Freitag, 24. Februar 2023

24. Februar 2023 - Tierheime

Beispielfoto:  k e i n e   Tierheimhunde


Tierheime

Auffangstationen für Heimatlose, Verlassene, nicht mehr "benötigte" Tiere, deren ein Mensch überdrüssig geworden ist - aber auch ein Hoffnungs-Schimmer für Tiere, die wegen schwerer Krankheit oder Tod ihrer Menschen abgegeben werden müssen. Und natürlich gilt der Hoffnungs-Schimmer für alle Tiere, die aus vielerlei Gründen in einem Heim landen.

Manch ein voreilig handelnder Mensch schafft sich z. B. einen Hund an, mit dem er im Ergebnis gar nicht klar kommt, obwohl man dies mit einem bisschen Eigenkritik und Fingerspitzengefühl bereits vorher hätte wissen können ... was will ein Ersthund-Halter eigentlich mit z. B. einem Kangal in einer normalen Wohnung? Ärger? Probleme? Beides bekommt er ganz sicher.

Die Suppe auslöffeln müssen in diesem Fall die Kangals. Sie sitzen oft viel zu lange und manchmal bis zu ihren Lebensenden im Anschluss einer fehlgeschlagenen Familien-Eingliederung in den Tierheimen.

Zum großen

Dilemma hinzu kommen die gestiegenen Tierarztkosten, die manchen dazu verleiten, ein Glücksspiel mit der Gesundheit ihres Tieres zu veranstalten - bis es dann so krank ist, dass Aussetzen als letzte Form der Problem-Entlastung herangezogen wird.

Das Dilemma mit den gestiegenen Tierarztkosten haben allerdings auch die Tierheime. Wenn sie wenigstens durch die örtlichen Hundesteuern gesponsert würden?! Gesponsert ist eigentlich der falsche Begriff, denn in welchen Kanal sonst sollten die Hundesteuern fließen als in das Wohl aller Tierheim-Tiere, die aus unterschiedlichen Gründe nicht mehr gewollt sind?

Diese Gelder versickern jedoch.

Ich weiß nicht, ob mit den Hundesteuern Straßen ausgebessert oder Gäste in den Rathäusern bewirtet werden oder ob man davon Sachverständige in Werbeangelegenheiten engagiert: den Tieren kommen sie jedenfalls nicht zugute.

Kaum brach Corona aus, gab es großes Tierleid mit Ansage und dann eingetretener Vorhersage:

im Lockdown als Streicheleinheiten angeschafft, war absehbar, wo diese plötzliche Zuneigung zu Tieren enden würde ...

in den Tierheimen.

Tierheime kämpfen ohnehin ums generelle Überleben und um das der dort wohnenden Tiere. Ohne Spenden kann kein Tierheim überleben!

Da gibt es die ganz gewieften Mitarbeiter mancher Tier-Asyle, die sich permanent und durchaus respektabel phantasievoll an die Öffentlichkeit wenden und viele Spenden einstreichen können. In anderen Tierheimen sind die Mitarbeiter nicht derart mitteilsam - weil ihnen vielleicht auch die Zeit und das Personal fehlt, und sie sich vorrangig um die Tiere kümmern müssen - und keine Öffentlichkeits-Arbeiter freistellen können.

Tierheime fangen auf, was Menschen nicht mehr wollen. Ein gesellschaftliches Problem, das nicht von der Gesellschaft mitgetragen wird (Überlassung der Hundesteuern z. B.), sondern von der Mildtätigkeit einzelner Mitglieder der Gesellschaft übernommen wird.

Wer einmal die Gelegenheit bekommt, sich ein Tierheim von innen ansehen zu dürfen, wird sehen, an wie vielem es dort mangelt.

Das alles darf aber kein Grund sein, sich Tiere aus den sogenannten (und erweiterten) Kofferräumen oder Ebay ins Leben zu holen. Zwar ist das erst einmal bitter für die armen Tiere, die dort verschachert werden als wären sie eine Milch, die bald sauer wird ... aber nur, wenn der Handel konsequent für die Leute, die mit Lebend"ware" unter schlimmsten Haltungs- und Zwangsgeburten-Bedingungen ihr eigenes luxuriöses Leben finanzieren, eingedämmt wird, kann dieses Elend eines Tages ein Ende haben.

Damit ich mich nicht selber Lügen strafe, erzähle ich hier, warum ich Robin mit 9 Wochen von einer Züchterin (einer sehr sozial eingestellten im übrigen; die Lebensbedingungen ihrer Hunde konnte ich mir ausführlich ansehen - und sie hat ihre Zucht nach dem J-Wurf aus Altersgründen ihrer Hunde aufgegeben) erworben habe:

meine Katzen, die ich seit ihrer Welpenzeit hatte,  waren mit Hunden nicht verträglich, daher musste es ein Hunde-Welpe sein. Welpen werden von Katzen immer akzeptiert und der Lauf der Zeit, in denen sie erwachsen werden, ändert daran zum Glück nichts mehr.

Allerdings waren meine damaligen zwei Katzen von einer deutschen Tierschutz-Hilfe, einem Tierheim nicht unähnlich.

Fast 7 Jahre später in 2010, es lebte nur noch mein Kater Lucky - und er war alt und weise geworden, wenn er auch bis zum Schluss ein kleiner Macho blieb - habe ich der damals fast 7jährigen Malteser-Hündin meiner Mutter, Bienchen, den Weg ins Tierheim erspart, indem ich sie zu mir nahm. Bienchen hat Lucky sofort respektiert und seine Eigenheiten toleriert. Er hatte im Gegenzug seinen Biss junger Jahre längst verloren.

Nachdem Robin in 2019 und Bienchen in 2021 verstorben war, nahm ich Charlie aus dem örtlichen Tierheim zu mir. Leider hatten wir - wegen seines damals bereits fortgeschrittenen Alters und seiner Herzkrankheit - nur 17 gemeinsame Monate.

Heute lebt Momo aus unserem Tierheim bei mir.

Schwerkrank wurde sie obdachlos aufgegriffen und im Tierheim physisch und psychisch aufgepäppelt, und unter Mithilfe von Ärzten, die sie operierten, wieder eine gesunde, glückliche Hündin. Das alles hat Kosten verursacht.

Kleiner Nebeneffekt bei der Adoption: wenn man einen Hund aus einem Tierheim zu sich nimmt, entfallen in unserer Stadt für 2 Jahre die Hundesteuern. Das ist auch in vielen anderen Gemeinden der Fall, ich habe sogar einmal von 3 Jahren Hundesteuer-Befreiung gehört.

Trotzdem kann der Wegfall dieser Steuer auch nur ein Tropfen auf einen heißen Stein sein, wenn das Tier einmal ernsthaft krank wird. Daran muss man denken,

wenn man irgendwo das süßeste Geschöpf auf Erden sieht, aber nicht um sein zukünftiges physisches Schicksal weiß. Natürlich weiß man das nicht.

Hunde aus "Kofferräumen" sollen hingegen oft schon krank verkauft werden.

Ein großes Lob für alle Tierheime und deren Mitarbeitern, die sich liebevoll um die Zurückgelassenen kümmern, um ihnen ein gutes gegenwärtiges und zukünftiges Leben zu ermöglichen.

Es ist nicht einfach nur eine Arbeit oder gar ein Job, sondern bringt die dort tätigen Menschen ob der oft grausamen Schicksale an ihre Grenzen.


Guten Tag, Gruß Silvia 




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