Dienstag, 21. Februar 2023

20. Februar 2023 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag am Niederrhein bei Natalie



„Niederrheinische Köstlichkeiten“
Vorspeise: Erdäpfel in Begleitung
Hauptgang: Ossobuco trifft auf Gärtnerglück
Nachtisch: Süßer Niederrheiner mit italienischem Touch


Kosmetik: Gesichtswissenschaft
© Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger (*1939)

Zuerst wird die niederrheinische Mentalität abgefragt, und jeder Teilnehmer hat dazu etwas zu melden. Auch ich könnte meinen Beitrag dazu leisten, unterlasse es aber. Zwar gehört Duisburg auch zum Niederrhein, ist aber vorrangig durch die ursprünglichen Einwohner ruhrgebietsmäßig geprägt. Und überdies lebe ich nur in Duisburg, bin aber Dortmunderin, also bin ich eine westfälische und keine niederrheinische Ruhrgebietlerin.

Eine alte Erinnerung habe ich an Kevelaer, Natalies Wohnort. Aber die behalte ich für mich, denn sie ist wirklich süß und sehr geheim, überdies ein ganz klein wenig peinlich. Obwohl es sicher interessanter wäre, darüber als über das heutige Dinner zu schreiben, begebe ich mich auf leisen Sohlen in

Natalies Welt. Natalie betreibt in ihrem Wohnhaus ein Kosmetikstudio. Von der Fußpflegerin hat sie ihre Tätigkeiten zu der einer Kosmetikerin erweitert.

Am interessantesten finde ich ihre beiden wuscheligen Hunde. Sind das Designer-Tierchen oder einfach nur Mischlinge? Zumindest kann ich nicht sagen, welchen Rassen die beiden angehören. Auch, wenn ich von Designer-Hunden rein gar nichts halte und finde, man sollte diese Paarungen einfach unterlassen - mit ihnen ist Natalie am Niederrhein unverkennbar und von hohem Wiedererkennungswert.


Das Menü

Wie kann ich sagen, dass mir die Vorspeise nicht gefällt? Ich lege einfach los: sie nimmt Lachs aus einer Packung, auf der etwas von Premium-Qualität steht (Papier ist geduldig) und mischt diesen mit Mayonnaise und diesem und jenem, so dass eine Creme entsteht, die so wenig verführerisch aussieht wie es ein Rosenmontag ohne ausschweifende Helau-Rufe ist.

Doch die Reibekuchen sehen gelungen aus. Allerdings finde ich auch - wie Florian - dass sie auf jeden Teller zumindest zwei davon hätte drapieren müssen. Überhaupt richtet sie nicht besonders hübsch an - obwohl Schönheit doch ihr Job ist ...

Der Hauptgang ergibt sich aus der obigen Beschreibung. Ein Kalbschmorgericht ist keine große Kunst. Andrea isst keine Tierkinder - und bekommt stattdessen ein Butternut-Kürbis-Schnitzel.

Zu beidem habe ich keine Meinung.

Die Herrencreme soll nicht niederrheinischen Ursprungs sein, meint Florian in einer wichtigen Ansprache an Andrea. Mutiert das nun zu einer Glaubensfrage und gibt das Mut zum Runterpunkten? Mir wäre das völlig egal.

Neben der Skandal-Creme gibt es Espresso-Panna cotta und Honigkuchen-Tiramisu. Der Kuchen ist eine Spezialität des Niederrheins, sagt Natalie. Habe ich zwar noch nie gehört, ist mir aber ebenfalls gleichgültig. Den Kuchen hätte sie selber backen können. Aber wohl nur der gekaufte entspricht der Spezialität. Seltsamer Niederrhein!


Fazit

Die heutige Rosenmontags-Ausgabe des "perfekten Dinners" ist der absolute Gegenentwurf zum Karneval, der vielerorts draußen tobt. Es fehlt der Schwung, es fehlt die Freude, und ein wirklich gelungenes oder gar ausgeklügeltes Menü bringt Natalie auch nicht auf den Tisch.

Andrea bringt sich mit Fragen an ihre Mitstreiter ein, sonst wäre wohl nur das Schweigen am Niederrhein zu hören und leises Geschirrgeklapper aus der Küche.

Die Punkte: 9 gibt Zozan, 8 Maurice, 7 Andrea und 6 Zähler Florian.

Mit insgesamt 30 Punkten darf Natalie zufrieden Helau rufen.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen