Freitag, 26. November 2021

26. November 2021 - Hawaii: Inseln zum Träumen?

Die Handzeichen, die ich hier mache, bedeuten: Hang Loose - ein typisch hawaiianischer Ausdruck (nicht nur unter Surfern), es leicht zu nehmen und locker zu bleiben



Hawaii: Inseln zum Träumen?

In dieser Covid 19-Pandemie-Zeit kann natürlich auch eine Reise ins Sauerland zum Träumen verführen, wenn man an das Sprichwort "besser den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach" denkt. Hauptsache, man darf überhaupt reisen ... sich frei fühlen und auch frei sein ... leider ist das momentan jedoch nirgendwo gegeben, und auch

Hawaii macht da keine Ausnahme, nur andersrum: derzeit sollen Amerikaner Deutschland meiden. Außerdem ist es ein etwa 24-Stunden-Sprung, bevor man auf Hawaii ankommt. Lohnt der sich? Sind die Inseln in der Südsee zum Träumen?

Jein!

Insgesamt ist man dort mehr in den USA - und das Amerikanische spürt man auch beinahe überall - als auf den ausgelagerten Pazific-Inseln.

Wir sind per Lufthansa von Frankfurt und ab Vancouver mit Canadian Airlines angereist und landeten in Honolulu. Ein Name wie aus einem Traum, ganz sicher.

Manchmal jedoch klaffen zwischen Vorstellungen und Tatsächlichkeiten heftige Lücken, die jeder Hawaii-Reisender am Ende selber füllen muss, nachdem die Inseln die Träume erfüllt oder auch nicht erfüllt haben. Oder teilweise erfüllt haben.

Bei unserer Ankunft auf Oahu in Honolulu war es tiefe Nacht. - Und bereits am nächsten Tag flogen wir weiter nach Maui. Den Flugverkehr zwischen den Inseln kann man sich wie eine hiesige Busverbindung zwischen Ort A und Ort B und geringer Distanz vorstellen:

etwa alle halbe Stunde startete eine Maschine. Und wenn man etwas früher am Flughafen ist - kein Warte-Problem - dann nimmt man eben eine Maschine eher als die gebuchte.


Maui

soll die schönste der Inseln sein. Wir hatten in Lahaina ein recht großes Appartement gemietet, das in einem Hotelkomplex liegt. Für die täglichen Ausflüge, die uns in vier Wochen über die ganze Insel führten, hatten wir einen Mietwagen. Aber es war angenehm, spätestens an jedem Abend wieder in Lahaina zu sein, um die dortigen Angebote, was Restaurationen betraf, in Anspruch zu nehmen - und danach bequem und zu Fuß zum Appartement zurückzugehen.

Für alle, die sich von irgendwelchem deutschen Liedgut unken lassen, vorab schon mal dieses: es gibt natürlich Bier auf Hawaii, und zwar jede Menge. Aber das ahnt ohnehin jeder.

Und es gibt eine große Auswahl an Cocktails aller Sorten, die keine Wünsche offen lassen - um zum Beispiel den Sonnenuntergang in einem Lokal am Meer etwas flüssiger zu gestalten. Vorher kann man einem einmaligen, von tausenden von Sängern vorgetragenen

Vogelkonzert am Banyan-Tree lauschen: ich denke, das Erlebnis ist beinahe einmalig auf der Welt ... und leider kann ich es nicht annähernd mit Worten beschreiben. Das muss man selber gehört haben - sehen kann man die "Sänger" nicht.


Ausflüge und Veranstaltungen auf Maui

Ich möchte nur einige herausgreifen, weil es sonst den Rahmen sprengen würde:

Wir waren u. a. im Hyatt Regency Hotel zu einem sogenannten Luau, einem Fest der Hawaiianer, hier veranstaltet für Touristen ... und genau so ist das dann wohl auch, aber auch nichts, was man auf der Insel auslassen sollte. Simpel gesagt, geht es dabei um eine Zusammenkunft von Menschen, die gemeinsam essen und trinken  ... und währenddessen hawaiianische Vorführungen genießen.



Den schönsten Sonnenaufgang der Hawaii-Inselwelt soll es auf dem Haleakala-Vulkan geben. Vorsicht, dort oben ist es bitterkalt! Allein für diesen Ausflug muss man an zumindest halbwegs wärmende Kleidung denken. Wie immer, wenn Leute nicht genau lesen, was sie wo erwartet, sah man auch hier bibbernde Leute in T-Shirts. Da kann schon mal ein wenig Schadenfreude aufkommen ... 

Wir hatten leider Pech und haben den Sonnenaufgang nicht sehen können, weil der an jenem Tag im Nebel stattgefunden hat. Ein zweites Mal wollten wir nicht hinauffahren, denn wir mussten um 3 Uhr morgens schon losfahren, um rechtzeitig anzukommen ...



Natürlich haben wir sehr oft die höchsten Wellen sehen können - und beobachten, dass hier die Weltelite der Surfer trainiert hat. In halsbrecherischen Aktionen hatten sie ihre größte Freude. Ich fühlte mich als beobachtende Randfigur irgendwie wohler.




Wir waren am Black-Sand-Beach - der wie es der Name sagt, aus schwarzem Vulkan-Sand besteht. Mal kurz dort eine Pause gemacht und dann weiter auf



der Straße nach Hana gefahren. Die ist unbedingt sehens- und befahrenswert und führt durch tropische Regenwälder.




Die Seven Pools sind wieder eine reine Touristen-Chose. Aber die liegen ohnehin auf dem Weg nach Hana.


 
Fazit

Abends waren wir oft im Pioneer-Inn, einem ehemaligen Seefahrer-Lokal und der ältesten "Spelunke" der Hawaii-Inseln. Das Pioneer-Inn liegt ganz in der Nähe des Banyan-Trees, so dass man von dort dem Vogelkonzert gut lauschen kann. Sie starten ihren Gesang um etwa viertel vor 7 am Abend,  um 7 geht die Sonne (ruck-zuck und ohne Dämmerung) unter - dann verstummen die Sänger und Sängerinnen.



Wie bereits geschrieben, ist Maui in Teilen sehr amerikanisch, und da muss man schon auch mal in einem wirklich guten Restaurant nach dem Essen mit der Frage "Are you full?" rechnen. Lahaina, unser Standort, von dem aus wir die Insel erkundeten, hat vielleicht etwas Ähnlichkeit mit dem Deutschland näher gelegenen Key West in Florida.

Wenn wir am Abend auf dem Rückweg zu unserem Appartement in einem Supermarkt fürs nächste Frühstück einkaufen gingen, begegnete uns einige Male ein sehr

typischer Ami, der auch dort einkaufte: allerdings erwähne ich ihn nicht, weil er so deutlich amerikanisch war, sondern wegen seiner Begleitung:

das war eine zahme Ratte. Undenkbar in unseren Supermärkten!

Während unseres vierwöchigen Aufenthalts hatten wir insgesamt nur freundliche Begegnungen, wobei ich diese süße Ratte durchaus dazu zähle, die sich von mir streicheln ließ und ausgesprochen zutraulich war.

Aber ich sage dennoch eher Jein zu Hawaii: dort, wo die Insel Maui zum Beispiel noch sehr ursprünglich ist, kann man nicht unbedingt übernachtungsmäßig urlauben - und dort, wo sie touristisch erschlossen ist, ist es eben wie an vielen Orten der Welt:

es gibt nichts, was man nicht bekommen kann.

Ich hätte sogar eine Vodoo-Puppe kaufen können - ob die funktioniert hätte? Ich weiß es nicht, ich habe keine gekauft. Aber solch ein Mitbringsel würde man auf Mallorca vermutlich nicht kaufen können.

Die Natur ist überwältigend und unvergesslich schön.
Vieles andere ist beliebig.

Mein Beitrag mit diesen Erinnerungen gilt den Lesern meines Blogs, denen vielleicht ein bisschen nach Träumen ist, und die eventuell für die

Zeit danach

schon Pläne machen möchten.
Das ungültige Nummernschild habe ich auf Maui gekauft


Guten Tag, Gruß Silvia 


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen