Samstag, 25. Oktober 2025

25. Oktober 2025 - Der Angeber ist ein Seiltänzer ohne Seil. © Otto Baumgartner-Amstad (1924 - 2022)



Der Angeber ist ein Seiltänzer ohne Seil

© Otto Baumgartner-Amstad (1924 - 2022)

Manchmal springen mich (Blog-)Themen ziemlich plötzlich an, auch, wenn sie mich im wirklichen Leben schon lange auf eine innerlich vorhandene Palme springen lassen:

So erging es mir mit dem dieswöchigen Dinner, in dem ein Profi-Koch gesucht wurde: und, obwohl es sich um Wiederholungen gehandelt hat, habe ich sie mir zum Teil noch einmal angesehen und war

recht erschrocken,  w i e   manche Menschen drauf sind - und wie sie sich unbewusst und innerlich von den meisten abspalten, obwohl sie ihnen

nur imponieren möchten.

Wie aber lässt sich am wenigsten imponieren?

Meiner Meinung nach mit Angeberei!

Vor vielen Jahren lernte ich eine Frau kennen, als ich mit meinem Hund auf einer Bank gesessen habe. Sie hat sich den lütten Robin angesehen, und wir kamen ins Gespräch,

das vorrangig darum ging, wie viele teure Handtaschen und ähnliche wertvolle Dinge sie besaß. Warum jemand solche Sachen bei einer ersten Begegnung aufs Tapet bringt,

weiß ich nicht.

Ich habe während der gesamten Unterhaltung nur die Brötchentüte in ihrer - nicht so teuren - Tasche gesehen, deren Inhalt von einem Billig-Bäcker war.


Angeberei ist ein defizitärer Charakterzug!

Wer in der vergangenen Woche die Sendung "Das perfekte Dinner" mit Widerwillen und der Hoffnung, dass er selber hoffentlich nicht ähnlich, sondern ganz anders ist, angesehen hat, kann nur ein Gegner

von Angeberei sein, denn

der Münchner Kandidat S.

hat es auf die Spitze getrieben, weil in München und für ihn selber Geld keine Rolle spielt. Hoffentlich muss er nie in eine ärmere Gegend der Stadt ziehen, in dem

ihm beigebracht wird, dass Geld nicht alles, aber knapp ist.

Die Kandidatin D. war in Bezug auf ihre kulinarischen Erlebnisse völlig geblendet, aber auch verblendet. Es wird im

übrigen überall nur mit "Wasser gekocht" - und egal, wie viele Spitzenköche jemand kennt, es macht ihn 

noch lange nicht selber zu einem.


Social Media und die Angeberei

Wo kann man sie intensiver bemerken? - Nirgendwo!

Hier treffen Schein und Sein eine von vielen unbemerkte Allianz ein, weil nicht klar ersichtlich ist, was stimmt - und was nicht.

Die eine schönt Fotos, während ein anderer

gleich seine gesamten schriftlichen "Ergüsse" von einer

KI

deutlich und sowohl inhaltlich wie auch rechtschreibmäßig aufhübschen lässt.


Die Wahrheit

benötigt keine Angeberei, obwohl sie womöglich so unspektakulär ist ...

wie es das Foto einer Unaufgehübschten wäre

oder der Text eines Menschen,

der das nutzt, was der eigene Intellekt ihm in den Kopf fegt.



Zufriedenheit

durch Angeberei dürften nur die finden, die am Ende ihren eigenen Höhenflügen Glauben schenken, obwohl sie

tief in ihrem

Innern wissen, dass

Authentizität

das einzig Wahre ist.

Aber: Wahrheiten sind weniger denn je gefragt, wenn man sich stattdessen

aufplustern, größer machen, intelligenter ... und was immer euch noch als Attribut zu den Angebern einfällt - machen kann.


Ich bleibe ich selber. Schriftlich und auch auf Fotos. Na ja, ein wenig "gebe ich jetzt mit einem älteren Foto an", auch, wenn es immer noch mich selber zeigt und nicht bearbeitet ist. 

Weder nutze ich KI noch stehle ich fremde Gedanken.

Alle Angeber tanzen ohne Seil, denn ob es für dieses menschliche Dilemma Gründe gibt oder nicht, sie können so schnell

Schnee von gestern sein

wie ein Traum aus der vergangenen Nacht. Und futsch sind alle Gründe für Angeberei ... obwohl

Profi-Angeber gar keine Gründe benötigen.


Guten Tag, Gruß Silvia




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