einer Verfolgung betroffen sein. Die kann aus einer Ecke kommen, die man nie vermutet. Der Mensch lebt sein Leben - und ohne sein Wissen nimmt ein völlig Fremder daran teil und macht es zu seinem eigenen. Ein furchtbarer Gedanke.

Guten Tag, Gruß Biene

Samstag, 15. August 2015

15. August 2015 - SAT 1 - Promi Big-Brother




Wenn gar nichts mehr geht, geht es in den Abgrund

Für wirkliche Bosheit fehlt mir die schlechte Erziehung. Irgendwie vergisst man die nicht, auch wenn man älter wird. Von Weisheit will ich nicht reden, die ist nur wenigen vorbehalten. Illusionen habe ich nicht mehr, und das hat auch seinen guten Grund:

Eine Sendung auf Sat 1 wird nun zwei Wochen lang mehr oder weniger entweder ignoriert oder Furore machen: Promi Big Brother. Ich tendiere absolut zum Ignorieren, habe mir aber mal den First Flush im Schnelldurchlauf angeguckt:

Ein Knastbruder gibt sich die Ehre, um einen Profi-Party-Typen zu treffen, der Justizia sicher nicht nur vom Ansehen kennt. Beide treffen auf die hyperaktive Desiree Nick, deren Name kein Nick, aber deren Bosheiten Programm sind. Wie die Macher auf eine wie "Trotzkopf" Anja Schüte kommen, bleibt ein Rätsel. Dschungel-Macher sind auf sie noch nicht gestoßen, aber noch ist ja nicht aller Tage Abend.

Und so wird die Chose vor sich hindämmern. Ein Fußballer, ein Tennis-Spieler, der schneller blank zieht als ein Matchball fliegt - und mittendrin der größte Loser aller Zeiten, Beide nimmt sich La Nick zum Frühstück - und sogleich könnte sie auch noch diverse andere Formate auf Vordermann bringen.

Meine Nase aber sagt mir: Das wird so vor sich hin dümpeln, wenig beachtet - außer von der ziemlich rüde behandelten bildenden Presse, die doch nur die Menschheit umfangreich informieren will.

Traurig, dass sich eine Schauspielerin wie Anja Schüte für so ein Format hergibt. Aber wenn ich von einem Schauspieler den Post auf Facebook erinnere, dass die meisten seiner Zunft von Hartz 4 leben - auch wieder kein Wunder.

Hätte jemals jemand vor zwanzig Jahren vermutet, was heute in der Fernseh-Landschaft abgeht? Eine Ingrid van Bergen lebt ganz gut davon, nachdem der Ruhm von einst geschichtlich gesehen auch nicht so riesig war. Manch andere jedoch haben noch soviel Arsch in der Hose, dass sie lieber die Ämter als die Zuschauer belästigen.

Keine Ahnung, wie peinlich es noch werden wird in diesem TV-Chaos - aber nichts ist offenbar so peinlich, dass sich nicht irgendwelche ehemalige oder Möchtegern-Promis dafür hergeben. Ich bin nicht drin in dieser Sendung - und in den Seelen der Teilnehmer sowieso nicht - ich kann nur erahnen, wie unangenehm peinlich es nach dem TV-Down werden wird.

Herzliches Beileid für alle, die sich für so was nicht nur nicht zu schade sind, sondern sich geradezu darum reißen und beißen und hacken und stechen und und und ...

Guten Abend, Gruß Biene

15. August 2015 - WDR - "Das Hundehotel"

Bone Sweet Bone

Das Hundehotel

Ich oute mich mal, denn manchmal sehe ich nur zu gern Kinderfilme. Die Vorfreude auf die Weihnachtszeit gilt dann auch wieder dem süßen Michel aus Lönneberga. Bei Tierfilmen bin ich eher abgeneigt, auch wenn sie kindheitsträumende Kulleraugen verursachen. Da empfinde ich es als sehr unangenehm, wenn hier dressierte Tiere vor die Kameras gezerrt werden.

Doch - wenn alles nach dem Tierschutzgesetz ablaufen sollte, ist nichts dagegen einzuwenden, den natürlichen Spieltrieb von z. B. Hunden voll auszunutzen. Und wenn dann noch - hoffentlich - in aller Geduld gedreht wurde, so darf es an einem warmen (zum Glück nicht mehr brüllend heißen) Samstagnachmittag auch mal ein Film über Kinder, Heranwachsende und ihre Liebe zu Hunden sein.

Die Geschwister Brian und seine sechzehnjährige Schwester Andy haben keine Eltern mehr, und werden von dem Mitarbeiter Bernie der Sozialbehörde von einer in die nächste Pflegefamilie gegeben. Nirgendwo dürfen sie auf Dauer bleiben, denn ...

Bruder und Schwester haben ein Geheimnis, und das heißt Friday und ist ein kecker und süßer Terrier, den sie vor allen verstecken müssen.

Der süße Friday stürzt die zwei von einer Bredouille in die nächste. Aber eines Tages findet Friday ein verlassenes, herunter gekommenes Hotel - und schwupp di wupp: Dort leben bereits eine weise alte Dogge und ein ganz junger Bullterrier.

Wie das Leben so spielt, gesellen sich nach und nach noch jede Menge an Hunden hinzu. Zum Glück helfen ihnen auch drei andere junge Menschen bei der Aufgabe, diese zu versorgen, zu bespaßen und ihnen ein Schicksal in der Tötungsstation zu ersparen.

Hier ist natürlich die Grenze zum Märchen eng gesteckt, aber auch gewollt. Im normalen Leben würde man dies gar Animal Hoarding nennen dürfen. In diesem Film ist es eine Rettungsaktion von zwei elternlosen Kindern, die in den Hunden ihre Heimat suchen und ihrerseits den Hunden ein Zuhause geben.

Köstlich ist der nach menschlichem Ermessen nicht so schöne kleine und ängstliche Nackthund, der die Prinzessin aller Hunde, eine große stattliche Königspudelin liebt - und sie liebt ihn. Das passiert auch im wahren Hundeleben, denn sie gehen nicht nach äußerer Schönheit oder einem besonderen Ansehen, sondern folgen nur ihrem Geruchssinn ...

Am Ende fliegt alles auf, die Hunde kommen in die Tötungsstation - und werden erneut befreit. Mit Hilfe der Presse wird trotzdem alles gut, und die Geschwister werden für ihren Mut belohnt, denn endlich wollen der kinderlose Bernie und seine Frau sie adoptieren: Was schon von Anfang an in der Luft liegt.

Ein Film über Treue und Hingabe und selbstloser Aufgabenstellung, um für die Schwächsten einzutreten, obwohl die Protagonisten selber zu den Schwachen gehören.

Hier kann man sowohl von den Hunden als auch von den jungen Menschen jede Menge lernen.

Leider ist der tatsächliche Schluss dann doch sehr amerikanisch - den hätte man hunde-affiner hinbekommen können.

Guten Tag, Gruß Biene



Freitag, 14. August 2015

14.August 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - "Wer ist der Profi?" - Freitag in Höhenkirchen-Siegersbrunn/Bayern bei Harald

Keine Iberico-Schweinchen, aber auch ganz süße! Foto: S. B.
Aperitif: Nr.1
Vorspeise: Dorade Royal, Jasminblüten, Couscous, Rosenessigglace
Hauptspeise: Presa Ibérico Bellota, Prinzregententorte, konfierte Tomaten
Nachspeise: Kartoffelziegenkäseknödel, Quittengelee


Einatmen . Ausatmen . Durchatmen!

Bei dem Kochphilosophen Harald findet diese Dinner-Woche ihren krönenden Abschluss: Eine Königin und Göttin ist anwesend, ein stiller Jakob, eine kritische Sophie und vor allem ist Vox vor Ort, die sein schönes Leben durch die Kameralinse einfängt, für immer festhält - und nichts kann  der Zeit seiner glücklichen Gelassenheit und Verbundenheit mit Karin geschehen. Als Harald über sie und ihre Heirat spricht, ist er den Tränen nahe - als sie sich nach getaner Küchenarbeit voneinander verabschieden und ein Küsschen geben, guckt er an ihr vorbei.

Sicher ist er nur zu aufgeregt. All dieser Kamera-Kram! Und die Traumata von gestern, die Barbara ihm - und allen anderen - zugefügt hat, sind noch deutlich zu spüren.

Barbara hält seine Wohnung nicht für seine Wohnung, Sophie (alias Laura) hält diese für ... ja, wofür eigentlich? Von älteren Menschen eingerichtet als sie selber ist? Von einem anderen Geschmack bestimmt?

Ihre Wohnung hat man nicht gesehen, wie Sophie sagt. In einer fremden Wohnung hat sie ihr Dinner gekocht.

"Schaut auf meine Socken, dann seht ihr, wie ich drauf bin", meint Harald. Da ist was dran. Warum zeigt Vox nicht die Söckchen der polarisierenden Underdogs?

Harald kocht innovativ und liebt, was er tut und zubereitet. Diese Woche wird ihm noch lange nachhängen - wie ein kleiner Albtraum, an den die Erinnerung nicht so schnell verblassen möchte.

Barbara und Laura, wie Sophies wirklicher Name ist, denken vermutlich an einen alten Bestseller, der heute wohl nur noch in Küchen zum Angriff pfeift (und in Jobs als Haushälterinnen):

"Gute Mädchen kommen in den Himmel, böse überall hin ..."

Dass Barbara kein gutes Mädchen  ist, steht fest. Wenn sie so weiter macht, darf sie bald in Hell's Kitchen kochen oder die Konkurrentin

Laura hier in Empfang nehmen, die genau in die Küchen-Legenden passt: Barsch, unnachgiebig, gnadenlos.

Wenn ich denke, der böse Küchenjargon gehöre der Vergangenheit an - werde ich hier eines Besseren belehrt und bin wirklich traurig darüber. Aber nicht so traurig, dass sich jetzt jemand Sorgen machen muss: Ich komme schon darüber hinweg!

Der Gewinner ist Jakob, der sein Fähnchen mal hier, mal da in den Wind gehängt hat: Oder vielleicht kommt er als Ehemann und Vater von zwei Töchtern auch einfach nicht gegen die weibliche Übermacht an?

Barbara wird sich eine Weile verstecken müssen. Und wie ein Wunder aus tausend und einem Desaster wird sie sicher bei Shopping-Queen auftauchen, denn das Dinner ist ein Pool für die Guido-Kandidatinnen.

In ihrem Kochforum "Chefkoch",  in dem nur liebliche Kommentare erwünscht sind, wird sie sich noch tagelang rechtfertigen - bis ihr Auftritt vergessen oder von den Admins dort gelöscht wird. Wie sie auch andere Kommentare dort löschen, obwohl sie nur die Wahrheit verkünden.

Ich bin nicht in diesem Elite-Forum. Ich kann weder so schlecht kochen wir Barbara noch so gut wie Harald oder Laura. Aber ich präferiere nur Harald.

Insgesamt hätte ich Harald bessere und integere Gegner gewünscht.

Guten Abend, Gruß Biene