Mittwoch, 18. November 2020

17. November 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in München bei Andreas


Vorspeise
: Nocken mit Thunfisch und Lachs mit Limone an Rösti mit Gurkenschaum
Hauptgang: Nocken mit Parmesan auf buntem Zucchinigemüse mit Thymian-Basilikum-Pesto und gerösteten Pinienkernen
Nachtisch: Nocken mit Rosen-Himbeer und Quark-Marzipan-Mousse an Marzipanrose auf Fruchtspiegel


Nocken . Särge . Trauer . Klugheit

Wie ein Vulkan oder ein Wolkenbruch aus heiterem Himmel oder auch eine Dampfwalze tanzt Andreas in diese Sendung. Er tanzt immer, wie er sagt, drinnen, draußen ... und vermutlich auch innerlich.

Der sich selber Lebenskünstler nennende Andreas designet Särge mit dicken, fetten Blumen-Motiven, und ob er unter seiner Diagnose

ADHS leidet oder sie als Antriebsmotor hinnimmt, weiß ich nicht.  Seit 12 Jahren ist Andreas in "einem rechtlichen Rahmen" mit Toni verheiratet. Die beiden leben in getrennten Wohnungen,

denn Toni hat ADS - und Andreas würde bei einem stetigen Zusammenleben "Mord und Totschlag" fürchten.

Wie Andreas allerdings das "Zusammenleben" mit seiner grellgelben und zebragemusterten Küche aushält, weiß ich nicht. Hibbelige Leute kann dieses prächtig aufdringliche Möbel vermutlich dann und wann auf die nächste Palme bringen.

Ansonsten hat Andreas so einiges zu erzählen, dass er in seiner Ausführlichkeit eher in ein Buch packen könnte:

Der Tod seiner Tante Ilse und der Anblick ihres rustikalen Eichesarges ... hat aus ihm einen Sarg-Designer gemacht. Särge sind ohnehin nur etwas für Angehörige - und die Fröhlichkeit des Anblickes der von ihm gestalteten Särge könnte glatt die Trauer in den Schatten stellen. Oder auch für Trauernde einen Schock bewirken.

Selber kennt er ebenfalls unendliche Trauer. Als seine Mutter starb, ist er beinahe mitgestorben, wie er erzählt, und war untröstlich. Als Trauerflucht

hat er die Verkleidung und Total-Bemalung als Frau gesehen. In der Frauenklamotte mit dem mit mindestens 2 Kilo Make-up gestylten Gesicht ist er nicht wiederzuerkennen. In diesem Outfit fiel die Trauer von ihm ab,

als würde das Schlüpfen in eine andere Person auch einen anderen Menschen aus ihm machen.


Fazit

Soviel Unterhaltungspotenzial habe ich der dieswöchigen Sendung gar nicht zugetraut, geht doch der Gewinn nicht an den Sieger, sondern an den RTL-Spendenmarathon - der hier seit Montag so ausführlich reklamemäßig abgeleiert wird,

als seien alle Zuschauer absolut verblödet und könnten sich nichts merken.

Als weiteres Fazit erwähne ich einen Spruch von Andreas im Wortlaut, den ich sehr bedenklich finde:

"Ich finde das Hungergefühl angenehmer als satt zu sein."

Andreas geht sehr offen mit vielen Gefühlen um, als könne er seine selber zu tragenden Päckchen auf die Zuschauer zur eigenen Entlastung abladen.

Dem ist aber nicht so. Jeder muss seine Päckchen selber schleppen.

Mit einem scharfen Cut kommen jetzt die Punkte:
Je 7 geben Laura und Ireen, je 8 Caroline und Alexander.

Wenigstens stand kein Porridge auf dem Speiseplan. Dafür sehen wir jedoch Carolines Dauer-Werbe-Gesicht. Manche nennen das auch Poker-Face.


Guten Morgen, Gruß Silvia 

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